Finanza – Londra rifiuta l’offerta della Borsa tedesca

Germania – Gran Bretagna – Borsa

La Borsa di Londra (Lse) ha per la seconda volta respinto l’offerta di acquisto della Borsa tedesca, presentata nei dettagli dal capo della Borsa tedesca Werner Seifert, e che ha mantenuto lo stesso valore di 530 pence per azione della precedente.

La proposta è stata contemporaneamente presentata all’Autorità londinese – Office of Fair Trading (Oft).

Dopo la prima offerta del 13 dicembre la Lse ha negoziato sia con la Borsa tedesca che con la sua concorrente Euronext, che ha comunicato alla Oft una possibile offerta di acquisizione.

La pubblicazione dell’offerta della Borsa tedesca è intesa a Londra come il primo passo per una scalata ostile. Il progetto di Seifert prevede di non mutare la struttura della Borsa tedesca e di mantenere la sua sede a Francoforte.

In caso di acquisizione il management, il personale e lo sviluppo dei prodotti cassa e mercato a termine, come pure clearing/compensazione dovrebbero rimanere a Londra. La dirigente di Lse, Clara Furse, ha offerto a Seifert di dirigere il settore cassa e il mercato azionario tedesco.

In caso di acquisizione sette membri del consiglio di sorveglianza della Bora tedesca verranno sostituiti da specialisti di Londra.Finanzwerte – London lehnt Angebot der Deutschen Börse abDie Londoner Börse (LSE) hat ein zweites Mal den Übernahmevorschlag der Deutschen Börse abgelehnt, nachdem der deutsche Börsenchef Werner Seifert am Donnerstag überraschend einen detaillierten, aber in seiner Höhe von mindestens 530 Pence je Aktie unveränderten, Übernahmevorschlag für die LSE veröffentlicht hatte.

Der Vorschlag war gleichzeitig bei der Londoner Kartellbehörde OFT eingereicht worden. Seifert hatte sich zu diesem öffentlichen Vorschlag, der weiterhin kein formales Übernahmeangebot darstellt, entschlossen, nachdem sich für die Deutsche Börse jüngst offenbar abzeichnete, daß sie auch nach sechs Wochen langen Verhandlungen mit der LSE kurzfristig nicht mit einer Übernahmeempfehlung der LSE würde rechnen können. Seit dem ersten Übernahmevorschlag von Seifert vom 13. Dezember hat die LSE mit der Deutsche Börse und dem Konkurrenten Euronext vertraulich verhandelt.

Erster Schritt hin zu einer feindlichen Übernahme

Im Gegensatz zu Euronext hatte man bei der Deutschen Börse in den vergangenen Tagen offenbar nicht den Eindruck, in den Gesprächen mit der LSE weitergekommen zu sein. Euronext gab indessen bekannt, jetzt ebenfalls gegenüber der britischen Kartellbehörde OFT ein mögliches Übernahmeangebot anzukündigen. Seifert bezeichnete daher die Verhandlungen mit der Chefin der LSE, Clara Furse, zwar als “freundschaftlich und konstruktiv”. Er betonte auch, daß die Deutsche Börse weiterhin auf eine Übernahmeempfehlung der LSE hinarbeite. Seifert weigerte sich aber, ein verändertes, feindliches Übernahmeangebot für die LSE auszuschließen.

In London wird die Veröffentlichung jedoch als ein erster Schritt auf dem Weg zu einem möglicherweise feindlichen Übernahmeangebot gewertet. Die Veröffentlichung der Details erlaubt es der Deutschen Börse nämlich, nun über das Management der LSE hinweg direkt die Marktteilnehmer und vor allem die Aktionäre der LSE anzusprechen, um diese von dem deutschen Übernahmekonzept zu überzeugen. Seifert gestand in London lediglich ein, daß er eine “öffentliche Debatte” über die Vor- und Nachteile des Übernahmeangebotes anregen wolle. Seifert wollte sich nicht dazu äußern, ob seine Gespräche mit den Marktteilnehmern und Aktionären den Entscheidungsdruck auf die LSE erhöhten.

LSE-Chefin könnte das Kassa-Geschäft leiten

Für die LSE kam die Veröffentlichung überraschend. Sie wurde erst am Mittwoch abend von dem Schritt informiert. Aus Kreisen der LSE hieß es, daß man weiter Gespräche mit der Deutschen Börse und Euronext führe. Bisher versuchte der Berater der LSE Merrill Lynch offenbar, hinter den Kulissen eine Art Auktionsverfahren zwischen der Deutschen Börse und Euronext zugunsten der LSE in Gang zu setzen.

In dem Konzept versucht Seifert, der Londoner Verhandlungsseite weitgehend entgegenzukommen, ohne jedoch die Struktur der Deutschen Börse und deren Sitz in Frankfurt aufzugeben. So sollen im Falle der Übernahme das Management, Mitarbeiter und Produktentwicklung des Kassa- und Terminmarktes wie auch des Clearing in London angesiedelt sein. Der bisherigen Chefin der LSE, Clara Furse, bot Seifert an, das Kassageschäft, also auch das des deutschen Aktienmarktes, zu leiten. Seifert bot den Marktteilnehmern an, im Falle der Übernahme die Handels- und Clearingkosten zu senken, auf Dauer aber Synergieeffekte von 100 Millionen Euro jährlich erzielen zu wollen. Die LSE werde weiterhin von der FSA beaufsichtigt. Der deutsche Börsenchef kündigte für 2006 sogar einen Aktienrückkauf an. Gleichzeitig betonte er, daß bei einer Übernahme sieben Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Börse durch Londoner Fachleute ersetzt werden sollen.

Text: bes., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2005, Nr. 23 / Seite 11

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