Ma certo!

<102995846"> Francia – Germania – Ue – Costituzione

<102995847"> German Foreign Policy 05-04-29

<102995848"> Ma certo!

Gli ambienti della politica estera tedesca e francese stanno preparando un’unione confederale dei due paesi, che si ponga alla guida degli altri paesi della Ue, senza non dover sottostare al prevedibile risultato del referendum sulla Costituzione del 29 maggio in Francia.

In caso vinca il NO, si dovrà operare al di fuori del vigente trattato e far entrare dalla finestra il progetto fondamentale della Ue.

Berlino dovrebbe aggregare i paesi dell’Est in un patto costituzionale, mentre Parigi al di fuori dovrebbe agganciare i paesi costieri del Mediterraneo, Spagna, Italia, Nord Africa, M.O.

La stampa tedesca (Berliner Zeitung, 28.4.05; Faz, 22.4.05) non fa mistero del fatto che Berlino, assieme ai vertici della burocrazia Ue , cerca alternative alla Costituzione europea, in caso di risultato negativo del referendum.

– I progetti centrali europei devono essere mantenuti al fine di poter continuare a utilizzare le risorse degli altri paesi per la futura Europa nocciolo duro.

– Irrinunciabile è la creazione di un’Agenzia di Difesa europea, che consenta ai grandi gruppi degli armamenti di funzionare a pieno regime (DaimlerChrysler, Eads , Siemens) grazie agli obblighi di commesse imposti ai nuovi membri (occorre a tutti i costi attuare «adeguate misure per il rafforzamento della base industriale e tecnica del settore della Difesa», soprattutto nell’Est Europa.

In marzo la Bertelsmann Stiftung vagheggiava di deviare le risorse Ue in modo da poter essere ripartite al di fuori degli Stati della ratifica e sfruttate da esclusive alleanze tra paesi membri di vario livello (cerchi eccentrici).

Le ipotesi dei cerchi concentrici prendono ora consistenza e a Berlino sono considerate come strategia progressista.

Scopo: creare una federazione franco-tedesca, come “nocciolo duro” per rafforzare la comune predominanza, anche senza la Costituzione.

Da anni politici di tutti gli orientamenti hanno appoggiato proposte finalizzate a questo obiettivo; ora l’ex ministro delle Finanze tedesco, Oskar Lafontaine ne sta presentando una variante socialdemocratica.

L’Ufficio Esteri sta elaborando un progetto di Federazione, che inizi a uniformare per lo meno il modo in cui è presentata la storia dai due paesi. Fra breve Berlino presenterà un libro di storia con uguale contenuto nella stesura nelle due diverse lingue. Il ministro all’Istruzione francese ha già concordato.

I preparativi per l’emergenza sono accompagnati da massicci interventi tedeschi nella campagna elettorale francese, al fine di assicurare i progetti dell’Europa nocciolo duro con risultati referendari positivi.

È intervenuto in questo senso il gruppo tedesco Bertelsmann, che in Francia dispone di diverse emittenti televisive e di due dozzine di giornali.

La tedesca Konrad-Adenauer Stiftung ha suggerito ai partiti del SI di condurre campagne che consentano di sfruttare all’ultimo minuto il potenziale di coloro che sono poco o per nulla informati sulla Costituzione europea. German Foreign Policy 05-04-29

<102881006"/><102808616"> Mais oui!

BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) – Kreise der deutschen und französischen Außenpolitik bereiten einen konföderativen Zusammenschluß ihrer Länder vor und wollen so dem absehbaren Ergebnis des Verfassungsreferendums am 29. Mai in Frankreich entgehen. Im Falle eines ,,Non” werde man ,,außerhalb der (bestehenden Staats-) Verträge” operieren und die grundlegenden Vorhaben der EU ,,durch die Hintertür” erzwingen, heißt es in Berlin. Die Planungen zielen auf eine deutsch-französische Union, die den übrigen EU-Staaten vorsteht, ohne in ihren Verfassungskonsens vollständig eingebunden zu sein. Nach diesen Vorstellungen wird Berlin die osteuropäischen EU-Mitglieder innerhalb des Verfassungsbündnisses anleiten, während Paris außerhalb dafür sorgt, die Mittelmeeranrainer anzudocken (Spanien, Italien, Nordafrika, Naher Osten). Die Gesamtkoordination bliebe dem deutsch-französischen Duo reserviert ( ,,Kerneuropa”). Um die Gefahren des Vorhabens möglichst klein zu halten, kämpft Berlin in Frankreich für ein ,,Oui” – mit offenen und versteckten Mitteln.

Wie es in der deutschen Presse unverhohlen heißt, sucht Berlin gemeinsam mit den Spitzen der EU-Bürokratie Alternativen ,,für den Notfall”1) eines französischen ,,Nein” zur EU-Verfassung. Zum wiederholten Mal wird bei den aktuellen ,,Notfall” -Planungen die Idee ins Spiel gebracht, zentrale EU-Projekte auch bei negativem Referendumsergebnis beizubehalten, um die entsprechenden Ressourcen der restlichen EU-Mitglieder für das künftige ,,Kerneuropa” weiter nutzen zu können. Unverzichtbar ist demnach der ,,Aufbau einer EU-Verteidigungsagentur”2), die für die kontinuierliche Auslastung der großen Rüstungsunternehmen (DaimlerChrysler, EADS, Siemens) durch Auftragsverpflichtungen neuer EU-Mitglieder sorgen soll. ,,(Z)weckdienliche Maßnahmen zur Stärkung der industriellen und technologischen Basis des Verteidigungssektors” seien in der gesamten ,,Schicksalsgemeinschaft”, insbesondere aber in Osteuropa unter allen Umständen ,,durchzusetzen”3).

Exzentrische Kreise

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hatte bereits im März erwogen, die EU-Ressourcen so umzuleiten, daß sie auch außerhalb der Ratifikationsstaaten verteilt und von exklusiven Bündnissen zwischen EU-Mitgliedern verschiedenen Ranges (mit oder ohne Verfassungsvotum) abgeschöpft werden können. 4) Das Modell ( ,,exzentrische Kreise”) gab Überlegungen Auftrieb, Berlin als EU-Vorstand zu belassen und Paris über die deutsche Koppelstelle als gleichberechtigte Vormacht zu verankern – wenn die Verfassung scheitern sollte. Voraussetzung ist die weitgehende Verschmelzung der staatlichen Institutionen beider Länder.

Föderation

Inzwischen nehmen diese Überlegungen konkrete Gestalt an und werden in Berlin als ,,Vorwärtsstrategie” gehandelt. Ziel müsse es sein, eine ,,deutsch-französische Föderation” als ,,harten Kern” zu etablieren, um die gemeinsame Dominanz weiter auszubauen – auch ohne Verfassung .5) Entsprechende Vorschläge, die von deutschen Politikern sämtlicher Richtungen seit Jahren favorisiert werden, verbreitet der vormalige Berliner Finanzminister Oskar Lafontaine jetzt in einer sozialdemokratischen Variante.6) Das Auswärtige Amt arbeitet an einem Föderationsplan, der zumindest den historischen Diskurs in beiden Länder uniformieren soll. In Kürze will Berlin ein ,,Geschichtsbuch mit gleichem Inhalt in je einer sprachlich identischen deutschen und französischen Fassung” vorlegen. Der identitären Vereinheitlichung des Oberschulunterrichts beidseits des Rheins hat der gegenwärtige Pariser Erziehungsminister bereits zugestimmt.7)

Deutsches Ja

Die Vorbereitungen auf den ,,Notfall” werden von massiven deutschen Eingriffen in den französischen Wahlkampf begleitet, um die Kerneuropa-Pläne mit einem positiven Referendum abzusichern. Die nationale Debatte der Franzosen müsse ,,von Ausländern aufgebrochen w
erden”, propagiert Martin Schulz, sozialdemokratischer Fraktionsvorsitzender im EU-Parlament8) und Vertrauensmann des Auswärtigen Amtes. In diese Richtung gehen Interventionen des deutschen Bertelsmann-Konzerns, der in Frankreich über mehrere Fernsehsender und rund zwei Dutzend Zeitschriften verfügt.9) Nach undementierten Berichten rät die Konzernleitung den französischen Chefredaktionen, in den Bertelsmann-Blättern ,,über die Verfassung zu diskutieren”10). Prompt kündigt die französische Ausgabe der deutschen Konzern-Zeitschrift ,,Capital” an, im kommenden Heft ,,für ein Ja (zu) plädieren”.

Bald reif

Die deutsche Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) empfiehlt den französischen ,,Oui”-Parteien ,,Kampagnen”, die in letzter Minute das Potential der Ahnungslosen nutzen sollen ( ,,bei denjenigen, die nichts oder wenig über die europäische Verfassung wissen “)11). Auch die Heinrich-Böll-Stiftung (Bündnis 90/Die Grünen) macht sich Sorgen um die ,,europäische Neuordnung”, sollte ein französisches ,,Oui” ausbleiben. Am kommenden Dienstag will das grüne Milieu unter Beteiligung des Auswärtigen Amtes nach ,,Szenarien zur Schadensbegrenzung” suchen.12) Sollte die Berliner Schadensbegrenzung doch noch fruchten und das ,,Nein”-Lager unter 50% drücken können, sehen Beobachter rosige Zeiten anbrechen – für den deutschen Vorstoß auf französische Wirtschaftsheiligtümer und in die politische Medien. ,,Nachdem die Franzosen selbst mit einem deutschen Papst erstaunlich gut fertig werden, sind sie offensichtlich auch bald” für die Eindeutschung der französischen Öffentlichkeit ,,reif”, heißt es im führenden Meinungsblatt der deutschen Eliten über den erhofften Ausgang des kommenden Verfassungsreferendums am 29. Mai.13) Mais oui!

1) Brüssel plant für den Notfall, Berliner Zeitung 28.04.2005

2) Scheitert die Ratifikation der Verfassung, dann hat die EU kaum gute Optionen, Frankfurter Allgemeine Zeitung 22.04.2005

3) s. Oligarchisch organisiert und Übernahme

4) s. Durch die Hintertür

5), 6) Le ,,Non” d’Oskar Lafontaine, L’Humanité 26.04.2005

7) Bald identisches Geschichtsbuch in Deutschland und Frankreich, Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes 10.03.2005 (www.auswaertiges-amt.de/www/de/ausgabe_archiv?archiv_id=6935)

8) Viele düstere Szenarien, Frankfurter Allgemeine Zeitung 29.04.2005

9) s. Imperium Germanicum

10) Chefredakteur, schreib auf! Pro Europa: Bertelsmann macht in Frankreich Politik, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.2005

11) KAS-Länderbericht vom 01.04.2005 (www.kas.de/publikationen/2005/6418_dokument.html)

12) Böll-Stiftung: Europa ohne Verfassung? Das EU-Referendum in Frankreich und seine Folgen, 03.05.2005

13) Chefredakteur, schreib auf! Pro Europa: Bertelsmann macht in Frankreich Politik, Frankfurter Allgemeine Zeitung 28.04.2005

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