Negoziati contrattuali – La siderurgia di fronte allo sciopero

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Rotte le trattative sul contratto dei siderurgici, 85 000 addetti, un settore relativamente piccolo, ma che potrebbe segnalare l’avvio di un’offensiva sui salari.

Risultati positivi di questa lotta si rifletterebbero sui negoziati contrattuali dei metallurgici che inizieranno in autunno inoltrato.

Il padronato ha alzato l’offerta di aumenti salariali dall’1,9% al 2,4% per la durata di 19 mesi, e l’una tantum offerta da €550 a €800.

Ig -Metall chiede incrementi del 6,5%. Spera questa volta di avere un ampio sostegno nella mobilitazione, diversamente dalla sconfitta subita nella lotta del 2003 sulle 35 ore.

La siderurgia va bene; nel 2004, grazie soprattutto alla fame di acciaio della Cina, gli altiforni tedeschi hanno lavorato a piena capacità, come mai dopo la riunificazione; i dirigenti si sono aumentati gli stipendi del 39 e addirittura del 64%.

In altri settori, editoria, pubblico impiego dei Land e commercio al minuto, il rinnovo contrattuale ha portato solo sacrifici ai lavoratori: riduzione di salari e stipendi, orari di lavoro maggiori senza conguaglio salariale, o minori indennità natalizie e per le ferie.

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Tarifverhandlungen – Stahlindustrie vor Streiks

04. Mai 2005 – Die westdeutsche Stahlindustrie steht erstmals seit 27 Jahren wieder vor einem Arbeitskampf. Die IG Metall erklärte die Tarifverhandlungen für die 85.000 Beschäftigten am Mittwoch für gescheitert, nachdem zuvor auch die fünfte Gesprächsrunde ergebnislos verlaufen war. Über die von der IG-Metall-Tarifkommission beantragte Urabstimmung will nun am Dienstag der Vorstand der Gewerkschaft entscheiden; erste Streiks könnte es dann ab dem 23. Mai geben.

Zwar ist die Stahlindustrie ein relativ kleiner Wirtschaftszweig, doch dem Konflikt kommt Signalcharakter zu. „Endlich gibt es wieder eine offensive Lohnrunde”, meint der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Reinhard Bispinck.

„Die Arbeitgeber sind dabei, einen Großkonflikt zu initiieren”, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Detlef Wetzel. Vor der Verhandlungsrunde hatten sich mehrere tausend Stahlkocher in ganz Deutschland in der vergangenen Woche an Warnstreiks beteiligt.

Meilenweit auseinander

In den rund fünfstündigen Verhandlungen hatten die Arbeitgeber in der fünften Verhandlungsrunde ihr ursprüngliches Angebot von Einkommenserhöhungen um 1,9 Prozent auf zuletzt 2,4 Prozent mit einer Laufzeit von 19 Monaten angehoben. Das Angebot für die Einmalzahlung wurde von 500 Euro auf 800 Euro erhöht. Die IG Metall war dagegen mit einer Forderung nach Einkommenserhöhungen um 6,5 Prozent in die Verhandlungen gegangen.

In anderen Tarifverhandlungen – etwa in der Druckindustrie, dem Öffentlichen Dienst der Länder oder dem Einzelhandel – geht es derzeit für die Beschäftigten nur um Verzicht. In diesen Branchen stellen die Arbeitgeber die Forderungen: Kürzungen bei Lohn und Gehalt, längere Arbeitszeiten ohne Bezahlung oder weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld. Den Gewerkschaften bleibt da oft nicht viel mehr, als die schlimmsten Verschlechterungen zu verhindern. „Jetzt können wir zeigen, daß wir uns nicht alles gefallen lassen”, meint ein Gewerkschafter.

Boombranche

Die Stahlindustrie steht glänzend da. Vor allem wegen des Stahlhungers in China arbeiten die deutschen Hüttenwerke an der Kapazitätsgrenze. 2004 wurde so viel Stahl produziert wie seit der Wiedervereinigung nicht, die wenigen großen Unternehmen der Branche melden allesamt Gewinnrekorde. „Die Stahlindustrie boomt wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die Vorstände haben ihre Bezüge ausnahmslos zweistellig, teilweise um 39 und sogar um 64 Prozent, erhöht. Aber die Arbeitnehmer wollen sie mit einer Lohnerhöhung unter der Inflationsrate abspeisen”, empört sich IG-Metall-Vize Berthold Huber.

Die aktuelle Diskussion um die Auswüchse des Kapitalismus gibt der IG Metall Rückenwind. SPD-Parteichef Franz Müntefering hatte in seiner Brandrede ganz klar gesagt: „Teilhabe erfordert auch einen gerechten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg.” Der Tarifkonflikt in der Stahlindustrie dient nun als beste Illustration, was Müntefering meint. „Das ist der Beweis, daß die Unternehmer sich wirklich so verhalten, wie ihnen vorgeworfen wird”, sagt ein Metaller. Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Huber, spricht gar von einer Richtungsentscheidung: „Profitieren nur noch Aktionäre und Vorstände vom wirtschaftlichen Wachstum oder auch die Beschäftigten?”

IG Metall hofft auf Unterstützung

Die IG Metall geht deshalb bei der Mobilisierung der Beschäftigten für eine Streik auch von einer breiten öffentlichen Unterstützung aus. Bei ihrem letzten Arbeitskampf im Sommer 2003 zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche hatte sie die Mehrheit im Land gegen sich. Nicht zuletzt dieses Fehlkalkül führte seinerzeit zu dem traumatischen Scheitern des Streiks, der die Gewerkschaft in eine tiefe Krise stürzte. Ein erfolgreicher Arbeitskampf in der Stahlindustrie würde der IG Metall wieder Selbstbewußtsein zurückgeben und sie für die im Spätherbst beginnende Metall-Tarifrunde stählen. „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, können wir gleich einpacken”, meint ein Mitglied.

Text: FAZ.NET mit Material von AFP, dpa

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