Il Corridoio Sud

Energia, Germania, gruppi, Turkmenistan
Gfp     090424
Il Corridoio Sud

●    L’accordo tra RWE, il gruppo tedesco dell’energia, e il Turkmenistan per apertura e sviluppo di giacimenti di gas nella parte turkmena del Caspio,

●    rafforza la posizione tedesca nella competizione imperialistica in Centro Asia.

●    RWE sta conquistandosi una posizione esclusiva per il gas della regione, come finora  ha solo la sua rivale tedesca E.on per le ricchezze minerarie russe.

o   Entro in pochi anni RWE dovrebbe estrarre gas in Turkmenistan, gas da carbone in Kazakistan, da trasportare tramite un oleodotto, costruito dalla sua società Caspian Energy Company, in Azerbaijan passando per il Caspio, poi per la Georgia e infine in Occidente e in Turchia, dove potrebbe essere immesso nell’oleodotto Nabucco, cogestito anche da RWE.

o   Il Turkmenistan ha giacimenti stimati di gas di 6 MD. di m3, i secondi maggiori nella CSI (Comunità di Stati Indipendenti – dell’ex Urss).

o   Il gas potrebbe passare nel Sud Caucaso (Azerbaijan e Georgia), Turchia e poi verso Occidente, ma prima dovrebbe superare il Caspio.

o   Caspian Energy Company, fondata da RWE e dall’austriaca OM a fine 2008, dovrebbe a breve verificare se è possibile superare il Caspio.

– L’accordo RWE consente a Berlino di presentarsi in posizione di vantaggio ad una serie di incontri internazionali riguardanti il trasferimento di petrolio e gas dal Centro-Asia.

o   (24.4.2009) in Bulgaria, conferenza sull’energia dei rappresentanti di 28 paesi;

o   (24.4.2009) in Turkmenistan, altra conferenza sull’energia, con la partecipazione di alti rappresentanti di Russia e Usa.

o   (8.5.2009) incontro di delegati UE e di paesi del Sud Caucaso, O.d.G. le rotte di trasporto a sud della Russia (che non è invitata) delle risorse del Centro Asia verso Occidente, la parola d’ordine è “Corridoio Sud – La nuova via della seta”.

o   Per la UE punto centrale dell’incontro è l’oleodotto Nabucco, sui cui intende investire forti finanziamenti;

o   dal 2015 Nabucco dovrebbe  trasportare gas da Iran o Irak, ma anche dal Centro Asia – partendo dalla Turchia, per Bulgaria, Romania e Ungheria verso l’Austria e da qui soprattutto verso la Germania.

o   Nabucco è progettato da un consorzio, del quale per la Germania fa parte RWE.

●    Berlino spera di accrescere la cooperazione anche con altri Stati dell’area:

o   Fallita nel 2006 una joint venture per l’estrazione del petrolio che perseguiva da 8 anni, RWE ha siglato a settembre 2008 una dichiarazione di intenti su una “Alleanza energetica con il Kazakistan; punto centrale la gasificazione del carbone (di cui il Kazakistan dispone in grandi quantità) e lo sfruttamento di questo gas sintetico.

o   RWE sta operando anche in Azerbaidjan, anch’esso ricco di gas; ad inizio 2009 RWE ha aperto un proprio ufficio a Baku.

– Emerge una “divisione del lavoro” tra i gruppi tedeschi dell’energia:

o   E.on coopera con la Russia e punta soprattutto ai giacimenti di gas russo;

RWE punta alle risorse centro-asiatiche e alla sua importazione passando per il territorio russo, con l’oleodotto Nabucco.

Gfp      090424
Südlicher Korridor
24.04.2009
ESSEN/ASCHGABAT/BERLIN

–   (Eigener Bericht) – Der RWE-Konzern erhält Zugriff auf turkmenisches Erdgas und stärkt damit die deutsche Position in der Mächtekonkurrenz um die zentralasiatischen Energieressourcen. Eine vor wenigen Tagen getroffene Vereinbarung sieht vor, dass RWE sich an Erschließung und Entwicklung von Erdgasfeldern im turkmenischen Teil des Kaspischen Meeres beteiligt. Berlin erhofft sich den Ausbau der Kooperation auch in weiteren zentralasiatischen Staaten; aus Moskau, das seine dortige Hegemonie bedroht sieht, sind erboste Reaktionen zu hören.

–   Die Vereinbarung erfolgt kurz vor Beginn einer Reihe internationaler Zusammenkünfte, die sich um die Ableitung von Öl und Gas aus Zentralasien drehen. Nach Abschluss des RWE-Deals geht Berlin gestärkt in die Gespräche.

–   Dabei wird ein arbeitsteiliges Vorgehen der deutschen Energiekonzerne erkennbar:

o    Während Eon mit Moskau kooperiert und vor allem auf russische Erdgasvorräte zielt,

o    widmet sich RWE den zentralasiatischen Ressourcen und ihrer Einfuhr an russischem Territorium vorbei – mit der Nabucco-Pipeline, einem zentralen Element der Berliner Energiestrategie.

–   Das Rahmenabkommen, das der deutsche RWE-Konzern und die zuständigen turkmenischen Stellen letzte Woche vereinbart haben, umfasst mehrere Elemente. RWE wird sich zunächst an Erschließung und Entwicklung von Erdgasfeldern im turkmenischen Teil des Kaspischen Meeres beteiligen.

–   Darüber hinaus haben beide Seiten vereinbart, über die Lieferung turkmenischen Erdgases nach Deutschland zu verhandeln. Gemeint ist damit vor allem eine eventuelle Ableitung des Rohstoffs an russischem Territorium vorbei.

–   Berlin wünscht dies schon lange, um seine Erdgas-Abhängigkeit von Russland zu verringern; Turkmenistan gilt als bedeutender Lieferant, da es mit geschätzten sechs Billionen Kubikmetern Gas die zweitgrößten Vorräte innerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) besitzt. Das Erdgas könnte durch den Südkaukasus (Aserbaidschan und Georgien) in die Türkei und dann weiter in den Westen verbracht werden, müsste zunächst allerdings das Kaspische Meer überwinden.

o    Ob und wie dies mit Pipelines möglich ist, das soll in Kürze ein neues Unternehmen eruieren – die Caspian Energy Company, die Ende 2008 von RWE und der österreichischen OMV gegründet worden ist.[1]

Deutschkurse

–   RWE gibt sich optimistisch, sämtliche Probleme lösen zu können. Die "Partnerschaft mit Turkmenistan" sei "ein großer Schritt hin zu künftigen Gaslieferverträgen", erklärt Konzernchef Jürgen Großmann. Für diese Perspektive investiert das Unternehmen auch in flankierende Projekte:

–   RWE wird in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung das Angebot an Deutschkursen in Turkmenistan sowie den Aufbau einer deutschen Bibliothek in der Hauptstadt Aschgabat unterstützen.[2] Der Konzern treibt zur Eile. Noch im April wird eine erste Gruppe von 20 turkmenischen Experten nach Deutschland kommen, um in deutsche Technologien eingewiesen zu werden. Weitere Maßnahmen zum "Wissensaustausch" sind geplant.

Ganz Zentralasien

–   Dabei zielt die Zusammenarbeit mit Aschgabat über Turkmenistan hinaus. Die Kooperation "unterstreicht unsere Absicht, die Zusammenarbeit mit Partnern in der kaspischen Region zu vertiefen", erklärt der Chef von RWE Supply and Trading, Stefan Judisch.[3] Tatsächlich bemüht sich RWE seit Jahren, auch in weiteren zentralasiatischen Staaten zum Zuge zu kommen.

–   Ein Joint Venture zur Erdölförderung in Kasachstan musste 2006 nach acht Jahren aufgegeben werden [4]; im vergangenen September jedoch konnte das Unternehmen eine Absichtserklärung über eine sogenannte Energiepartnerschaft mit Kasachstan unterzeichnen. Im Mittelpunkt steht zunächst eine Projektstudie über Kohlevergasung – Kasachstan besitzt umfangreiche Kohlevorkommen – und über die Nutzung des synthetisch erzeugten Gases. "Eine erfolgreiche Projektstudie", hofft Judisch, "kann für RWE langfristig die Möglichkeiten zur Gasbeschaffung in Kasachstan weiter verbessern."[5]

–   Der deutsche Konzern bemüht sich darüber hinaus um Geschäfte in Aserbaidschan, das ebenfalls große Vorräte an Erdgas besitzt. Zu Jahresbeginn hat RWE eigens ein Büro in Baku eröffnet.

Energiegipfel

–   Mit dem jüngsten RWE-Turkmenistan-Deal, dem intensive politische Einflussnahme vorausging [6], geht Berlin gestärkt in eine Reihe internationaler Gespräche, die in diesen Tagen beginnen.

–   Am heutigen Freitag startet in Bulgarien ein internationaler Energiegipfel, zu dem der bulgarische Staatspräsident Vertreter von 28 Staaten nach Sofia eingeladen hat.

–   Zeitgleich findet in Aschgabat eine internationale Energiekonferenz statt, für die sich hochrangige Abgesandte Russlands sowie der USA angekündigt haben.

–   Am 8. Mai schließlich kommen EU-Delegierte mit Repräsentanten der südkaukasischen Staaten zusammen, um unter dem Motto "Südlicher Korridor – Neue Seidenstraße" über die Transportwege der zentralasiatischen Ressourcen in Richtung Westen zu debattieren. Mit "südlich" sind dabei Routen südlich russischen Territoriums gemeint. Zu dem Treffen ist Russland nicht eingeladen.

–   Für die EU steht ein Projekt im Mittelpunkt, an dessen Finanzierung sie sich in erheblichem Maße beteiligen will: die Nabucco-Pipeline.

Exklusive Stellung

–   Nabucco soll, womöglich schon ab dem Jahr 2015, Erdgas aus der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich transportieren, von wo es vor allem nach Deutschland weitergeleitet wird. Die Röhre könnte Gas aus Iran oder Irak aufnehmen, aber auch aus Zentralasien, so etwa aus Turkmenistan.

–   Geplant wird sie von einem Konsortium, an dem auf deutscher Seite der RWE-Konzern beteiligt ist.[7]

–   RWE wird, sollte alles nach seinem Plan verlaufen, in nur wenigen Jahren Erdgas in Turkmenistan fördern und in Kasachstan Gas aus Kohle herstellen, die Ressource dann durch eine von seiner Caspian Energy Company verlegte Pipeline durch das Kaspische Meer nach Aserbaidschan transportieren, über Georgien weiter nach Westen leiten und in der Türkei in die von ihm mitbetriebene Nabucco-Pipeline einspeisen können. Damit nähert sich RWE Schritt für Schritt in Bezug auf die zentralasiatischen Erdgasvorräte einer exklusiven Stellung, wie sie sonst nur der deutsche Rivale Eon hinsichtlich der russischen Bodenschätze innehat.[8]

[1] OMV und RWE gründen "Caspian Energy Company Ltd"; www.omv.com 06.11.2008

[2], [3] RWE und Turkmenistan werden Energiepartner; www.rwe.com 16.04.2009

[4] s. dazu Spät, aber nachhaltig

[5] RWE schließt Energiepartnerschaft mit Kasachstan; www.rwe.com 03.09.2008

[6] s. dazu Ein gewisser Prozentsatz, Spät, aber nachhaltig und Günstige Lage

[7] s. dazu Transitgebiet, Nabucco, Oberstes Prinzip und Fundamental umorientiert

[8] s. dazu Energiekraken, 4.500 Kilometer um Berlin, Von Spanien nach Sibirien und Eurasien

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