Strategia militare – Attacco globale

Usa, Armamenti             

Faz         06-07-13

Strategia militare – Attacco globale

Nikolas Busse

Il Pentagono ha richiesto al Congresso $127 mn. per il progetto
di sviluppo di missili nucleari balistici, con testata convenzionale, in grado
di raggiungere in un’ora qualsiasi punto del globo.

Questi missili sono in grado di colpire un obiettivo a
migliaia di km. con una precisione di 5 mt.

Costo complessivo dello sviluppo ½ MD. di $.; disponibili entro
due anni.

Due ex ministri americani della Difesa, Harold Brown (con
Carter) e James Schlesinger (con Nixon e Ford) hanno illustrato al WP per quali
scenari sono previsti i nuovi missili:

   Per
una reazione rapida possibile solo con grandi missili balistici, a gruppi terroristici
che trafficano con armi nucleari, troppo lontani da essere colpiti dalle basi aeree
o navali.

Finora le forze armate americane non disponevano di missili
balistici a testata convenzionale, il Pentagono intende ammodernare il Trident
II montato su sommergibili nucleari; il Trident II è un missile a tre stadi,
con raggio di azione di 7 400 km, che potrà così ampliare la portata; ai
22 missili nucleari si aggiungerebbero 2 missili convenzionali, ognuno con 4
testate, di cui due con testa metallica da usare contro edifici, e due con bombe
a dardi di tungsteno più adatto per bersagli meno solidi e per aeree più ampie.

Gli USA dispongono di 10 sommergibili con il Trident II nella
flotta dell’Atlantico e di 8 in quella del Pacifico.

Il loro utilizzo è pensato per obiettivi non sotterranei come
veicoli, navi, aerei, missili…

I nuovi missili hanno oppositori al Congresso: potrebbe
essere l’inizio di una denuclearizzazione, meglio mantenere una capacità di deterrenza
nucleare robusta; ci sarebbe inoltre la possibilità di errori, con il lancio di
missili nucleari al posto di quelli convenzionali.

I sommergibili sono un pilastro fondamentale della strategia
nucleare americana.

L’obiezione maggiore riguarda la Russia, l’unico paese
dotato di un sistema di allarme in grado di captare il lancio di missili da un
sommergibile Trident, e se pensassero all’inizio di un attacco nucleare americano?
Lancerebbero appena possibile i loro missili nucleari.

Peggio ancora per la Cina, meno sofisticata nelle capacità
di ricognizione…

Gli americani hanno informato i russi dei loro progetti,
assicurandoli che verranno informati anche in caso si lancio dei nuovi missili
o che sceglieranno per lo meno rotte aeree che non toccheranno il territorio
russo.

Gli americani intendono invitare altri paesi ai test del
nuovo missile, per verificare la differenza rispetto a un attacco con arma nucleare.

Il progetto è stato presentato alla NATO.

Faz         06-07-13

Militärstrategie
– Globaler Schlag

Von Nikolas Busse

Amerikanische
Atom-U-Boote sollen mit der "Global Strike"-Rakete ausgerüstet werden

13. Juli 2006

Die amerikanischen Streitkräfte wollen eine neue Waffe
entwickeln, mit der jedes Ziel auf der Erde innerhalb einer Stunde zu zerstören
wäre. „Global Strike“, globaler Schlag, lautet der Spitzname des Vorhabens, das
auf der Umrüstung einer ballistischen Nuklearrakete mit einem konventionellen
Sprengkopf beruht
.

   
Entsprechende
Pläne gibt es schon seit ein paar Jahren. Nun hat das Pentagon aber erstmals
127 Millionen Dollar für das Projekt beim Kongreß beantragt, was in Washington
eine kontroverse Debatte über den Sinn der neuen Rakete hervorgerufen hat.

   
Auch
Rußland ist aufmerksam geworden und hat Bedenken geäußert, daß der Einsatz
einer solchen Waffe versehentlich zu einem atomaren Schlagabtausch führen
könnte.

Atomkriegsführung
in einer Stunde

   
Zwei frühere Verteidigungsminister, Harold Brown
(unter Präsident Carter) und James Schlesinger (unter Nixon und Ford), haben
kürzlich in einem Meinungsbeitrag für die Zeitung „Washington Post“ dargelegt,
für welche Szenarien die neue Rakete vorgesehen ist
.

   
Wenn
etwa eine Gruppe von Terroristen von einem amerikanischen Satelliten beim
Umgang mit Nuklearwaffen entdeckt werde, dann könne es durchaus geschehen, daß
ihr Aufenthaltsort weit entfernt von amerikanischen Luftwaffenstützpunkten oder
Kriegsschiffen sei, die einen Angriff – etwa mit Marschflugkörpern – führen
könnten.

Für solche Fälle wäre eine rasche Reaktion nur mit einer
großen ballistischen Rakete möglich
, wie sie für die Atomkriegsführung vorgesehen sind. Als Vorgabe gilt, daß
eine Antwort auf eine erkannte Bedrohung innerhalb einer Stunde möglich sein
soll, einschließlich der Zeit, die benötigt wird, um die Genehmigung des Präsidenten
zum Abschuß einzuholen.

Nuklear-U-Boote
sollen die Raketen an Bord führen

   
Bisher
hat das amerikanische Militär keine ballistischen Raketen mit konventionellen
Sprengköpfen. Das Pentagon
will daher die „Trident II“ umrüsten, die auf den amerikanischen
Nuklear-U-Booten stationiert ist.

    Diese dreistufige Rakete hat eine
Reichweite von knapp 7.400 Kilometern, könnte also gut Schläge auf weit entfernte
Ziele ausführen. Derzeit
verfügt die amerikanische Marine über zehn Trident-U-Boote
in der Atlantik- und acht in der
Pazifikflotte.

Nach den
bisher bekanntgewordenen Plänen würde jedes U-Boot neben 22 Nuklearraketen künftig zwei der neuen
konventionellen Raketen an Bord führen
. Jede soll einmal vier
Sprengköpfe tragen, von denen zwei
Typen vorgesehen sind: Einer wäre eine Metallkuge
l, deren Wucht beim
Aufprall ein Gebäude zertrümmern könnte; der andere wäre eine Flechette-Bombe, die Wolfram-Stäbe streuen würde,
um Fahrzeuge und weniger befestigte Ziele in einer weiteren Umgebung zu
zerstören.

Präzise Waffe
für einen Schlag ohne Warnung

    Diese Eigenschaften beschränken die
Einsatzmöglichkeiten der neuen Waffe. Sie wäre sicher nicht geeignet, um tief
in der Erde vergrabene Anlagen oder Bunker zu treffen. Solche Ziele stehen
unter anderem im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion über mögliche
Militärschläge gegen das iranische Atomprogramm. Die neue Rakete ist vor allem für Treffer an der
Erdoberfläche gedacht – auf Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Raketen, Massenvernichtungswaffen.

Den Planern
des Pentagons kommt es darauf an, über eine rasch einsatzfähige, präzise Waffe
zu verfügen, mit der ein Schlag ohne Warnung möglich ist. Ein Test hat ergeben, daß Tausende
Kilometer entfernte Ziele bis auf gut fünf Meter genau getroffen werden können.

Die
Gesamtkosten für die
Entwicklung werden auf eine halbe Milliarde Dollar veranschlagt
. In zwei
Jahren soll die Rakete einsatzbereit sein – und Ziele überall in Europa, Afrika
oder Asien zerstören können.

Nuklearwaffen
als zentrale Säule nationaler Sicherheit

   
Das
Projekt ist aber auf Widerspruch im amerikanischen Kongreß gestoßen. Ein
Argument dagegen lautet, daß die
Ausrüstung der strategischen U-Boot-Flotte mit konventionellen Sprengköpfen der
Beginn einer schleichenden Denuklearisierung sein könnte, einer langfristigen
Umstellung auf eine konventionelle Bewaffnung.
Das gefällt Abgeordneten
nicht, die die Aufrechterhaltung einer robusten nuklearen Abschreckung
weiterhin als grundlegend für die nationale Sicherheit Amerikas erachten.

Die U-Boote
sind in der Tat eine zentrale Säule der amerikanischen Nuklearstrategie, da sie
im Falle eines feindlichen Atomangriffs die Waffengattung mit der größten
Überlebensaussicht sind. Andere Fachpolitiker haben eingewandt, daß eine „Zweifachmission“ der U-Boote zu
verhängnisvollen Fehlern führen könnte, etwa wenn aufgrund eines falschen oder
falsch verstandenen Einsatzbefehls oder wegen eines Irrtums an Bord eine
nukleare statt einer konventionellen Rakete abgefeuert wird.

Rußlands
Frühwarnsystem erkennt den Abschuß

Das Hauptargument gegen die geplante Waffe bezieht sich
allerdings auf Rußland.
Der
frühere Widersacher im Kalten Krieg ist der einzige Staat, der über ein Frühwarnsystem verfügt, das den
Abschuß einer Rakete aus einem Trident-U-Boot erkennen könnte.
Was, so fragen Skeptiker wie
der demokratische Senator Jack Reed (Rhode Island), wenn die Russen das Aufsteigen einer der neuen Waffen
für den Beginn eines amerikanischen Nuklearschlages halten
?

Nach der Logik
der nuklearen Abschreckung würden die Russen dann ihrerseits so schnell wie
möglich ihre Atomraketen starten – ungewollt könnte das der Beginn eines
verheerenden Atomkriegs sein.

Noch gefährlicher wären womöglich nukleare „Entwicklungsländer“ wie China, die nur geringe
Aufklärungsfähigkeiten haben und so erst recht nicht sehen könnten, um was für
eine Rakete es sich handelt.

Absprache mit den Russen, Berlin beobachtet

Offenbar teilt
man diese Sorgen in Moskau. Als der Oberbefehlshaber des amerikanischen
Strategischen Kommandos, General James Cartwright, unlängst in Rußland war, um
die Pläne zu erläutern, sagte der Chef des russischen Generalstabs, General
Juri Balujewski: „Unsere amerikanischen Freunde sagen uns immer wieder, diese
Raketen könnten Usama Bin Ladin töten. Das wäre aber ein teures Vorhaben, das nicht seine Tötung garantiert und
statt dessen eine unwiderrufliche Antwort eines Atomwaffenstaates hervorrufen
könnte
, der nicht feststellen kann, welche Art von Sprengkopf die Rakete
trägt.“

   
Um
diesen Bedenken zu begegnen, überlegen
die Amerikaner nun, Abschüsse der neuen Rakete den Russen zuvor zu melden oder
ausschließlich Flugbahnen zu wählen, die nicht auch auf russisches Territorium
führen würden
. Außerdem wollen
sie andere Staaten zu Tests einladen,
um den Unterschied zum Einschlag
einer Nuklearwaffe zu demonstrieren.

In Europa hat
man diese Pläne bisher kaum zur Kenntnis genommen. Die Amerikaner haben das
Projekt in der Nato vorgestellt, es gab aber dem Vernehmen nach keine
Aussprache. Aus der Bundesregierung ist zu hören, daß es wichtig sei, daß die
Amerikaner ihr Vorhaben eng mit den Russen abstimmten. Ansonsten sieht man sich
in Berlin eher in der Rolle des entspannten Beobachters.

Text: F.A.Z.,
13.07.2006, Nr. 160 / Seite 3

 

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