Una relazione a tre

Energia, Ue, Germania, Russia, USA

Gfp     100517
Una relazione a tre

●    Le continue lotte per la preminenza tedesco-europea nel rifornimento di gas – da Caspio e MO alla UE – stanno ritardando la costruzione del gasdotto Nabucco.

– Nabucco, da tempo programmato, dovrebbe diminuire la dipendenza europea dalla Russia, portando il gas dal Caspio alla UE, attraverso il Sud Caucaso; vi partecipa il gruppo tedesco RWE;

– Causa diretta del nuovo rinvio le divergenze con il Turkmenistan, che possiede ingenti quantità di gas e che nei piani UE dovrebbe fornirne una buona parte a Nabucco,

o   ma che, data la complessità degli scontri politici in corso che rischiano di far fallire il progetto, per sottoscrivere un accordo di rifornimento pretende garanzie, anche da parte del governo tedesco.

●    La Russia, sta cercando di sottrarsi alla costruzione del gasdotto Nabucco, e sta progettandone un altro, South Stream, il contrappeso meridionale del fortemente criticato Nord Stream, in costruzione da parte di gruppi tedeschi e russi.

●    Mosca è riuscita ad ottenere che la Turchia appoggi South Stream, (l’accordo ufficiale a novembre) concorrente diretto di Nabucco.

o   South Stream permetterà a Mosca di esercitare la propria influenza nel rifornimento di gas alla UE. Il gruppo austriaco OMV è già entrato nel progetto.

●    Negli scontri sul gasdotto, la Turchia sta assumendo un ruolo sempre più importante;

o   finora era considerata filo-occidentale, e paese affidabile per il transito delle forniture energetiche, essendo i negoziati per il suo ingresso nella UE solo apparenti, anche grazie alla pressione tedesca,

o   Ankara sta rivedendo la sua politica estera a direzione unica, filo-occidentale, e cerca di rafforzare la propria influenza in MO.

– Va in questo senso anche il tentativo di fare della Turchia un importante snodo energetico, essendo il suo territorio un ponte diretto tra le risorse di Caspio e MO e l’Europa.

– Ankara coopera a questo fine tanto con la UE (Nabucco) che con la Russia (per South Stream).

●    Consiglieri del governo tedesco avvertono che South Stream potrebbe rendere superfluo Nabucco, con conseguenze negative nelle relazioni UE-USA.

o   Al di là dell’esito dello scontro, avvertono che occorre fare in fretta a decidere quale dei due gasdotti costruire, se non si vuole che gran parte delle risorse del Caspio vengano prese dalla Cina,

o   che sta costruendo le proprie relazioni energetiche con Turkmenistan, Kazakistan e Russia, in particolare.

– Dic. 2009, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik – DGAP(Società tedesca per la politica estera) e la Fondazione Friedrich-Ebert (SPD) hanno organizzato un incontro di esperti per discutere le relazioni energetiche tra Ue, Russia e Turchia:

o   È indispensabile una relazione a tre (Bruxelles, Mosca, Ankara) per sanare le contraddizioni nella politica estera UE: Nabucco è contro Mosca; il rifiuto alla Turchia nella UE è un affronto per Ankara; non stupisce perciò che Mosca e Ankara contrappongano all’offensiva europea una propria politica di interessi.

●    La Fondazione Wissenschaft und Politik (SWP) va oltre: l’opzione russa – South Stream – potrebbe offrire condizioni più vantaggiose, ma il prezzo politico della mancata realizzazione di Nabucco sarebbe il turbamento delle relazioni con gli USA.

o   Se però la UE volesse ugualmente costruire Nabucco, dovrebbe agire in modo risoluto, chiedendo ai partecipanti a South Stream di dichiararsi contro l’alternativa russa.

– Tale proposta da parte tedesca significa per la Turchia la rinuncia ad condurre una politica estera autonoma.

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– Nel 2008 circa 2/3 delle riserve petrolifere globali e circa ½ di quelle di gas erano localizzate nel bacino del Caspio e in MO.

– Il dibattito in corso riguarda le vie di trasporto di Petrolio e gas liquido:

o   mentre quelle del MO possono essere trasportate per nave, non così le risorse del Caspio, finora per gran parte trasferite passando per la Russia; una piccola parte (dall’Azerbaidjan) può ora passare attraverso il Sud Caucaso, evitando la Russia.

Per le forze anti-Russia sarebbe auspicabile trasportare quantità molto maggiori di materie prime del Caspio passando per il Sud Caucaso, per diminuire l’influenza russa nel rifornimento alla UE; Nabucco è progettato per questo e potrebbe portare in Europa anche il gas del Nord Irak.

Gfp      100517

Eine Dreiecksbeziehung

17.05.2010
ANKARA/MOSKAU/BERLIN

(Eigener Bericht) – Anhaltende Machtkämpfe um die europäische Erdgasversorgung verzögern den Bau eines lange geplanten Pipeline-Großprojekts.

–   Die Röhre mit dem Namen Nabucco soll unter Mitwirkung des deutschen Energiekonzerns RWE Erdgas aus dem Kaspischen Becken in die EU leiten – durch den Südkaukasus, um die Abhängigkeit der europäischen Energieversorgung von Russland zu verringern.

–   Unmittelbarer Anlass für die erneute Verzögerung sind Differenzen mit einem Lieferland – mit Turkmenistan -, das Europa via Nabucco Erdgas zur Verfügung stellen soll. Hintergrund sind Einflusskämpfe zwischen Russland, der Türkei und der EU.

–   Russland bemüht sich mit Erfolg, die Türkei für ein weiteres Pipeline-Projekt ("South Stream") zu gewinnen, das in unmittelbarer Konkurrenz zu Nabucco geplant ist und den russischen Einfluss auf die Erdgasversorgung der EU sicherstellen soll.

–   Deutsche Regierungsberater erklären, South Stream könne Nabucco tatsächlich aushebeln – mit negativen Folgen für das Verhältnis der EU zu den USA. Unabhängig von der Frage, wie die Pipeline-Machtkämpfe ausgehen, mahnen die Regierungsberater zur Eile: Die kaspischen Ressourcen könnten, heißt es, großenteils an China verloren gehen.

Nabucco

–   Hintergrund der aktuellen Pipeline-Debatte ist das Bemühen, den deutsch-europäischen Zugriff auf Erdöl und Erdgas zweier wesentlicher Rohstoffgebiete zu stärken:

o    auf die Vorräte des Kaspischen Beckens und die Vorräte des Mittleren Ostens. In beiden Regionen zusammen wurden im Jahr 2008 gut zwei Drittel der weltweiten Öl- und beinahe die Hälfte der globalen Gasreserven lokalisiert.

–   Für Berlin und Brüssel stellt sich dabei die Frage, auf welchen Transportwegen sich die Rohstoffe nach Europa verbringen lassen. Während Öl und Gas (in Form von Flüssiggas) aus dem Mittleren Osten überwiegend per Schiff abtransportiert werden können, ist dies für die kaspischen Ressourcen nicht möglich.

–   Ein großer Teil von ihnen wird bislang über russisches Territorium geleitet; ein kleinerer Teil – Öl und Gas aus Aserbaidschan – kann mittlerweile per Pipeline durch den Südkaukasus an Russland vorbei nach Westen geliefert werden.

–   Bei russlandkritischen Kräften gilt es als äußerst erstrebenswert, weitaus größere Mengen der kaspischen Rohstoffe durch den Südkaukasus zu transportieren, um den russischen Einfluss auf die EU-Energieversorgung zu schmälern. Zu diesem Zweck wird vor allem die Nabucco-Pipeline durch den Südkaukasus und die Türkei geplant. Diese könnte über das kaspische Erdgas hinaus auch die Erdgasvorräte des Nordirak nach Europa leiten.

Erneut verzögert

Wie der deutsche RWE-Konzern, der an Nabucco beteiligt ist [1], berichtet, verzögert sich die Realisierung des Vorhabens nun zum wiederholten Male.

–   Hintergrund ist, dass Turkmenistan sich weigert, einen Liefervertrag zu unterzeichnen. Die außergewöhnlich umfangreichen Erdgasvorräte Turkmenistans sollen den Plänen des Westens zufolge zu einem beträchtlichen Teil in die Nabucco-Pipeline eingespeist werden, um der EU möglichst viel Gas zu sichern, aber auch, um das Pipeline-Projekt gewinnbringend zu gestalten.

–   Wie der zuständige RWE-Manager jetzt erklärt, sei mit einem Vertragsabschluss mit Turkmenistan kaum vor Jahresende zu rechnen – die turkmenische Regierung fordert verlässliche Abnahmegarantien, unter anderem eine entsprechende Erklärung der deutschen Bundesregierung.[2] Ursache sind komplexe politische Auseinandersetzungen, die ein Scheitern des Nabucco-Projekts als möglich erscheinen lassen und in Berlin für Unmut sorgen.

South Stream

–   Teil der Machtkämpfe ist das Bemühen Russlands, den Bau der Nabucco-Pipeline zu unterlaufen. Moskau plant eine Pipeline mit ähnlichem Streckenverlauf, die ebenfalls geeignet wäre, kaspisches Erdgas nach Europa zu führen. Das Vorhaben ("South Stream") ist ein südliches Gegenstück zu der heftig umstrittenen Ostsee-Pipeline ("Nord Stream"), die derzeit von deutschen und von russischen Konzernen gebaut wird, um sibirisches Erdgas unter Umgehung von Zwischenlieferanten in die Bundesrepublik zu transportieren.[3] Die Planungen für "South Stream" schreiten voran.

–   Zuletzt sicherte der österreichische Konzern OMV zu, sich an dem Projekt zu beteiligen. Eine vertragliche Zustimmung der Türkei wird für November erwartet.

Energiedrehscheibe

–   Die Türkei spielt in den Pipeline-Kämpfen eine immer wichtigere Rolle. In Berlin galt Ankara bisher als eindeutig nach Westen orientierter Bündnispartner, dessen Zuverlässigkeit als Transitland für Energielieferungen kaum in Frage stand.

–   Weil die EU die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei jedoch offenkundig nur als Scheinverhandlungen führt – auch auf Druck Berlins -, ist Ankara schon seit einigen Jahren dabei, seine einseitig nach Westen ausgerichtete Außenpolitik zu revidieren und seinen Einfluss im gesamten Nahen und Mittleren Osten auszubauen.

–   Dazu gehört der Versuch, die Türkei zur "Energiedrehscheibe" auszubauen. Der Versuch basiert darauf, dass das Territorium der Türkei ein unmittelbares geographisches Bindeglied zwischen den kaspischen und mittelöstlichen Ressourcengebieten einerseits und Europa andererseits bildet.

–   Dabei kooperiert Ankara nicht nur mit der EU, sondern auch mit Moskau, um von den russischen Bemühungen zu profitieren, mit South Stream eine Parallelpipeline zu Nabucco zu bauen.

Widersprüche

Die Pipeline-Konkurrenz bringt Berlin in Schwierigkeiten. Nabucco und South Stream, die zwei annähernd parallel verlaufenden Röhren, "schließen einander aus", urteilen Regierungsberater und fordern eine rasche Entscheidung, welche von beiden realisiert werden soll.[4]

–   Im Dezember 2009 führten die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) gemeinsam ein "Expertentreffen" durch, bei dem die Energiebeziehungen zwischen der EU, Russland und der Türkei auf der Tagesordnung standen.

–   Es sei unumgänglich, in der Energiepolitik eine "Dreiecksbeziehung" zwischen Brüssel, Moskau und Ankara zu entwickeln, hieß es nach der Zusammenkunft [5] – ein Versuch, offenkundige Widersprüche in der EU-Außenpolitik zu kitten: Nabucco richtet sich gegen Moskau, die von der Bundesrepublik forcierte Verweigerung einer EU-Beitrittsperspektive für die Türkei ist ein Affront gegenüber Ankara; dass Moskau und Ankara den deutsch-europäischen Offensiven eine eigene Interessenpolitik entgegensetzen, kann deshalb nicht überraschen.

Verlustängste

–   Dabei drängt deutschen Experten zufolge die Zeit. China, erinnert ein Mitarbeiter der DGAP, baut seine Energiebeziehungen insbesondere zu Turkmenistan, Kasachstan und Russland aus. Dadurch werde Europa möglicherweise den Zugriff auf erhebliche Teile der kaspischen Rohstoffe verlieren, heißt es warnend.[6]

Verzicht

–   Weitergehende Überlegungen stellt nun die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) an. Wie es bei der SWP heißt, könne "die russische Option" – South Stream – möglicherweise "die vorteilhaftesten Voraussetzungen bieten". Nabucco käme bei einer Realisierung dieser Option nicht zustande. "Der politische Preis für eine solche Entscheidung", urteilt die SWP, "bestünde wohl in einer deutlichen Eintrübung des Verhältnisses zu den USA."[7] Wolle die EU dagegen Nabucco verwirklichen, dann komme man um deutlich entschlossenere Aktivitäten nicht umhin. Die an South Stream Beteiligten müssten zuverlässig erklären, "dass sie die russische Alternative verwerfen". Für die Türkei ist die deutsche Forderung gleichbedeutend mit dem Verzicht auf zentrale Projekte einer eigenständigen Außenpolitik.

[1] s. dazu Nabucco und Südlicher Korridor

[2] Nabucco verzögert sich nochmals; Handelsblatt 04.05.2010

[3] s. dazu Erdgasgürtel und Eine Frage der Orientierung

[4] Heinz Kramer: Die Türkei als Energiedrehscheibe. Wunschtraum und Wirklichkeit, SWP-Studie S 9, April 2010

[5], [6] Prospects of a Triangular Relationship? Energy Relations between the EU, Russia and Turkey; www.fes.de April 2010

[6] Heinz Kramer: Die Türkei als Energiedrehscheibe. Wunschtraum und Wirklichkeit, SWP-Studie S 9, April 2010

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