Bassi salari – Didascalia dello sfruttamento

Die Welt        080419
Dorothea Siems
Bassi salari – Didascalia dello sfruttamento

– Il settore dei bassi salari in Germania sta crescendo, è a 6 mn., oltre 1 lavoratore su 5,  e presto raggiungerà la dimensione americana, è collegato al forte aumento dei “mini-lavori” (parrucchieri, camerieri, portinai a €2/h). Dati Institut für Arbeit und Qualität (IAQ).

o   quasi il 92% del totale dei lavoratori a basso salario lavora ad ore, con un salario inferiore alla soglia; quasi i 2/3 del settore inferiore dei redditi è rappresentato da minilavori.

– La crescita dei bassi salari sarebbe passata dal 15% del 1995 al 22,2% del 2006. Per bassi salari si intende un salario inferiore a 2/3 della media salariale.

– Nell’Ovest la soglia è fissata a €9,61/h, nell’Est a €6,81/h.

– La quota dei bassi salari nei posti di lavoro a tempo pieno che versano contributi sociali è cresciuta moplto meno dei minilavori: nel 1995 era l’11%, salita al 14,3% nel 2006.

– Un’alta quota dei bassi salari è data da basse qualifiche, donne, giovani e stranieri.

– A seguito delle riforme Hartz il mercato del lavoro si è messo in movimento, con i disoccupati disposti a lavorare anche per salari non buoni.

– I lavori a tempo parziale e i minilavoro sono aumentati perché hanno inoltre avuto incentivi statali.

– La tutela sindacale si è fatta più difficile a causa delle riforme del mercato del lavoro, i sindacati chiedono per questo il salario minimo. La Linke chiede un salario minimo di €8/h, da portare a 10 in -breve tempo.

Die Welt          080419

18. April 2008, 17:51 Uhr

Von Dorothea Siems
Billiglöhne – Die Legende von der Ausbeutung

–   Der Niedriglohnsektor in Deutschland wächst und könnte schon bald amerikanische Dimensionen erreichen. 2006 war mehr als jeder fünfte Beschäftigte gering bezahlt. Die Ausweitung der Billigjobs ist allerdings in erster Linie dem Boom bei den Minijobs geschuldet.

–   Sie arbeiten als Friseurin, Kellner oder Pförtner für ein paar Euro in der Stunde.

–   Mehr als sechs Millionen Menschen sind mittlerweile hierzulande im Niedriglohnsektor beschäftigt, meldet das Institut für Arbeit und Qualität (IAQ), mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer. Damit sei Deutschland nicht mehr weit von amerikanischen Verhältnissen entfernt, schlagen die Autoren Alarm. Doch während sich Gewerkschaften und Linke in ihrer Forderung nach Mindestlöhnen bestärkt fühlen, zweifeln Wirtschaft und Ökonomen das Szenario an.

–   Nach Berechnungen des IAQ ist der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten unter allen Arbeitnehmern von 15 Prozent im Jahre 1995 auf 22,2 Prozent 2006 angestiegen. Unterhalb der Niedriglohnschwelle liegt jemand, der weniger als zwei Drittel des Durchschnittslohns erhält. Im Westen liegt die Schwelle beim Stundenlohn von 9,61 Euro, in den neuen Ländern bei 6,81 Euro.

–   Die Ausweitung des Niedriglohnsektors ist in erster Linie dem Boom bei den Minijobs geschuldet. Mit fast 92 Prozent arbeite die große Mehrheit der geringfügig Beschäftigten zu Stundenlöhnen, die unterhalb der Niedriglohnschwelle lägen, heißt es in der Studie. Fast jede dritte Stelle in dem unteren Einkommenssektor ist danach ein Minijob. Dass gerade Minijobber bereit sind, für wenig Geld zu arbeiten, erstaunt Hilmar Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) nicht. „Die geringfügig Beschäftigten akzeptieren niedrige Stundenlöhne, weil dafür keine Abgaben anfallen.“ Somit lohne sich der Job trotzdem.

–   Bei den sozialversicherungspflichtigen Stellen ist der Anteil der deutlich unterdurchschnittlich bezahlten Mitarbeiter in den vergangenen zehn Jahren weitaus weniger stark gestiegen als bei den Minijobs. So arbeiteten 1995 elf Prozent der Vollzeitkräfte im Niedriglohnsektor. Im Jahr 2006 waren es 14,3 Prozent.

–   Gering Qualifizierte, Frauen, Jüngere und Ausländer stellen einen hohen Anteil der Niedriglohnjobber. Zunehmend sind aber auch Beschäftigte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung betroffen. „Der Niedriglohnsektor ist in Unordnung geraten und zieht immer weitere Kreise“, warnen die Autoren.

IZA-Arbeitsmarktexperte Schneider warnt davor, die Zunahme gering bezahlter Arbeit als Argument für die flächendeckende Einführung von Mindestlöhnen zu missbrauchen. „Als Folge der Hartz-Reformen ist in den vergangenen Jahren der Arbeitsmarkt endlich etwas in Bewegung gekommen.“ Arbeitslose seien jetzt bereit, auch nicht so gut bezahlte Stellen anzunehmen. Außerdem hätten die Erleichterungen bei der Zeitarbeit und die staatliche Förderung der Minijobs zur Folge, dass diese Formen der Arbeit zugenommen hätten.

–   „Das Leben der Gewerkschaften ist durch die Arbeitsmarktreformen jedoch schwieriger geworden, und das ist der eigentliche Grund, warum sie den Mindestlohn so vehement fordern.“ Die Gewerkschaften machten ihrer Klientel Angst vor einer angeblich drohenden Abwärtsspirale, um wieder mehr Zulauf zu haben, kritisiert Schneider.

–   Auch die Arbeitgeber warnten davor, dem Trend zunehmender Niedriglohnbeschäftigung mit Mindestlöhnen zu begegnen. Die wenigsten Menschen, die einen geringen Lohn erhielten, lebten in armen Familien. Denn oft gehe es nur um einen Zuverdienst.

–   Die Linke macht sich hingegen stark für einen Mindestlohn von acht Euro, „der in schnellen Schritten auf zehn Euro gesteigert wird“. Bei einer solchen Arbeitsmarktpolitik, so Schneider, würde Deutschland weit zurückgeworfen werden.

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