Disoccupazione giovanile – I più giovani saranno i primi

Germania, Ue, mercato lavoro, disoccupazione
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Disoccupazione giovanile – I più giovani saranno i primi

–  Già prima della crisi i giovani rischiavano di rimanere disoccupati 3 volte di più dei lavoratori anziani;

●    ILO (l’organizzazione Internazionale del Lavoro) ha calcolato che nel 2009 ci sarà un aumento di 30 mn. di disoccupati, a circa 240 milioni;

●    +15% per i minori di 25 anni (femmine o maschi), il rischio è il doppio della media;

o   la situazione peggiore è nei paesi industrializzati soprattutto in Europa, in Asia od America Latina la situazione dovrebbe essere meno grave.

●    Nella Ue, primo trimestre 2009, quasi 5 milioni di disoccupati tra i minori di 25, + 1 milione rispetto a stesso periodo 2008.

o   +4% al 18,3% nei 27 paesi UE, mentre la disoccupazione globale +2%, a 8,8%.

o   In Spagna la situazione peggiore: 1 giovane su 3 è in cerca di lavoro.

o   In Olanda la migliore con il 6% di giovani disoccupati e al 3% la disoccupazione complessiva;

o   Nei paesi del Baltico il maggiore peggioramento, con 1 giovane su 4 disoccupato in Lettonia, Estonia e Lituania,

o   anche il Svezia ed in Italia la disoccupazione giovanile è di circa ¼.

o   Relativamente stabile in Polonia e Germania, con circa un 10% di giovani disoccupati, e minore differenza con le altre classi di età.

o   I sistemi di rilevamento sono diversi in Germania (dall’Ufficio del lavoro, che quindi non rileva la disoccupazione nascosta) rispetto a quelli per la comparazione internazionale, basati soprattutto sulle inchieste nei nuclei famigliari.

o   Determinante per le chance occupazionali dei giovani sarebbe il livello di istruzione e qualificazione.

o   Un vantaggio per il mercato del lavoro tedesco sarebbe il sistema di formazione duale, con un’esperienza di lavoro nel periodo di studio.

o   I posti di lavoro per gli apprendisti sono calati di 57mila sul 2008, mentre sono aumentate le richieste.

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Jugendarbeitslosigkeit – Die Jüngsten werden die Ersten sein

Von Sven Astheimer
25. August 2009

–   Die junge Generation könnte zur Verliererin der Weltwirtschaftskrise werden. Schon zuvor waren junge Leute dreimal stärker von Arbeitslosigkeit bedroht als ältere. "Es ist deshalb zu befürchten, dass die Krise die Jugendlichen noch härter treffen wird", sagt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) voraus.

–   Die Genfer Behörde geht für dieses Jahr von einem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf der Welt um 30 Millionen auf knapp 240 Millionen Menschen aus. Frauen und Männer unter 25 Jahren sind mit einem Plus von bis zu 15 Prozent gut doppelt so stark betroffen wie der Durchschnitt. Das düsterste Szenario malen die Arbeitsmarktexperten für die Industrieländer vor allem in Europa, während die Entwicklung in Asien oder Lateinamerika moderater ausfallen dürfte.

„In dieser Schärfe haben wir das noch nicht gesehen“

–   Aktuelle Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat bestätigen diese Annahme. Demnach waren in der Europäischen Union[e] im ersten Quartal dieses Jahres fast 5 Millionen junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, rund eine Million mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit stieg die spezifische Arbeitslosenquote in den 27 Mitgliedsländern um fast 4 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Erwerbslosenquote nahm nur um 2 Punkte auf 8,8 Prozent zu.

"In dieser Schärfe und Gleichmäßigkeit haben wir das in Europa noch nicht gesehen", kommentiert Ingo Kuhnert von Eurostat die Entwicklung gegenüber dieser Zeitung. Normalerweise gebe es immer einige Ausreißer, doch mit Ausnahme eines leichten Rückgangs in Bulgarien meldeten im Untersuchungszeitraum alle Länder einen Zuwachs.

–   Am dramatischsten stellt sich die Lage in Spanien dar, wo mittlerweile jeder dritte Jugendliche nach einer Arbeit sucht. Internationale Organisationen wie die Weltbank raten der Regierung in Madrid schon lange dazu, die verkrusteten Strukturen endlich zu reformieren, die vor allem jungen Leuten den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren.

Deutschland steht im Vergleich günstig da

–   Am besten in der EU schneiden im Quotenvergleich die Niederlande mit 6 Prozent ab. Mit einer Gesamtarbeitslosigkeit von unter 3 Prozent können sie praktisch Vollbeschäftigung vorweisen. Die größte Verschlechterung meldeten Estland, Lettland und Litauen, deren Volkswirtschaften von der Krise besonders stark getroffen wurden. Im Baltikum ist durchschnittlich jeder vierte junge Mensch ohne Arbeit. Auch in Schweden und Italien klagt rund ein Viertel der jungen Leute über Arbeitslosigkeit.

–   Relativ stabil verlief dagegen die Entwicklung in Polen oder Deutschland. Mit rund 10 Prozent Jugendarbeitslosigkeit ist die Quote hierzulande eine der niedrigsten in Europa. Auch fällt der Abstand zu den anderen Altersklassen mit am geringsten aus. "Tröstlicherweise steht Deutschland im Vergleich ausgesprochen günstig da", sagt Frank-Jürgen Weise, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im Juli stieg die Jugendarbeitlosigkeit gegenüber dem Vormonat relativ moderat um 67 000 auf 429 000. Daraus errechnet sich eine Quote, die etwas unter der des standardisierten ILO-Verfahrens liegt.

–   Der Grund dafür sind unterschiedliche Erhebungsmethoden: Während die Daten für den internationalen Vergleich nach anderen Kriterien – zumeist durch Haushaltsbefragungen – berechnet werden, beruhen die nationalen Statistiken auf den Zählungen gemeldeter Arbeitsloser. Die verdeckte Arbeitslosigkeit wird damit aber nicht erfasst.

Arbeitsverträge oft befristet

–   Einen großen Teil des aktuellen Anstiegs begründet BA-Chef Weise mit der im Sommer typischen Situation vieler Jugendlicher, die nach dem Schulabschluss die Zeit bis zum Beginn ihrer Lehre oder ihres Studiums überbrücken. Allerdings seien auch in Deutschland junge Arbeitnehmer häufig mit befristeten Arbeitsverträgen ausgestattet; im Falle von Kündigungen nach Sozialplänen sind sie häufig die Ersten, die gehen müssen.

–   Entscheidendes Kriterium für die Chancen von Jugendlichen am Arbeitsmarkt sind nach Ansicht des Behördenleiters der Bildungsgrad und die Qualifikation. "Es bleibt die Erkenntnis, dass junge Menschen mit Ausbildung oder mit Berufserfahrung auch in dieser Rezession wieder Arbeit finden."

–   Im dualen Ausbildungssystem sieht auch Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), einen Standortvorteil für Deutschland. Dieser erste Schritt in die Unternehmenswelt während der Lehre erhöhe die Chance auf eine spätere Übernahme. Allerdings stelle die Wirtschaft zunehmend weniger Lehrstellen zur Verfügung, warnte Sehrbrock kurz vor Ende des Ausbildungsjahres. Die rechnerische Lehrstellenlücke sei nur deshalb mit 57 000 kleiner als im Vorjahr, weil die Zahl der Bewerber noch stärker abgenommen habe. Die Bundesagentur müsse noch mehr Geld für überbetriebliche Ausbildungsplätze als bislang ausgeben, um auch den mehr als 300 000 unversorgten Altbewerbern aus den Vorjahren eine Perspektive zu bieten.

Die Gewerkschafterin erinnert auch an das Versprechen des Bildungsgipfels, die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss halbieren zu wollen. Sie fordert neben einem Recht auf Ausbildung auch eine generelle Übernahme nach der Lehre für ein halbes Jahr, weil Bewerbungen aus dem Job heraus erfolgreicher seien. Junge Leute sind in den vergangenen Jahren "zu den Vorreitern einer flexiblen Arbeitswelt geworden", sagt Sehrbrock. Sie seien nun in hohem Maße prekär beschäftigt und gerade in Krisen besonders gefährdet. "Politik und Wirtschaft müssen umdenken, sonst rollt da was auf uns zu."

 

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