Hitler, Stalin, Churchill, Roosevelt

<95270580"> Germania – Est Europa – Francia – Storia – nazismo – revisionismo

<95270581"> German Foreign Policy 05-02-02

La “Rete europea contro i trasferimenti forzati” che il governo tedesca fonda oggi, riunirà nelle sue iniziative cinque Stati europei, Germania, Austria, Ungheria, Polonia, Slovacchia, tre dei quali furono gli aggressori nella Prima Guerra Mondiale, e che dovettero rinunciare a diversi territori con il Trattato di pace di Parigi; negli anni 1920 e 1930 cercarono di ottenere una revisione territoriale, e si ripresero i territori persi durante al Seconda Guerra Mondiale. Questa rete è frutto dei progetti della Associazione dei “Profughi”; dovrebbe in seguito essere costituito a Berlino un “Centro contro le ‘deportazioni’” per ricordare la l’ingiustizia degli Alleati.

Alla conferenza di Potsdam i vincitori della Seconda Guerra Mondiale stabilirono come confine orientale del territorio del Reich tedesco il fiume Oder e costrinsero a trasferirsi a Ovest i cittadini tedeschi che abitavano a Est. Un atto di “deportazione” viene definito dai discendenti degli ex abitanti tedeschi dell’Est.

Oltre al Zentrum gegen Vertreibungen promosso dall’Associazione dei profughi, anche la ufficiale “Rete” del governo tedesco definisce un’ingiustizia con motivazioni etniche il trasferimento dei tedeschi.

In un suo discorso del novembre 2004, l’esperto di politica estera Spd Markus Meckel: «È vero, i trasferimenti e le deportazioni forzate furono ordinate da dittatori come Hitler e Stalin e recentemente da Slobodan Milosevic. Ma anche democratici come Churchill e Roosevelt accettarono che venisse creata una stabilità politica tramite l’omogeneizzazione etnica».

Il provocatorio paragone delle decisioni della coalizione anti-Hitler con i delitti razziali della dittatura nazista rappresenta un inusitato affronto nei rapporti internazionali e segnala il tentativo tedesco di operare una revisione totale della storia.

Il governo tedesco cerca di promuovere una europeizzazione del progetto; Meckel chiese nel maggio 2002 di «elaborare con gli europei il progetto», al fine di eludere le proteste soprattutto negli Stati confinanti a Est. Varie le proposte per il nome del Centro…

L’opinione pubblica, in particolare nella francese Alsazia, mette in guardia dalla revisione del Trattato di Potsdam. Il foglio liberal-conservatore alsaziano, Dernières Nouvelles d’Alsace, condivide il rifiuto opposto al progetto dalla delegazione francese al Consiglio d’Europa, rileva che con le loro critiche ai trasferimenti forzati i tedeschi hanno aperto un vaso di Pandora.

La stampa europea francese critica il rifiuto opposto dalla delegazione, che ha così ha fatto fallire un “progetto di distensione tedesco-polacco”.

Le Monde, criticando l’opposizione della delegazione francese nel consiglio d’Europa, mette in guardia l’opinione da false interpretazioni degli sforzi di revisione tedeschi. Il giornale appartiene allo spettro filo-tedesco delle elite francesi, le quali non si oppongono alla direzione Est di Berlino in quanto dovrebbero prendere parte ai progetti egemonici tedeschi, la cosiddetta Europa nocciolo duro.

Berlino cerca di limitare i danni e prepara un’iniziativa diplomatica per l’Eliseo, per spezzare l’opposizione francese alla questione dei “profughi”.

<95270583"> German Foreign Policy 05-02-02

<95270584"> Hitler, Stalin, Churchill, Roosevelt

WARSZAWA/STRASBOURG (Eigener Bericht) – Am heutigen Mittwoch will die deutsche Regierung ein ,,Europäisches Netzwerk gegen Vertreibungen” gründen und in ihre europaweiten Aktivitäten vier weitere Staaten einbinden. Die Tschechische Republik bleibt der Gründung fern. Das Berliner ,,Netzwerk” nimmt Planungen revisionistischer deutscher Organisationen auf, die den Umsiedlungsbeschluss der Weltkriegssieger zum ,,Unrecht” erklären. In der französischen Öffentlichkeit, insbesondere im Alsace, wird vor Versuchen gewarnt, das Potsdamer Abkommen zu revidieren. Gegensätzlich kommentiert die Pariser EU-Presse die deutschen Pläne. ,,Le Monde” zeigt sich wohlwollend und kritisiert das ablehnende Votum der französischen Delegation im Europarat. Dort war ein weiteres deutsches ,,Vertreibungs”-Projekt wegen der versuchten Gleichsetzung deutscher ,,Vertriebener” mit den Deportierten der NS-Lager gescheitert. Berlin bemüht sich um schnelle Schadensbegrenzung und bereitet eine diplomatische Demarche im Elysee-Palast vor. Ziel ist die Brechung des französischen Widerstands in der ,,Vertriebenen”-Frage.

Die heutige Gründung des ,,Europäischen Netzwerks gegen Vertreibungen” geht auf Planungen der deutschen ,,Vertriebenen”-Verbände zurück und modifiziert ihren Angriff auf das Potsdamer Abkommen. Nach Vorstellungen der revisionistischen Organisationen soll in Berlin ein ,,Zentrum gegen Vertreibungen” errichtet werden, das an das angebliche Unrecht der Alliierten erinnert. Auf der Potsdamer Konferenz hatten die Sieger des Zweiten Weltkriegs beschlossen, das deutsche Reichsgebiet an der Oder enden zu lassen und die davon östlich lebendenden deutschen Staatsbürger zur Umsiedlung nach Westen aufzufordern. Dies sei ein Akt der ,,Vertreibung” gewesen, heißt es bei den Nachkommen früherer deutscher Ostsiedler. Das von ihnen angestrebte ,,Zentrum” habe die Aufgabe, ,,Vertreibung (…) als Mittel von Politik zu ächten”.1)

,,Vertreibung, Zwangsmigration, Solidarität”

Nach anfänglicher Unterstützung des ,,Vertriebenen”-Vorhabens, das in Paris, London und Washington mit besorgten Äußerungen bedacht wurde, plädierte die deutsche Regierung für eine ,,Europäisierung” des Projekts. Um politische Proteste vor allem in den östlichen Nachbarstaaten zu umgehen, verlangte der SPD-Außenpolitiker Markus Meckel im Mai 2002, ,,das Konzept gemeinsam mit Europäern zu erarbeiten, statt andere europäische Staaten ohne Mitwirkungsmöglichkeiten zu unserem Konzept einzuladen”.2) Auch müsse man nicht von einem ,,Zentrum”, sondern von einem ,,Europäischen Zentrum gegen Vertreibungen” reden, hieß es damals bei SPD und ihrem Regierungspartner Bündnis 90/Die Grünen. Diverse Änderungen des Titels (,,Europäisches Netzwerk gegen Vertreibungen”, ,,Europäisches Netzwerk ‘Erinnerung und Solidarität”‘, ,,Europäisches Zentrum zur Erinnerung an die Opfer von Zwangsmigration”) weisen auf den Versuch hin, die inhaltliche Übereinstimmung des Berliner Regierungsprojekts mit dem ,,Vertriebenen”-Vorhaben durch semantische Unschärfen zu verbrämen.

,,Unrecht”

Doch ebenso wie das vom ,,Bund der Vertriebenen” (BdV) initiierte ,,Zentrum gegen Vertreibungen” erklärt auch das regierungsoffizielle ,,Netzwerk” die Umsiedlung der Deutschen zum ethnisch motivierten ,,Unrecht” und wendet sich damit gegen das Potsdamer Abkommen. ,,Zwar wurden Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen von Diktatoren wie Hitler und Stalin und jüngst von Slobodan Milosevic angeordnet”, heißt es in einer Rede, die Meckel im November 2004 vor einem Ausschuss des Europarates hielt: ,,Aber auch Demokraten, wie Churchill und Roosevelt, akzeptierten, dass durch ethnische Homogenisierung politische Stabilität geschaffen werden sollte.“3) Meckel ergänzte seine Provokation, indem er die angegriffenen Teilnehmer der Anti-Hitler-Koalition anschließend vereinnahmte. Über den angeblichen Unrechtscharakter der Umsiedlung sei man sich inzwischen einig, behauptete Meckel: ,,Das lehnt die internationale Gemeinschaft heute ab.” Der herausfordernde Vergleich von Entscheidungen der Anti-Hitler-Koalition mit rassistischen Untaten der NS-Diktatur stellt einen außenpolitischen Affront besonderer Art dar und kennzeichnet den deutschen Versuch einer Totalrevision
der Geschichte.
Dem SPD-Politiker wurde weder von seiner Partei noch von der deutschen Öffentlichkeit die Rücknahme seiner Einlassungen nahe gelegt.

Versailles

An dem ,,Europäischen Netzwerk gegen Vertreibungen”, dessen Gründung in Warszawa einem ausdrücklichen Wunsch der Berliner Außenpolitik entspricht, beteiligen sich fünf Staaten (Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen, Slowakei). Drei dieser Träger gehören zu den Aggressoren des Ersten Weltkriegs (Deutschland, Österreich und Ungarn), die in den Pariser Friedensverträgen verschiedene Gebiete abtreten mussten, in den 1920er und 1930er Jahren um Territorialrevisionen bemüht waren sowie vor und während des Zweiten Weltkriegs die einst abgetretenen Gebiete annektierten. Dass diese Annexionen 1945 rückgängig gemacht wurden und mit Umsiedlungsmaßnahmen verbunden waren, wollen die drei Staaten nun zu ,,Unrecht” erklären. Die Regierung der Tschechischen Republik verweigert sich dem Vorhaben, nachdem sie vergeblich versucht hat, Berlin zur Erweiterung der des staatlichen Trägerkreises zu bewegen. Berlin lehnt es ab, das ,,Netzwerk” auch für die Garantiemächte des Potsdamer Abkommens zu öffnen.4)

Die Büchse der Pandora

In Frankreich sorgt das deutsche Vorhaben für politische Unstimmigkeiten. Der Versuch Berlins, einen alternativen Plan zur Errichtung eines ,,Europäischen Netzwerkes gegen Vertreibungen” umzusetzen und das Projekt über europäische Institutionen abzuwickeln, ist in der vergangenen Woche an der französischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats gescheitert. Damit habe Frankreich ein ,,deutsch-polnisches Versöhnungsprojekt” zu Fall gebracht, heißt es unverhohlen kritisch in der Pariser EU-Presse. Insbesondere die ehemals tonangebende Tageszeitung ,,Le Monde” empfiehlt der französischen Öffentlichkeit, die deutschen Revisionsbestrebungen ,,missverständlichen Übersetzungen” zuzuschreiben.5) ,,Le Monde” wird zum germanophilen Spektrum der französischen Eliten gerechnet, die der Berliner Ostausstülpung widerstandslos begegnen, sofern sie an den deutschen Hegemonialplänen (,,Kerneuropa”) ausreichend partizipieren dürfen. Im französischen Grenzgebiet, das mehrfach Ziel deutscher Annexionen war, wird diese Haltung nicht geteilt. So schreiben die ,,Dernières Nouvelles d’Alsace” (Strasbourg), es sei vollkommen gerechtfertigt, dass die französische Europarats-Delegation den Berliner ,,Vertriebenen”-Plänen Widerstand entgegen setzt. Die Deutschen hätten mit ihrer Kritik am Umsiedlungsgeschehen die ,,Büchse der Pandora” längst ,,geöffnet”, urteilt das konservativ-liberale Blatt.

1) Unsere Stiftung; www.z-g-v.de

2) Rede des Bundestagsabgeordneten Markus Meckel am 16. Mai 2002 im Deutschen Bundestag

3) Geschichte gemeinsam aufarbeiten. Ein Europäisches Netzwerk gegen Vertreibungen und Zwangsmigrationen; Beitrag für das Seminar des Ausschusses für Migration der Parlamentarischen Versammlung des Europarates am 4. November 2004 in Genf

4) s. dazu Revision der Geschichte

5) La France a fait échouer un projet de réconciliation germano-polonaise au Conseil de l’Europe; Le monde 29.01.2005

6) Les plaies de l’Histoire; Dernières Nouvelles d’Alsace 28.01.2005

s. auch Totalrevision und Potsdam und Versailles sowie Déja vu

veröffentlicht am: 02. Feb 2005

Informationen zur Deutschen Außenpolitik

Leave a Reply