Industria farmaceutica – “Fino a fine anno c’è chiarezza sui tagli occupazionali”

Germania, chimica-farmaceutica, mercato lavoro

Industria farmaceutica – “Fino a fine anno c’è chiarezza
sui tagli occupazionali”

In fase di completamento l’acquisizione da parte di Bayer
della maggioranza di Schering, (superando l’offerta del gruppo Merck) ne risulterà
con circa €10MD di fatturato il maggior gruppo farmaceutico tedesco e tra i
primi 10 mondiali.

€5MD il fatturato di Schering, che si era già concentrato su
4 settori (ginecologia, contraccezione, diagnostica, terapeutica specialistica
e oncologia); per Bayer i settori più importanti di ricerca sono malattie
cardiocircolatorie, ematologia e oncologia.

Risparmi previsti €700 mn/anno; tagli occupazionali
6000, pari al 14% di Schering e del settore farmaceutici di Bayer.Faz 06-09-12

Pharmaindustrie
– „Bis Ende des Jahres herrscht Klarheit über den Stellenabbau“

Sah keine Chance,
sein Unternehmen vor einer Übernahme zu retten: Hubertus Erlen

12. September 2006

In der deutschen
Pharmaindustrie beginnt eine neue Ära. Bayer
rundet den Mehrheitserwerb des Berliner Branchenkollegen Schering mit
einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ab, den eine außerordentliche
Schering-Hauptversammlung verabschieden wird. Damit kann die künftige Bayer
Schering Pharma AG als größtes deutsches Pharmaunternehmen
mit rund 10 Milliarden Euro Jahresumsatz schon vor der offiziellen
Gründung am Markt tätig werden. Schering als selbständige
Pharma-Größe ist dann Vergangenheit
.

Hubertus Erlen, der
mit diesem Datum vom Vorstandsvorsitz in den Aufsichtsrat wechselt und dort
einer von zwei Stellvertretern des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, Bayer-Chef
Werner Wenning, wird, verhehlt nicht seine Wehmut bei dem Gedanken an das
Verschwinden von Schering. „In den vergangenen fünf bis sechs Jahren war vieles
erreicht worden“, sagt er.

Die Konzentration auf die
vier Arbeitsgebiete Gynäkologie und Empfängnisverhütung, diagnostische
Bildgebung, Spezial-Therapeutika und Onkologie habe Früchte getragen
. Allein, es hat nicht
gereicht, um Schering mit einem Jahresumsatz von zuletzt gut 5 Milliarden Euro
unabhängig zu halten.


Mit
einem Überraschungsangriff hatte Merck
aus Darmstadt versucht, Schering „feindlich“ zu übernehmen. Zwei Tage später
habe sich schon Bayer als „weißer Ritter“ empfohlen
, berichtet Erlen.

„Die Chance großer
Akquisitionen bestand nicht“

Eine starke
Marktstellung hilft gegen Übernahmeversuche wenig, gefragt ist eine möglichst
hohe Börsenbewertung. „In unseren Märkten sind wir mit Marktanteilen zwischen
20 und 50 Prozent sehr stark. Davon zu trennen ist der Kapitalmarkt. Hier waren
wir wegen des hohen Streubesitzes seit langem angreifbar“, sagt Erlen. Das ist
wahr, Schering war schon seit Jahren für alle möglichen Übernahmespekulationen
gut.

Das Bemühen um einen
festen Aktionärskern hat Erlen, wie er sagt, nie erwogen, auch große Zukäufe
zur Steigerung des „Kampfgewichts“ von Schering waren kein Thema. „Die Chance
großer Akquisitionen bestand für uns nicht“, ist der scheidende Vorstandschef überzeugt.
Er beschränkte sich auf Anstrengungen zur Steigerung des Börsenkurses. Die
Gefahr einer Übernahme hat Erlen vielleicht unterschätzt. Auf jeden Fall
schreckte die aktuelle Börsenbewertung weder Merck noch Bayer; der Konzern aus
Leverkusen kam schließlich mit einem Betrag von knapp 17 Milliarden Euro bei
Schering zum Zug.

Stellenabbau:
Klarheit in den kommenden Monaten

Der geplante Pharmakonzern
wird zu den zehn größten in der Welt gehören.
Zur
Zeit befinden sich Bayer und Schering
allerdings noch mitten in der Integrationsphase
. Das Einsparpotential beziffern beide Unternehmen auf 700 Millionen Euro
im Jahr
. Der dazu nötige Einmalaufwand in Höhe von
einer Milliarde Euro wird
vor allem in die Abfindungen für den Stellenabbau fließen. Ungefähr 6.000 Leute
sollen gehen, das sind 10 Prozent von Schering und der Gesundheitssparte von
Bayer, die dort Health Care heißt.
Das sei ein Erfahrungswert aus
anderen Fusionen, sagt Erlen.

Über die endgültige Zahl, vor allem auch in
Deutschland, könne noch nichts gesagt werden
. Weiterer Aufklärung harrt auch die „Hausnummer“
von 10 Prozent, denn bezogen auf Schering und die für die Fusion relevante Pharmasparte von Bayer bedeuten die 6.000
Mitarbeiter eine Quote von 14 Prozent
. Ganz im ungewissen will Erlen die
Öffentlichkeit über Stellen und Standorte allerdings nicht lassen: „Bis Ende
des Jahres herrscht Klarheit“, kündigt er an.

Schering-Kauf nur
„Zwischenschritt“?

Die Forschungsschwerpunkte der Pharmasparte von
Bayer sind Herz-Kreislauf, Hämatologie und wie bei Schering Krebserkrankungen
. In der Onkologie haben sie aber selbst
zusammen noch Nachholbedarf. Erlen übt sich in Zuversicht: „Auf diesem Gebiet
haben Bayer und Schering zusammen größere Chancen im Aufholprozeß auf dem
Weltmarkt“, formuliert er. Die Vermutung liegt nahe, daß die Verstärkung auf
dem Gebiet der Mittel gegen Krebserkrankungen eines der nächsten
Akquisitionsziele von Bayer sein könnte, hat doch Vorstandschef Wenning den
Kauf von Schering „nur“ als „sehr bedeutsamen Zwischenschritt“ eingestuft.

Erlen hält sich hier
erwartungsgemäß bedeckt (Hubertus Erlen: Gelassenheit als Markenzeichen). Er
stimmt zwar zu, daß die Konsolidierung der Pharmabranche in der Welt, deren
Spitzentrio Pfizer, Glaxo-Smith-Kline und Sanofi-Aventis ebenfalls das Resultat
mehrerer Akquisitionsschritte in den vergangenen Jahren ist, sich mittelfristig
fortsetzen wird, beschränkt sich dann aber auf die Aussage: „Akquisitionen im
Pharmasektor resultieren aus einer Kombination der vorher festgelegten
Suchkriterien und – letzlich raren – Gelegenheiten.“ Nicht zuletzt aus diesem
Grund hatte auch Bayer bei Schering rasch zugeschlagen. Geographisch richten
sich die Blicke in erster Linie auf die Vereinigten Staaten – dies nicht nur
wegen der schieren Größe des Marktes und der Forschungskapazitäten, sondern
auch wegen der im internationalen, immer noch verhältnismäßig milden
behördlichen Eingriffe. „Amerika bleibt ein hochattraktiver Pharmamarkt“, ist
Erlen überzeugt.

Spezialitäten im
Fokus

Für den künftigen
Aufsichtsrat Erlen ist auch die Bayer
Schering Pharma AG ein Unternehmen, das sich in erster Linie Spezialitäten
widmet
. Die Entwicklung von Medikamenten mit Milliardenumsätzen,
sogenannten „Blockbustern“, ist nach seinen Worten nicht das vorrangige Ziel. Allerdings
steigen die Forschungsaufwendungen für neue Medikamente unaufhörlich, und der Druck auf die Verkaufspreise, den die
nationalen Regierungen ausüben, nimmt ebenfalls zu. Manche Pharmakonzerne
glauben dies nur über die Skaleneffekte ausgleichen zu können
, die mit den
großen Verkaufsschlagern möglich sind. Erlen
teilt diese Ansicht nicht. Das Verhältnis zwischen Umsatz und Aufwand sei bei
den Blockbustern zwar besser
, räumt er ein. Aber: „Die von uns verfolgte Strategie mit Spezialitäten zeichnet sich durch
längere Lebenszyklen der Medikamente aus
.“

Der von Bayer
betriebene Eingliederungsprozeß von Schering verläuft nach den Worten Erlens
„transparent, in gegenseitigem Respekt und auf gleicher Augenhöhe“. Die
Tatsache, daß die Schering AG vorerst formal eine eigene Aktiengesellschaft
bleibt, störe die Zusammenführung nicht. Dies sei schon mit den 92,4 Prozent
möglich gewesen, die Bayer an Schering zunächst erworben hatte. Inzwischen
haben die Leverkusener aber sogar den vorletzten Schritt zur Bayer Schering
Pharma AG geschafft. In einer Blitzaktion wurde die Schering-Beteiligung vor
dem vergangenen Wochenende über die Schwelle von 95 Prozent aufgestockt. Jetzt
kann Bayer einen Zwangsausschluß (Squeeze-out) der verbliebenen Aktionäre in
die Wege leiten.

Mit Hubertus Erlen
sprach Jürgen Dunsch

Text: F.A.Z., 12.09.2006

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