Internet – Telecom Italia acquista AOL-Germania

Tlc, fusioni, Italia, Germania

Internet – Telecom Italia acquista AOL-Germania

Holger Schmidt

Telecom Italia acquisisce per €675mn. il portale Internet di
AOL Germania; già presente sul mercato tedesco tramite il provider Hansenet,
aumenta i clienti DSL a 1,9mn., ponendosi al 3° posto in Germania.

Telecom ha vinto la concorrenza di 4 gruppi: United
Internet, Freenet.

Hansenet rileva 1,1 mn. di clienti banda larga e
1,3 mn. di clienti a banda stretta di AOL; AOL rileva per 5 anni la
commercializzazione del sito internet di Hansenet. Vengono riunite in un solo
sito internet la pagina iniziale di Hansenet e il portale AOL.

Faz          06-09-18

Internet – Telecom
Italia kauft AOL-Deutschlandgeschäft

Von Holger Schmidt

AOL-Deutschland
künftig italienisch

18. September 2006

Der italienische Telekommunikationskonzern Telecom
Italia hat für 675 Millionen Euro das Internet-Zugangsgeschäft von AOL
Deutschland übernommen
.

Die Italiener, die über den Hamburger Anbieter Hansenet
bereits auf dem deutschen Markt für Internetzugänge präsent sind, erweitern mit
der Übernahme die Zahl ihrer Kunden mit schnellen DSL-Internetzugängen auf 1,9
Millionen und erreichen den dritten Rang auf dem deutschen Markt.

Der Übernahme war
ein monatelanger Bieterwettstreit vorausgegangenen. Von den fünf Unternehmen,
die von Anfang an Interesse an AOL zeigten, war nur der niederländische
Telekommunikationskonzern KPN, die Muttergesellschaft des Mobilfunkunternehmens
E-Plus, frühzeitig ausgestiegen. „Vier
Unternehmen – Versatel, United Internet, Freenet und wir – waren bis zum Schluß
im Bietergefecht
“, sagte der Hansenet-Geschäftsführer Harald Rösch dieser
Zeitung.

Hansenet macht
Zugang, AOL das Portal

Das Geschäft
zwischen Telecom Italia und AOL hat zwei Komponenten: Die rund 1,1 Millionen Breitband-Kunden und die 1,3
Millionen Schmalband-Nutzer
von AOL
werden von Hansenet übernommen
. Gleichzeitig übernimmt AOL für fünf Jahre
die Vermarktung der Internetseite von Hansenet.

Dafür werden die
Startseite von Hansenet (Alice-DSL) und das AOL-Portal zu einer Internetseite
zusammengeführt. „Alle Inhalte, die heute auf AOL.de sind, werden auch unseren
Kunden zur Verfügung stehen. Die Marken Alice und AOL werden auf dem Portal
etwa gleichwertig vertreten sein. Alice wird die Marke für den Internetzugang,
AOL steht für die Inhalte“, sagte Rösch. AOL
konzentriert sich künftig auf das Portal-Geschäft, zum Beispiel auf dem Verkauf
von Musik und Online-Werbung.
In der Rangliste der Portale liegt AOL mit
knapp 5 Millionen Besuchern je Woche auf Rang 5 im deutschen Internetmarkt. Auch
in dieser Rangliste liegen T-Online und United Internet klar vorne.

Netzausbau wird
beschleunigt

AOL-Kunden sollen
nun das Angebot erhalten, zu Hansenet zu wechseln. „Da der Datenverkehr dieser
Kunden zum Großteil über unser eigenes Netz läuft, werden wir preiswertere und
leistungsfähigere Angebote machen können“, sagte Rösch. Hansenet besitzt als
sogenannter Infrastrukturanbieter ein eigenes Netz, während AOL bisher
überwiegend DSL-Anschlüsse der Deutschen Telekom weiterverkauft hat. Der Transfer
der AOL-Kunden auf das Netz von Hansenet wird den Kundenschwund der Deutschen
Telekom wohl abermals beschleunigen. „Mit der Übernahme von AOL werden wir
unseren Netzausbau noch beschleunigen. Wir gehen davon aus, daß wir bis Ende
2007 mehr als 60 Prozent der Bevölkerung erreichen werden“, sagte Rösch.

Neben Hansenet
betreibt auch Arcor als viertgrößter DSL-Anbieter in Deutschland ein eigenes
Netz, während T-Online und United Internet Anschlüsse der Deutschen Telekom
unter eigenem Namen weiterverkaufen. Zwischen diesen beiden Anbietergruppen
tobt zur Zeit ein harter Wettbewerb, den die Telekom mit einem neuen
Vorleistungsvertrag für die Wiederverkäufer angefacht hat. „Der neue Vertrag
der Telekom ist für uns ein Problem und zugleich auch ein Vorteil, da AOL sehr
viele Kunden auf diesem Netz hat. Daher kommt uns dieser Vertrag auch zugute.
Aber dieser Vertrag wird die Preise im Markt noch einmal senken. Diese
Preissenkung ist schon im Gange“, sagte Rösch.

Kein Personalabbau

Ein Personalabbau
sei als Folge der Übernahme nicht geplant. „Von den 1500 Mitarbeitern von
AOL-Deutschland werden 1200 zu uns wechseln, darunter rund 1000 Beschäftigte in
Call-Centern. Die restlichen 300 Mitarbeiter bleiben bei AOL“, sagte Rösch.
Stellenstreichungen bei AOL seien nicht geplant. „Wir haben keine Absicht,
Stellen abzubauen. Das Ziel der Fusion ist Wachstum. Wir wollen unseren
Marktanteil ausbauen“.

Charles Fränkl, der
seit Jahresanfang Chef von AOL Deutschland ist, bleibt Geschäftsführer. „Charles
Fränkl hat für uns eine sehr wichtige Funktion in der Übergangszeit. Wir zählen
auf ihn und möchten ihn gerne behalten“, sagte Rösch. Möglicherweise wird sich
Fränkl vor allem um das Zugangsgeschäft kümmern.

Einstieg in den
Mobilfunk

Zum Ausbau des
Marktanteils gehört auch der Einstieg in den Mobilfunk, obwohl Telecom Italia
in Italien gerade aus dem Mobilfunk aussteigt, um sich auf das
Breitbandgeschäft zu konzentrieren. „Ich gehe davon aus, daß wir die Option Mobilfunk
in Deutschland weiterhin haben. Wir haben mittelfristige Pläne. Auch die
AOL-Pläne, die kurz vor der Umsetzung stehen, werden wir auf jeden Fall übernehmen“,
sagte Rösch. Noch in diesem Jahr will AOL als sogenannter virtueller
Netzbetreiber in den Handymarkt einsteigen. Dabei nutzt AOL das Handynetz eines
der vier Anbieter in Deutschland, vermarktet die Mobilfunkverträge aber unter
eigenem Namen.

Freenet, Versatel
und United Internet bieten für Tiscali

Weitere Unternehmen
will Hansenet aber zur Zeit nicht übernehmen. „Im Moment haben wir keine
weiteren Akquisitionspläne in Deutschland. Wir sind auch bei Tiscali-Prozeß
nicht dabei“, sagte Rösch. Tiscali will sein Deutschland-Geschäft ebenfalls
verkaufen. United Internet, Freenet und Versatel gehören wieder zu den Bietern
um das vielleicht letzte Übernahmeobjekt auf dem deutschen DSL-Markt.

Der italienische
Telekommunikationskonzern Telecom Italia übernimmt für 675 Millionen Euro das
Deutschlandgeschäft der amerikanischen Onlinefirma AOL. Das gaben die
beteiligten Firmen am Sonntag abend bekannt.

Streit um Telecom
Italia in Italien

Im Streit um die
Neuausrichtung des Konzerns Telecom Italia ist am Montag ein Berater des
italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi zurückgetreten. Er wolle der
Regierung keine Probleme schaffen, sagte Angelo Rovati am Rande eines Besuchs
von Prodi in Peking. Telecom-Italia-Chef Marco Tronchetti Provera war am
Freitag zurückgetreten, nachdem ihn Prodi offen für die Reorganisation des
Unternehmens kritisiert hatte. Prodi hatte am Sonntag auf Druck der Opposition
hin angekündigt, sich einer Befragung im Parlament in der Angelegenheit zu stellen.

Prodi hatte
vergangene Woche erklärt, er sei nicht über den radikalen Strategiewechsel bei
Telecom Italia informiert worden und hatte die Entscheidung, die Netzwerk- und
die Mobilfunksparte TIM zu trennen, offen in Frage gestellt. Unternehmenskreisen
zufolge könnte die Reorganisation zu einem Verkauf von TIM, der letzten
Mobilfunkgesellschaft in italienischem Besitz, führen – was von Prodis
Regierung ausdrücklich abgelehnt wird.

Kritiker bezweifeln,
daß Prodi nichts über die Pläne des Konzerns gewußt habe und sehen einen Beleg
dafür in einem Bericht Rovatis an den Telecom-Italia-Chef. Darin hatte der
Prodi-Berater empfohlen, der Staat solle die Netzwerksparte kaufen. Die
Regierung distanzierte sich von dem Bericht Rovatis und bekräftigte, ein
Verkauf von TIM käme nicht in Frage. Der Berater hatte seinerseits erklärt,
sein Papier sei ohne Abstimmung mit Prodi entstanden.
Zudem
sei es darin nicht um TIM gegangen.

Text: F.A.Z.

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