La particolare posizione della Germania

Germania, pol. estera, Pacifico, Australia    German Foreign Policy   05-09-07

La particolare posizione della Germania

Con la conferenza economica tedesco-australiana (Amburgo, 6 settembre 2005) Berlino si presenta come maggiore potenza dell’Est Europa e rivendica l’accesso ai mercati del Pacifico.

–          L’Australia è considerata dagli Usa un importante alleato nel loro sistema d’alleanze asiatico, un avamposto nell’area del Pacifico.

Dai primi anni 1950 l’Australia fa parte dell’“Australia, New Zealand, United States Security Treaty” – Anzus, abbandonato dalla Nuova Zelanda nel 1986; l’Australia ha inviato in Irak un proprio contingente militare in appoggio agli Usa.

–          Come già in Centro Asia, Mongolia e Vietnam, nel Pacifico la Germania in un’area di conflitti crescenti tra Washington e  Pechino.

Con l’intensificazione delle proprie relazioni con l’Australia, la Germania sta perseguendo un obiettivo che si è posta dagli anni ’90:

–          allargare il raggio d’influenza nel Pacifico, scoprendo accresciuti interessi tedeschi in quest’area di potenziale conflitto.

Dalla metà degli anni ’90 il bisogno di trovare nuovi mercati delle imprese tedesche è stato affiancato dai progetti strategici del governo tedesco:

–          marzo 1995, Helmut Kohl concorda un “Piano d’azione Alleanza 2000”, completato senza modifiche dal governo rosso-verde nel febbraio 1999, volto a intensificare la cooperazione bilaterale, soprattutto in campo economico e politico.

–          Nel maggio 2004 la tedesca Associazione Australia-Nuova Zelanda, Australien-Neuseeland-Verein Anv, o Australia-New Zealand-South Pacific Association, è stata fusa con l’Associazione Est Asiatica (Ostasiatische Verein – Oav) o German Asia Pacific Business Association, a riconoscimento delle associazioni economiche tedesche per l’estero dell’importanza dell’Australia per l’espansione nel Sud-Est Asia.

Nel Piano d’Azione Alleanza 2000 si dice che l’Australia ha riconosciuto «il significativo ruolo svolto dalla Germania nella Ue e nell’Est Europa; anche nell’attuale conferenza di Amburgo la Germania è riconosciuta come la più importante porta di accesso ai paesi est-europei.

 Al fine di accelerare il trasporto di merci da e verso l’Est Europa,  evitando la Polonia e gli Stati confinanti, grazie anche ai contributi di md. di euro degli altri paesi Ue, la Germania sta trasformando la sua area portuale nel Nord in porta d’accesso marittimo, da cui si diramano i trasporti in direzione dei paesi baltici, verso Kaliningrad e San Pietroburgo.

Nell’ultimo decennio le imprese tedesche hanno più che raddoppiato l’export in Australia, per un ammontare complessivo di circa €6md.; tasso annuale di crescita dell’export tedesco in Australia 7-8%.

in un’area di conflitti crescenti tra Washington ePechino.Deutsche Sonderstellung
HAMBURG/BERLIN/CANBERRA(Eigener Bericht) – Bei der gestern begonnenen Wirtschaftskonferenz zwischen Delegationen der Bundesrepublik und Australiens tritt Berlin als ökonomische Vormacht Osteuropas auf und beansprucht Zugang zu den pazifischen Märkten. Die hochrangig besetzte Tagung, die bis zum morgigen Donnerstag andauert, setzt strategische Ziele um, an deren Verwirklichung mehrere Bundesregierungen seit den 1990er Jahren arbeiten. Australien, ein enger militärischer Partner der USA, gilt als wichtiger Platzhalter im asiatischen Bündnissystem der Vereinigten Staaten. Die Intensivierung der deutsch-australischen Beziehungen erweitert das Berliner Einflussspektrum im Pazifik und lässt vermehrte deutsche Interessen in der potenziellen Konfliktzone erkennen. Dort nehmen die Spannungen zwischen der westlichen Vormacht und Beijing kontinuierlich zu.
Die gegenwärtig in Hamburg stattfindende Wirtschaftskonferenz ist der Verbesserung des deutsch-australischen Handels gewidmet und setzt damit eine Reihe gleichgerichteter Veranstaltungen fort, deren erste bereits im Jahr 1988 in Sydney abgehalten wurde. Deutsche Unternehmen konnten von den Konferenzserien profitieren und ihre Exporte nach Australien im vergangenen Jahrzehnt auf rund sechs Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Die jährliche Wachstumsrate der deutschen Ausfuhren beträgt weiterhin sieben bis acht Prozent. Australien verzeichnet einen lang anhaltenden Wirtschaftsboom und gilt in deutschen Wirtschaftskreisen als "einer der Premium-Standorte im asiatisch-pazifischen Raum".[1]
Koppelung
Spätestens seit Mitte der 1990er Jahre werden die Konferenzen, die Absatzbedürfnissen deutscher Unternehmen entgegenkommen, mit strategischen Planungen der Bundesregierung verkoppelt. Im März 1995 verabredete der damalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem australischen Premierminister einen "Aktionsplan Partnerschaft 2000", der im Mai 1996 schriftlich vorgelegt, ab Ende 1997 überarbeitet und im Februar 1999 schließlich in seiner endgültigen Form fixiert wurde. Das von Berliner Regierungswechseln unbeeinflusst gebliebene Papier empfiehlt eine Intensivierung der bilateralen Kooperation in Wirtschaft und Politik, aber bezieht auch weitere Bereiche ein (Medien, Kultur, Bildung, Tourismus).[2]
Traditioneller Zugang
Wie es in dem "Aktionsplan" heißt, habe Australien der "Tatsache(…) Rechnung (zu) tragen", dass Deutschland "eine bedeutende Rolle in der EU und in bezug auf Mittel- und Osteuropa spielt".[3] Deutschland sei "traditionell die bedeutendste Zugangsstelle zu den osteuropäischen Staaten", heißt es auch bei der gegenwärtigen deutsch-australischen Wirtschaftskonferenz in Hamburg: Australische Exportunternehmen könnten rund um Hamburg "herausragende Kenntnisse über den Marktzugang zu Deutschlands östlichen Nachbarn" vorfinden.[4] Dies spielt auf forcierte Aktivitäten im deutschen Logistikbereich an. Gefördert durch dreistellige Millionenbeträge der übrigen EU-Staaten baut die Bundesrepublik ihr nördliches Hafengebiet gegenwärtig zum maritimen Einfallstor und Transportverteiler in Richtung der baltischen Staaten sowie nach Kaliningrad und St. Petersburg aus. Ziel ist die schnelle Warendurchleitung von und nach Osteuropa unter Umgehung der Territorialgebiete Polens und aller angrenzenden Staaten.[5]
Sprungbrett
Privilegierte Ausgangspositionen findet Berlin auch in Australien vor. Laut "Aktionsplan" nimmt das Land "eine Sonderstellung im asiatisch-pazifischen Raum" ein.[6] "Hervorragendes Wissen über die Region" sowie gute Kontakte nach Asien ließen A
ustralien zu einem "Sprungbrett" für die "anspruchsvolleren asiatischen Märkte" werden
, heißt es in den aktuellen Konferenzunterlagen.[7] Der Bedeutung Australiens für die deutsche Südostasien-Expansion haben inzwischen auch die deutschen Außenwirtschaftsverbände Rechnung getragen und im Mai 2004 den Zusammenschluss des "Australien-Neuseeland-Vereins" (ANV) mit dem "Ostasiatischen Verein" (OAV) besiegelt.[8]
Kriegspotential
Australien ist seit Anfang der 1950er Jahre mit den Vereinigten Staaten im ANZUS-Militärpakt ("Australia, New Zealand, United States Security Treaty") organisiert, der einem Zweierbündnis gleicht, seit Neuseeland seine Mitgliedschaft 1986 ruhen ließ. Der australische Partner gilt in Washington als wichtige Stütze im militärischen Stützpunktsystem der USA, das der Volksrepublik China vorgelagert ist. Die australischen Verpflichtungen reichen bis in den Irak, wo ein eigenes Truppenkontingent Hilfsaufgaben für die USA wahrnimmt. Vor diesem Hintergrund ermöglichen die deutschen Australien-Aktivitäten der Berliner Außenpolitik eine genauere Beobachtung aktueller Entwicklungen im asiatisch-pazifischen Gebiet und manifestieren Berliner Interessen in der südlichen Einflusszone Chinas. Wie bereits in Zentralasien, in der Mongolei und Vietnam gerät Deutschland damit noch näher an die sich mehrenden Konflikte zwischen Beijing und Washington, denen Experten Kriegspotential bescheinigen.[9]
[1] Bayerische Unternehmen erschließen australischen Markt; www.germany.org.au/html/bayerisch.htm. S. auch "Rückgewinnung des Terrains" und Attraktive Investitionen
[2], [3] Aktionsplan Partnerschaft 2000 Australien-Deutschland
[4] Sessions; www.oav.de/gabc/sessions.html
[5] s. dazu Aus der Tiefe des Raums
[6] zu den Außenwirtschaftsverbänden s. auch Geschäftlicher Weitblick und Hohes Niveau
[7] Aktionsplan Partnerschaft 2000 Australien-Deutschland
[8] Sessions; www.oav.de/gabc/sessions.html
[9] s. dazu Angst säen und Identität sowie Der Gegenspieler

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