Le ditte cinesi scoprono il sito Germania

Cina, Economia, Germania Die Welt 05-07-03

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Elisabeth Schönert

<109188806"> Aumentano le imprese cinesi che fondano succursali in Germania per entrare nel mercato europeo.

Amburgo è la città con il maggior numero di società cinesi; la media delle società cinesi di Amburgo avrebbe 5 dipendenti e un fatturato annuo di €mn.

Nel 2004 si sono insediate ad Amburgo 42 nuove società cinesi, in totale sarebbero oggi 360, per l’80% piccole imprese.

Chinatex, il secondo produttore tessile cinese, ha fondato qui una filiale per creare un nuovo marchio di moda.

Finora Chinatex con i suoi 60 stabilimenti ha prodotto solo per l’industria occidentale, ora vuole fare da sé.

Tra le maggiori, la compagnia armatoriale cinese di Stato Cosco, con 183 dipendenti, di cui 160 tedeschi.

I cinesi sono in particolare interessati all’industria tedesca di costruzione di macchinari; due anni fa è stata acquisita da un cinese la Welz-Gaszylinder -Werke, nel Brandeburgo, con altre in via d’acquisizione; la produzione sarà fatta in Germania.

Si calcola che entro il 2015 gli Ied cinesi complessivi si moltiplicheranno per 9, giungendo a $65md.

La maggior parte degli investimenti cinesi in Europa finiscono in Germania; si calcola che oltre 1000 imprese cinesi abbiano investito in Germania e che verranno creati circa 10 000 posti di lavoro l’anno.

Con la formazione di personale altamente qualificato, la Cina può copiare i prodotti tecnologici occidentali. Ogni anno escono dalle università cinesi un numero di ingegneri triplo a tutti gli studenti universitari tedeschi. Die Welt 05-07-03

Chinesische Firmen entdecken Deutschland als Standort

Immer mehr Unternehmen aus dem Reich der Mitte gründen hierzulande Niederlassungen, um den europäischen Markt zu erschließen. Nur produzieren wollen sie hier nicht

von Elisabeth Schönert

Wenn Peng Yintang von seinem Schreibtisch aufschaut, sieht er das schönste Stück der Großstadt Hamburg vor sich. Draußen erhebt sich die Speicherstadt, an Pengs Flachbildschirm vorbei gleiten ICE-Züge in den Hauptbahnhof. Doch jetzt, nach einem Jahr, schaut Peng Yintang nur noch selten von seinem Schreibtisch auf. Es muß Geld verdient werden. Denn dafür ist er schließlich hier.

Herr Peng ist einer von zwölf Mitarbeitern des Mode Contors Hamburg, einer Tochtergesellschaft von Chinatex, dem milliardenschweren, zweitgrößten Textilhersteller Chinas. Sie sind gekommen, um zusammen mit deutschen Designern eine neue Modemarke aufzubauen. Endlich mal eine eigene. Bisher hat Chinatex in seinen rund 60 Produktionsbetrieben ausschließlich für die West-Industrie produziert. Für Hennes & Mauritz, C&A, Tom Tailor und wie sie alle heißen. Jetzt will man die Damenmodemarke “M” etablieren, der Marge zuliebe, denn die läßt sich so beträchtlich steigern. Nun ja, vielleicht nimmt Wang Yan, der Geschäftsführer vom Mode Contor, noch eine Abkürzung und erwirbt eine etablierte deutsche Marke. Er drückt es für chinesische Verhältnisse ungewöhnlich offen aus: “Chinatex hat bisher noch kein deutsches Unternehmen erworben, diese Option wird jedoch weiter verfolgt.”

Immer mehr chinesische Unternehmen schlagen den Weg Richtung Ausland ein, gründen Niederlassungen, schaffen Arbeitsplätze außerhalb des Reichs der Mitte. Das Beratungsunternehmen Bain & Company hat berechnet, daß sich die chinesischen Auslandsinvestitionen bis zum Jahr 2015 auf 65 Milliarden US-Dollar verneunfachen werden. Und was davon nach Europa fließt, landet meistens hier. “Der Standort Deutschland wird mit mindestens 10 000 neuen Arbeitsplätzen pro Jahr profitieren”, schätzt Uwe Reinert, Direktor bei Bain.

Großes Aufheben machen sie darum allerdings nicht. Umsatz? Mitarbeiterzahlen? Alles nicht bekannt. Zwar sieht auch der Leiter der Wirtschaftsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin, Zhu Wanjin, eine “eindeutig steigende Zahl” chinesischer Unternehmen in Deutschland. Aber offizielle Zahlen gibt es nicht. “Es gibt viele Leute, die schätzen, daß bereits über 1000 chinesische Unternehmen in Deutschland investiert sind”, sagt Wanjin. Aresa Brand von der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung hat zumindest berechnet, daß chinesische Firmen in der Hansestadt derzeit im Schnitt fünf Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von drei Millionen Euro haben.

Allein im vergangenen Jahr siedelten sich dank des Hafens und alter Verbundenheit dort 42 neue Firmen aus der Volksrepublik an. Insgesamt sind es 360, damit hat die Hansestadt deutschlandweit die meisten Unternehmen aus China an Land gezogen. “Rund 80 Prozent davon sind Kleinbetriebe. Großunternehmen stellen noch die Ausnahme”, so Uwe Reinert von Bain. Staatliche Betriebe wie die Reederei Cosco haben mit 183 Mitarbeitern, darunter 160 Deutsche, noch die größten Belegschaften. Doch immer mehr Privatfirmen haben inzwischen Milliarden in der Kasse und bauen Brückenköpfe auf.

Dabei genießt der europäische Markt keineswegs Priorität bei den Expansionsplänen der roten Kapitalisten. Die unterschiedlichen Sprachen und Mentalitäten der Europäer machen ihn schwieriger als den amerikanischen. Doch der Absatz der heimischen Produktion muß gesichert werden und da kommt Deutschland als Stützpunkt ins Spiel. “In der Mitte gelegen”, begründet Herr Zhu von der Botschaft, dazu mit den meisten Konsumenten Europas und einer chinafreundlichen Politik ausgestattet. “Made in Germany” steht auch in China für gute Qualität, und die will man sich nun einverleiben. “Die Mittelständler im Maschinenbau sind im Vergleich zu fast allen anderen deutschen Industrien noch weltweit führend und deshalb für uns sehr interessant”, erklärt Jiang Zhou, der vor zwei Jahren die Welz-Gaszylinder-Werke im brandenburgischen Rathenow mit 42 Beschäftigten übernommen hat und bei weiteren Maschinenbauern einsteigen will.

Jiang Zhou läßt auch weiterhin in Deutschland produzieren. Das ist ungewöhnlich , schließlich sind die Lohnkosten um das Zwanzigfache höher als in seiner Heimat. “Wir benötigen hochspezialisierte Materialien für die Produktion, die kann man in China noch nicht bekommen”, erklärt der 29jährige, der in Heidelberg Wirtschaftswissenschaften studierte. Nur das deutsche Arbeitsrecht, das “macht uns Chinesen richtig angst”, sagt er und spricht vom Kündigungsschutz, der ihn, den Chef, “ganz unglaublich” nicht entscheiden läßt, wen er feuert und wen nicht.

Chen Mang, der Geschäftsführer der chinesischen Kaufmannschaft in Deutschland , schätzt, daß etwa die Hälfte seiner Landsleute exportgetrieben den Weg nach Deutschland antritt. Sie gründen Vertriebsniederlassungen und kaufen Marken auf, um billig produzierte Waren loszuschlagen. Jeder dritte will deutsche Qualitätsprodukte importieren. Nur etwa fünf Prozent wollen hier auch produzieren. Die restlichen 15 Prozent bauen Dienstleistungen wie Reisebüros oder Restaurants auf.

In drei Wellen teilt der China-Experte Reinert die Entwicklung der Chinesen. “Am Anfang stand das starke Lohngefälle”, beschreibt er. Im vollen Gang sei derzeit die zweite Welle: die Ausbildung von hochqualifizierten Mitarbeitern zum Kopieren westlicher Technologie-Produkte. Derzeit verlassen jedes Jahr allein dreimal so viele Ingenieure Chinas Universitäten, wie Deutschland insgesamt
Studenten hat.
“Als nächstes werden nun chinesische Unternehmen den Westen überschwemmen”, sagt Reinert.

Noch in Staatshänden befindet sich China Shipping, eine der größten Reedereien der Welt mit 43 000 Mitarbeitern, davon 100 in Deutschland. 1999 waren es noch zehn Mitarbeiter, der Deutschland-Umsatz wächst jährlich um 20 Prozent. In Hamburg baut das Unternehmen gerade für 16 Millionen Euro ein neues Bürogebäude. “Wir wollen schließlich die nächsten dreißig Jahre von hier aus Europa bedienen”, sagt Chef Yu Zenggang. Und lobt die konzentrierte Arbeitsweise seiner deutschen Angestellten. Verglichen mit Chinesen, seien sie gewohnt, selbständig zu arbeiten, aber sie hätten auch Probleme mit der strengeren Hierarchie chinesischer Unternehmen.

Zurück zu Herrn Peng. Der hofft, lange hierbleiben zu dürfen. Freundlich seien die Deutschen, schön die Natur, und überhaupt würde man in ganz Asien keine Stadt finden, in der es so gemütlich und leise zuginge.

Artikel erschienen am 3. Juli 2005 – © WAMS.de 1995 – 2005

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