Nonostante il miglior livello d’istruzione le donne guadagnano meno

Germania, società, istruzione, mercato lavoro Die Welt 05-12-20

Nonostante il miglior livello d’istruzione le donne guadagnano meno

Claudia Ehrenstein

  • Germania, divario di reddito tra femmine occupate a tempo pieno e maschi:
  • Land occidentali: -23%;
  • Land Orientali: -10%.
  • In Europa solo Estonia e Slovacchia registrano un divario maggiore.
Nell’ultimo
decennio è andato restringendosi il divario di reddito, tendenza
rallentata negli ultimi anni. Il divario è solo in parte spiegabile con
le diversità di qualifica, professione o settore economico.

  • Oltre il 40% delle giovani tedesche consegue il diploma di maturità, contro il 37,8% dei maschi.
  • Uguale
    % tra maschi e femmine all’inizio degli studi e alla laurea. (dati del
    WSI, Istituto di scienze economiche e sociali della Hans
    Blöckler-Stiftung, vicina ai sindacati).
  • Il 32% del divario di reddito sarebbe frutto di una discriminazione sessuale nell’Ovest, contro il 24% nell’Est Germania.
  • Le
    donne che lavorano si concentrano come in precedenza nelle professioni
    sociali e dei servizi, con minore possibilità di carriera e con minore
    retribuite; i settori meglio retribuiti come chimica, costruzioni e
    stampa, tipicamente maschili, sono meglio retribuiti. Predominano gli
    uomini tra i tecnici e gli ingegneri, i settori peggio retribuiti, e
    dove predominano le donne, sono alberghiero ristorazione, abbigliamento
    e alimentari.
  • Negli ultimi 5 anni ristagna il tasso di occupazione femminile; nell’Ovest 66%.
  • L’aumento dell’occupazione negli anni ’90 è da imputare solo all’aumento dei lavori a tempo parziale.
  • Nel 1991-2004 il numero delle donne con lavoro a tempo pieno -1,6 milioni;
  • +1,8 milioni le donne a tempo parziale, con forte aumento della quota con lavori inferiori alle 15 ore settimanali.
  • L’80% circa delle donne tedesche senza figli è attiva, solo il 20% di quelle con figli sotto i 18 anni lavora a tempo pieno.
  • L’introduzione del permesso parentale ha ridotto il tasso di attività femminile.
  • Con la progettata introduzione del sussidio parentale, per un solo anno, si spera di invertire la tendenza.

[già
con il governo rosso-verde era avanzata l’ipotesi di sostituire
l’attuale sussidio per i figli con uno sussidio legato al reddito e
pari ai 2/3 del salario netto.]Die Welt 05-12-20
Trotz besserer Bildung verdienen Frauen weniger Geld
Durchschnittslohn 23 Prozent unter dem der Männer – Studie spricht von "Diskriminierung"

von Claudia Ehrenstein

Berlin
– Deutschlands Frauen haben die Männer überholt – zumindest im Bereich
der schulischen Bildung. Das geht aus dem "Frauen-Daten-Report 2005"
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Demnach beenden
mehr als 40 Prozent der jungen Frauen ihre Schulausbildung mit dem
Abitur. Bei ihren männlichen Altersgenossen sind es 37,8 Prozent. Zum
Studienanfang und auch beim Hochschulabschluß sind Frauen und Männer
gleich stark vertreten.
Und doch halten sich gravierende
geschlechtsspezifische Unterschiede, wie WSI-Mitarbeiterin Astrid
Ziegler gestern bei der Vorstellung des Reports in Berlin erklärte. Es
gelinge den Frauen nicht, ihre Bildungserfolge im Arbeitsmarkt
umzusetzen. Es gebe "eklatante Einkommensdifferenzen", sagte Ziegler. Das
Durchschnittseinkommen der Frauen, die Vollzeit arbeiten, ist in
Westdeutschland 23 Prozent niedriger als das der Männer. In
Ostdeutschland beträgt der Unterschied zehn Prozent. Damit gehört
Deutschland in der Europäischen Union zu den Schlußlichtern. Nur in
Estland und der Slowakei ist die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern
größer.
Zwar habe es in den vergangenen
Jahrzehnten durchaus eine Angleichung der Einkommen gegeben, erklärte
Ziegler. Doch in den letzten Jahren habe sich das Tempo deutlich
verlangsamt.
Und im Osten öffne sich die Schere sogar wieder. "Frauen erreichen selten das Einkommen von Männern", sagte Ziegler. Das
unterschiedliche Lohnniveau lasse sich aber nur zum Teil durch
strukturelle Differenzen wie Unterschiede in Qualifikation, Beruf oder
Branchenzugehörigkeit erklären
, so Ziegler. Der WSI-Report
führt in seinen Berechnungen 32 Prozent der Einkommensunterschiede im
Westen und 24 Prozent im Osten auf geschlechtsspezifische
Diskriminierung zurück.
Der "Frauen-Daten-Report"
liefert neben rund 60 000 aktuellen Daten und Fakten auch Analysen zu
sieben zentralen Themenfeldern. Dazu gehören neben Bildung und
Einkommen auch demographische Entwicklung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeiten,
soziale Sicherung sowie Politik und Gesellschaft. Frauen
konzentrieren sich demnach nach wie vor auf Sozial- und
Dienstleistungsberufe, die ein geringeres Ansehen haben und auch
schlechter bezahlt werden. Typische Männerbranchen wie Chemie, Bau und
Druck sind dagegen relativ gut bezahlt. Zu den schlechter bezahlten
Frauenbranchen gehören Hotel und Gaststätten, Bekleidung und
Nahrungsmittel.
Niedriglohntätigkeiten wie im Friseur- und
Floristenhandwerk sowie im Verkauf werden meist von Frauen ausgeführt.
Bei Technikern und Ingenieuren dagegen dominieren die Männer.

Seit der Vorlage des ersten WSI-Reports vor fünf Jahren stagniert die Frauenerwerbsquote. Sie liegt in Westdeutschland bei 66 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs in den neunziger Jahren ist nach Einschätzung von WSI-Mitarbeiterin Silke Bothfeld allein auf die Zunahme der Teilzeitarbeit zurückzuführen. Zwischen
1991 und 2004 sank die Zahl der vollzeitbeschäftigten Frauen um 1,6
Millionen. Die Zahl der Frauen mit Teilzeitarbeit nahm dagegen um 1,8
Millionen zu. Drastisch gestiegen ist dabei der Anteil von Teilzeitjobs
mit unter 15 Stunden die Woche.
Rund 80
Prozent der kinderlosen Frauen in Deutschland sind erwerbstätig. Aber
nur jede fünfte Frau mit Kindern unter 18 Jahren arbeitet Vollzeit.
"Kinder führen zum Einbruch der Erwerbstätigkeit", erklärte Bothfeld. Die Einführung des Erziehungsurlaubs habe zu einem Rückgang der Erwerbstätigkeit bei Frauen geführt.
Mit
der geplanten Einführung des Elterngeldes könnte dieser Trend umgekehrt
werden, sagte Bothfeld. Entscheidend sei, daß Elterngeld nur für ein
Jahr gezahlt werden solle. Je kürzer die Beschäftigung unterbrochen
werde, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, daß Mütter – oder auch
Väter – nach der Geburt eines Kindes an ihren Arbeitsplatz
zurückkehrten.
Artikel erschienen am Di, 20. Dezember 2005© WELT.de 1995 – 2005

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