Energia – Gas senza frontiere

Energia, gas, Russia, mercato mondiale Faz 06-06-08

Energia – Gas
senza frontiere

Werner Sturbeck

Il mercato del gas si sta trasformando da una serie di
mercati regionali tra loro separati in un mercato globale.

Gazprom, che finora esportava soprattutto in Europa, può ora
mirare ai mercati di Nord America e Est Asia grazie ai progressi nella tecnica
di liquefazione che consente trasporti su navi cisterna in tutto il mondo.

Gazprom ha ceduto una quota del 9% nel gasdotto del Baltico NEPG
all’olandese Gasunie, a spese delle
tedesche E.on e BASF, che ora possiedono solo il 20% ognuna. In cambio Gazprom
riceve una partecipazione al gasdotto BBL tra Olanda e GB, costruito da Gasunie
con altri partner, tra cui E.on.

  • Mentre
    alla Conferenza internazionale
    del gas di tre anni fa a Tokyo erano rappresentanti solo alcuni mercati locali, quest’anno c’erano 4000 rappresentanti
    di imprese, tra cui i dirigenti delle 500 maggiori del settore.

  • Si
    prevede che per la fine 2007
    le navi cisterna per il GNL aumenteranno di 80 unità, con un raddoppio di
    capacità.

  • Questa tendenza che porterà ad un
    livellamento generale dei prezzi andrà a svantaggio della Germania che finora
    importava gas a prezzi favorevoli rispetto ad altri paesi, data la sua posizione
    geografica rispetto ai paesi produttori (Olanda, Norvegia e Russia).

  • Gazprom inoltre intende trasformarsi in un gruppo integrato, che
    si occupa di tutta la catena dall’estrazione e trasporto, dal mercato all’ingrosso
    fino al consumatore finale, su modello delle grandi società petrolifere come
    ExxonMobile e Shell. Come gruppo capital-statale Gazprom può essere usato come
    strumento politico.

Anche E.on e RWE lavorano in questa direzione; RWE ha annunciato la
partecipazione a un nuovo terminal di scarico per il GNL in Europa, e punta su giacimenti
in Nord Africa, dove a medio termine potrebbe essere costruito un terminal. E.on
ha un suo terminal a Wilhelmshaven, con soci di minoranza come VNG, derivante
da un combinat della DDR.
Faz 06-06-08

Energie – Gas
ohne Grenzen

Von Werner Sturbeck

08. Juni 2006

Überraschend
wird nun doch ein internationaler Partner in den Bau der Ostseepipeline
eingebunden.

– Die niederländische Gasunie will sich zu
Lasten der Anteile von BASF und Eon mit neun Prozent an der von der russischen
Gasprom forcierten Nordeuropäischen Gaspipeline (NEGP) beteiligen. Die jetzt von Gasprom auf der
Weltgaskonferenz veröffentlichte Absichtserklärung zeigt, daß der größte Erdgasproduzent
der Welt konsequent versucht, näher an die großen Verbrauchermärkte zu rücken. So
will sich das Unternehmen an
der gerade von der Gasunie mit Partnern wie Eon zwischen Holland und
Großbritannien gebauten Pipeline BBL beteiligen.

"Großbritannien
ist ein sehr interessanter Markt", sagte Gasprom-Chef Alexej Miller in
Amsterdam. Gasproms Interesse
am größten britischen Gasversorger Centrica ist schon länger bekannt. Aber
Finanzminister Gordon Brown, der demnächst Tony Blair als Premierminister
ablösen könnte, bezeichnte jetzt einen etwaigen Übernahmeversuch als ein
politisches Thema, das gründlich geprüft werden müsse.

Preisnivellierung
für Deutschland von Nachteil

Über die NEGP sollen von 2010 an jährlich rund 27,5
Milliarden Kubikmeter sibirisches Erdgas durch die Ostsee fließen. Diese Menge entspricht knapp einem Drittel des deutschen Gasverbrauchs.
An der 1200 Kilometer langen Leitung von St. Petersburg nach Greifswald oder
Rostock ist Gasprom mit 51 Prozent beteiligt.
Beim Einstieg der Gasunie würden die Anteile von BASF und Eon Ruhrgas auf
jeweils 20 Prozent schrumpfen.
Die erste Leitung wird bis zu 2,5 Milliarden
Euro kosten.

– Die Weltgaskonferenz
ist der Pulsmesser der internationalen Gaswirtschaft. Unter den fast 4000 Teilnehmern befinden sich auch
Vorstände der 500 größten gaswirtschaftlichen Unternehmen. Auf der Vorgängerveranstaltung in Tokio vor drei Jahren
"gab es keinen Weltgasmarkt, sondern nur einige lokale Gasmärkte
. Aber
mit verstärktem Einsatz von verflüssigtem [liquefatto] Erdgas verschmelzen diese Regionalmärkte inzwischen zu
einem einzigen Weltmarkt", beschreibt Gasunie-Chef George Verberg
einen dramatischen Branchenumbruch. Für Deutschland mit seinen im internationalen Vergleich günstigen
Importpreisen wäre freilich eine allgemeine Preisnivellierung eher von
Nachteil.

Langfristige
Versorgung ist Schlüsselthema

In den letzten
Jahren ist der globale Erdgasverbrauch nicht zuletzt unter dem Einfluß der
stark wachsenden Volkswirtschaften von China und Indien beschleunigt gestiegen.
Da wird eine vorausschauende Einkaufspolitik für die großen Verbraucherländer
ohne eigene Vorkommen immer wichtiger. Der Gasstreit zwischen Rußland und der
Ukraine im Januar hat das Image der Gasprom als eines zuverlässigen Lieferanten
beschädigt und die Frage einer langfristig sicheren Versorgung zum
Schlüsselthema werden lassen.

Jedoch wird an
dem russischen Produzenten auf lange Sicht kein großes Verbraucherland
vorbeikommen.


Denn nach Untersuchungen der
Internationalen Energieagentur IEA befinden sich von den in aller Welt derzeit sicheren
Gasreserven in Höhe von 173.000 Milliarden Kubikmeter jeweils fast ein Drittel
auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und im politisch instabilen Nahen Osten.

– Nach der jüngsten IEA-Prognose wird der Weltenergiebedarf bis zum Jahr 2030 um mehr als 50 Prozent wachsen und der Erdgasverbrauch überproportional steigen.

Aus Sibirien
gekühlt auf alle Kontinente

In der
Gewißheit ihrer wachsenden Bedeutung verfolgt die bislang auf Exporte nach Europa fixierte Gasprom inzwischen
auch Projekte mit Abnehmern in Nordamerika und Fernost.


Erst der Einsatz von durch starke Abkühlung
verflüssigtem Gas, sogenanntem LNG, macht es möglich, diese Energie in
Tankschiffen aus dem Polargebiet in andere Kontinente zu bringen.


Aber
auch mit einer zweiten
Neuerung macht die Gasprom auf sich aufmerksam:


Miller
bekräftigte in Amsterdam den Willen, einen integrierten Gaskonzern zu schaffen. Künftig will der russische
Gasriese die gesamte Wertschöpfungskette von Förderung und Transport über den
internationalen Großhandel bis zum Endverbrauchergeschäft abdecken.

– Ölmulties wie Exxon-Mobile oder Shell
arbeiten schon lange in dieser Form; Eon und RWE streben danach. Der Unterschied ist freilich, daß
die Gasprom als staatlich dominiertes Unternehmen zum politischen Instrument
werden kann.

Leitungsungebundener
Handel mit enormem Aufschwung

Die in
jüngerer Zeit stark erhöhten
Gaspreise wie auch Effizienzfortschritte
bei der LNG-Technik verhelfen diesem
leitungsungebundenen Handel zu enormem Aufschwung.


So
wird allein die Zahl der
LNG-Tanker bis Ende 2007 um etwa 80 Einheiten wachsen und die
Transportkapazität sich damit mehr als verdoppeln.


Bislang galt das allein durch Gasleitungen versorgte
Deutschland in seiner geographisch günstigen Lage zu den Produzentenstaaten
Holland, Norwegen und Rußland als Land mit den günstigen Importpreisen.

– So hat die Ruhrgas beispielsweise bei
ihrer jüngsten Auktion Gas an einige ausländische Händler verkauft. Sogar ein
norwegischer Produzent hat eigenes Gas zurückgekauft. Trotzdem wird nun die gegenüber Leitungen erst bei größerer
Entfernung konkurrenzfähige LNG-Technik auch hierzulande interessant.

– Der
RWE-Konzern will noch in
dieser Woche die Beteiligung
an einem neuen Anlandeterminal in Europa bekanntgeben und setzt große Hoffnungen auf eigene
Vorkommen in Nordafrika, wo mittelfristig ein Verflüssigungsterminal entstehen
könnte.

– Eon
Ruhrgas besitzt zwar in Wilhelmshaven mit Minderheitspartnern wie der VNG einen Standort für ein Anlandeterminal. "Aber
die Gasreserven, die gerade neu erschlossen werden, sind längst verkauft",
sagt Ruhrgas-Chef Burckhard Bergmann. Das heißt
Abwarten bis zum Aufschluß [prospezioni] weiterer Felder.

Auch die aus einem DDR-Kombinat
hervorgegangene VNG, die nach immer stärkerer Diversifizierung ihres
einst hundertprozentigen Gaseinkaufs in Rußland strebt, sieht den LNG-Markt
skeptisch. "Die Anlagen zur Rückvergasung schießen wie Pilze aus dem
Boden. Wo soll nur all das LNG zu ihrer Auslastung herkommen", fragt sich
VNG-Chef Klaus-Ewald Holst. Wingas hat die Suche nach LNG-Bezugsquellen vorerst
eingestellt, da die Produzenten neuerdings auf unterbrechbaren Lieferverträgen
bestünden, wie Wingas-Chef Rainer Seele erklärte. Dafür hat das Gemeinschaftsunternehmen von
BASF und Gasprom alle Lieferverträge mit dem russischen Gesellschafter bis 2030
verlängert.

Text: F.A.Z.,
08.06.2006, Nr. 131 / Seite 22

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