Gas siberiano – Rivendicazioni texane

Energia, Russia, Germania, USA, competizione             Faz        06-05-17

Gas siberiano
– Rivendicazioni texane

Reinhard Veser

Con gli accordi di recente
sottoscritti con Gazprom, la filiale Wintershall della tedesca BASF ha vinto la
concorrenza sia della tedesca E.on (che aveva tentato l’accordo nel 2004) che dell’americana
Moncrief Oil International per lo sfruttamento dei giacimenti di gas di Juschno-Russkoje,
Siberia.

Moncrief Oil
International ha chiesto risarcimenti a Wintershall, per concorrenza sleale. Alla
firma degli accordi con Gazprom, BASF sarebbe stata a conoscenza delle
rivendicazioni di Moncrief.

Moncrief afferma di
aver stipulato  dal 1997 diversi contratti
analoghi con la filiale di Gazprom, che le conferivano il 40% di Juschno-Russkoje,
accordi non rispettati da Gazprom.

Ancora nel 2004 Gazprom,
già in trattative con E.on e Wintershall, aveva chiesto a Moncrief di
completare la sua proposta di cooperazione.

Già in precedenza era
fallito il tentativo di Moncrief di entrare nel settore gas russo: nel 2000 e
2001 con un imbroglio nel management della filiale di Gazprom Zapsibgazprom, i
diritti di sfruttamento erano toccati alla società di fornitura del gas Itera, il
cui proprietario non è chiaro, anche se si è sempre supposto si nascondessero
manager di Gazprom che  utilizzavano Itera
per stornare a proprio favore denaro del gruppo.

Nominato da Putin alla
presidenza di Gazprom nel 2001, Alexej Miller ha combattuto contro lo staff corrotto,
e ha ripreso Gazprom sotto il proprio controllo, assicurando Moncrief che sarebbero
stati mantenuti i precedenti accordi.

Il progetto divenne
pare di un’iniziativa complessiva sull’energia sottoscritta nel 2002 da Putin e
Bush.

Faz         06-05-17

Sibirisches
Gas – Texanische Ansprüche in Sibirien

Von Reinhard Veser

Putin und
Merkel hielten sich im Hintergrund, als…

17. Mai 2006

Als die Vorstandsvorsitzenden von BASF
und Gasprom vor drei Wochen in Tomsk eine Vereinbarung über die gemeinsame Ausbeutung
des sibirischen Gasfelds Juschno-Russkoje unterzeichneten
, standen
Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und Präsident Putin einträchtig im Hintergrund. Rußlands
Präsident habe ihr versichert, hatte Frau Merkel zuvor berichtet, daß sein Land
auch künftig ein vertragstreuer Partner in Sachen Gas bleiben werde.

   
Nun ist Juschno-Russkoje zum Gegenstand eines Rechtsstreits
zwischen dem amerikanischen Unternehmen Moncrief Oil International und der
BASF-Tochter Wintershall geworden
, dessen Gegenstand ein angeblicher Vertragsbruch durch
Gasprom ist
.

   
Weil
es als aussichtslos erscheint, in Rußland gerichtlich gegen Gasprom vorzugehen,
dessen Führung im Kreml ein und aus geht, fordert Moncrief in Deutschland nach dem Gesetz über
unlauteren Wettbewerb Schadensersatz von Wintershall, das Gasprom zum Vertragsbruch
verleitet habe
.
Über die geforderte Summe äußert
sich das amerikanische Unternehmen nicht direkt. Sein Vorstandsvorsitzender
Richard Moncrief sagt nur soviel, daß der Wert der strittigen Aktiva etwa acht Milliarden Dollar
betrage
.

Seit 1997
mehrere Vereinbarungen

… BASF und
Gasprom sich öffentlich einig wurden

   
Moncrief Oil International behauptet, seit 1997 mehrere
Vereinbarungen mit einer Gasprom-Tochter über das Gasfeld geschlossen zu haben,
nach denen der Firma ein Anteil von 40 Prozent an Juschno-Russkoje zusteht
.

Nach Darstellung von Moncrief ist keines dieser Abkommen, in deren Folge das amerikanische Unternehmen
schon beträchtliche Summen investiert haben will, je widerrufen worden.

   
Noch im Juli 2004 hat der russische
Monopolist nach einem Treffen Richard Moncriefs mit Gasprom-Vorstand Alexej
Miller von dem texanischen
Unternehmen eine Ergänzung seiner Vorschläge zur Zusammenarbeit erbeten
.
Damals liefen allerdings auch schon
Verhandlungen Gasproms mit Eon und mit Wintershall über Juschno-Russkoje.
Nachdem
diese Gespräche öffentlich geworden waren, schrieb Moncrief im März und Mai 2005 an Eon und
Wintershall und machte sie auf seine Ansprüche aufmerksam
. Eine Reaktion
darauf, sagen die Amerikaner, hätten sie nicht erhalten.

BASF wußte von
Moncriefs Ansprüchen

Sicher ist
jedenfalls, daß BASF bei
Unterzeichnung der Vereinbarung in Tomsk von Moncriefs Ansprüchen wußte
.
"Das ist ja schon eine ältere Geschichte", sagt ein Sprecher des
Unternehmens.

Schon im Sommer 2005 hatte Moncrief
versucht, den Fall vor ein texanisches Gericht zu bringen
, das sich aber
– auf Antrag von Gasprom – für nicht zuständig erklärte, ohne die Sache
erörtert zu haben. Abgeschlossen ist der Rechtsstreit aber auch in Amerika
nicht, weil das texanische Unternehmen sich an ein Appellationsgericht gewandt
hat.

Die Geschichte
von Moncriefs Engagement in
Juschno-Russkoje ist verworren, denn schon einmal hatten die Amerikaner den
Zugriff auf das Gasfeld verloren
– ein Schicksal, das sie damals aber
mit Gasprom teilten. Durch
Betrug im Management der Gasprom-Tochter Zapsibgasprom waren die Rechte an dem
Gasfeld in den Jahren 2000 und 2001 an den Gashändler Itera gefallen
,
eines der undurchsichtigsten Unternehmen im postsowjetischen Energiemarkt,
dessen Name überall dort auftaucht, wo Korruption im großen Stil vermutet wird.
Wer die Besitzer von Itera
sind, ist unklar. Immer wieder wurde vermutet, hinter dem Unternehmen könnten
Gasprom-Manager stecken, denen es dazu dient, Geld aus dem Konzern in die eigenen
Taschen umzuleiten.

Korrupte
Seilschaften im Konzern

Nachdem Putin seinen Vertrauten Alexej Miller 2001 zum Vorstandsvorsitzenden von Gasprom gemacht
hatte
, begann dieser, gegen
korrupte Seilschaften im Konzern vorzugehen. Der Erfolg war unter anderem, daß Gasprom Juschno-Russkoje wieder
unter seine Kontrolle brachte
und gegenüber Moncrief bekräftigte, daß die früheren
Abmachungen bestehenblieben
. Das Projekt wurde sogar Teil einer gemeinsamen
Energie-Initiative der Präsidenten Putin und Bush im Mai 2002.

Bevor Wintershall den Zuschlag für Juschno-Russkoje bekam, hatte sich noch ein weiteres Unternehmen Hoffnungen auf das Gasfeld
gemacht: Im Sommer 2004 hatte sich Eon als alleiniger ausländischer Partner von
Gasprom bei der Erschließung präsentiert – und wurde kurz darauf ausgebootet
.

Text: F.A.Z.,
17.05.2006, Nr. 114 / Seite 1

Bildmaterial: AP  

 

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