Il ministro Economia, Philipp Rösler ad Atene – Il Signor insolvenza porta investitori

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Il ministro Economia, Philipp Rösler ad Atene – Il Signor insolvenza porta investitori

Michael Martens, Athen

– Grande conferenza tedesco-greca per gli investitori ad Atene, alla presenza del ministro tedesco Economia, Rösler, chiamato dalla stampa greca “signor insolvenza”;

– Il presidente della Confindustria greca, Dimitris Daskalopoulos, presenterà agli imprenditori le possibilità di crescita della Grecia.

– Sarà presentato uno studio della società di consulenza McKinsey, “La Grecia fra 10 anni”, su quali settori sono più redditizi per gli investitori.

– Perché gli investimenti siano redditizi occorre aumentare la competitività della Grecia, il che significa forti tagli salariali,

o   la Grecia deve avere una grande vantaggio competitivo per compensare il divario tra il salario medio greco, che nel 2008 era di €1727 (lordo?, n.d.t.), e i €265 della Bulgaria, anch’essa membro UE dal 2007.

– L’energia solare è un possibile settore di crescita; cerca di attirare gli investimenti tedeschi in questo settore il ministro greco Energia, Giorgios Papakonstantinou, (fino al rimpasto del governo a giugno), che è il maggior architetto della modernizzazione economica della Grecia.

– da giugno Papakonstantinou dirige il ministero Ambiente e Energia e sostiene il grande progetto Helios, che a lungo termine dovrebbe fare della Grecia un’esportatrice di energia.

– Per ora la Grecia non è in grado di fornire l’energia solare neppure al mercato interno, e poi non è ancora chiarita la questione della rete di distribuzione.

– Più realistico e con effetti a breve la possibilità che i tedeschi aiutino a superare la forte carenza di credito per le imprese greche sane e che vorrebbero fare investimenti. Si parla di milioni di €, non di miliardi.

Il programma a riguardo steso dalla Commissione UE: da novembre le PMI greche riceveranno un sostegno di €500 mn., nella forma di garanzie per il credito.

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Philipp Rösler in Athen Herr Insolvenz bringt Investoren

Wirtschaftsminister Rösler ist mit Unternehmern nach Athen gereist. Nicht alle Griechen haben sich auf ihn gefreut. Dabei soll es heute um Chancen gehen, wie sie vom Himmel scheinen.

Von Michael Martens, Athen

06.10.2011

Giorgios Delastik ist so etwas wie der Karl Eduard von Schnitzler Griechenlands. Trüge er zu seiner Brille noch einen Ostsandmännchenbart, sähe er dem einstigen Chefmoderator des DDR-Fernsehens wahrscheinlich sogar ein wenig ähnlich. Sogar beider Feindbilder weisen gewisse Überschneidungen auf.

–   Für Delastik sind allerdings nicht nur bundesrepublikanische Kapitalisten, sondern die Deutschen an sich an den meisten Übeln unserer Zeit schuld. In seiner Kolumne für die Athener Zeitung "Ethnos" lässt Delastik selten ein gutes Haar an ihnen. Unvergessen seine Äußerung vom März 2010, als er behauptete, Bundeskanzlerin Merkel versuche in der Europäischen Union[e] "ein wirtschaftliches Dachau" einzurichten.

Wenn er nicht gerade die Dachau-Keule schwingt, vergleicht Delastik Berlins Politik auch mal mit dem brutalen Auftreten der Wehrmacht im besetzten Griechenland während des Zweiten Weltkriegs. Sein bisher letzter Streich, eingepasst in die umfangreiche griechische Vorberichterstattung über den Athen-Aufenthalt von Bundeswirtschaftsminister Rösler an diesem Freitag, war da vergleichsweise harmlos: Ein Bild vom Münchner Oktoberfest kommentierte Delastik mit der Bemerkung, auf dem Foto seien Deutsche zu sehen, die auf das Wohl "der Idioten der EU, nämlich der Griechen, Portugiesen, Iren, Spanier und bald auch der Italiener", tränken, von Völkern mithin, die Berlin und Brüssel unter ihre Herrschaft gebracht hätten.

Natürlich bildet der meinungsfreudige Kommentator nicht die vorherrschende Stimmung in Griechenland ab. Aber allein ist er mit seinen Ansichten auch nicht. Die Deutschen, in Griechenland einst zu den beliebtesten Ausländern gehörend, sind dort inzwischen auf den letzten Platz der Popularitätsskala gefallen. Ein Grund dafür mag auch sein, dass die negativen und zum Teil verletzenden Kommentare einiger deutscher Massenmedien von den Berlin-Korrespondenten griechischer Medien sofort übersetzt werden, während ähnlich Unschmeichelhaftes aus der finnischen oder niederländischen Presse nicht so rasch seinen Weg nach Athen findet.

–   Vielleicht wird die große deutsch-griechische Investorenkonferenz in Athen, die Philipp Rösler an diesem Freitag miteröffnet, an der nicht nur konjunkturell eingetrübten deutsch-griechischen Stimmung etwas ändern. Rösler, von der griechischen Presse als "Herr Insolvenz" bezeichnet, will gemeinsam mit dem im griechischen Kabinett für wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zuständigen Minister Michalis Chryssohoidis demonstrieren, dass die Lage in Griechenland nicht so hoffnungslos sei, wie sie derzeit oft gezeichnet wird. Dimitris Daskalopoulos, der Vorsitzende des griechischen Arbeitgeberverbandes, soll den Unternehmern deswegen zu Beginn der Konferenz die Wachstumschancen seines Landes erläutern.

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–   In einem gesonderten Programmpunkt soll den deutschen Teilnehmern zudem eine in Griechenland bereits seit ihrem Erscheinen im September ausführlich diskutierte Studie der Unternehmensberatung McKinsey vorgestellt werden, in der es unter dem Titel "Griechenland in zehn Jahren" um die Frage geht, in welchen Branchen sich Investitionen lohnen könnten. Bis sich Investitionen in eine Produktion in Griechenland lohnen, muss allerdings die Wettbewerbsfähigkeit des Landes steigen – und das ist noch ein weiter Weg, der über schmerzhafte Lohneinbußen führen wird.

o    Ein Beispiel: Laut Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation der UN (ILO) betrug ein griechischer Durchschnittslohn im Jahr 2008, dem letzten (scheinbaren) Vorkrisenjahr, 1727 Euro. In Griechenlands nördlichem Nachbarstaat Bulgarien, einem EU-Mitglied seit 2007, waren es laut derselben Quelle 265 Euro. Griechenland müsste schon einen großen Wettbewerbsvorteil zu bieten haben, um diesen Unterschied auszugleichen, und den hat es bisher nicht.

–   Als eine mögliche Wachstumsbranche gilt die Solarenergie, denn die Sonne wird in Griechenland auch am Tag nach einem Staatsbankrott scheinen. Für deutsche Investitionen in diesem Bereich wirbt besonders Giorgios Papakonstantinou, der bis zur Kabinettsumbildung Mitte Juni als griechischer Finanzminister der Hauptarchitekt der Athener Modernisierungspolitik war, dann aber aus innerparteilichen Erwägungen seinen Platz wechseln musste.

–   Der energische Politiker führt seither das Ministerium für Umwelt und Energie und wirbt besonders für ein "Helios" genanntes Großprojekt, das es Griechenland langfristig ermöglichen soll, zu einem Stromexporteur zu werden. "Den Sonnenschein verkaufen" nannten griechische Medien das Projekt.

–   Die Idee, das reiche Nordwesteuropa mit original hellenischem Solarstrom zu versorgen, klingt ja auch verlockend – wären da nicht die lästigen Fachleute, die den Investoren im Dienste des Euros seit Monaten das Leben mit Hinweisen auf wirtschaftliche Grundtatsachen schwermachen. Sie weisen darauf hin, dass Griechenland noch nicht den eigenen Markt mit Solarstrom versorgen könne und überdies die Frage des Leitungsnetzes ungeklärt sei.

–   Als realistischere und vor allem kurzfristige mögliche Folge der deutsch-griechischen Investorenkonferenz wird in Athen dagegen die Möglichkeit betrachtet, dass die Deutschen bei der Überwindung der akuten Kreditklemme helfen, unter der seit Monaten auch an sich gesunde und investitionswillige griechische Unternehmen leiden.

–   Hier wird ausnahmsweise einmal nicht in Milliarden gerechnet, sondern man bewegt sich in Größenordnungen von einigen hunderttausend oder wenigen Millionen Euro.

–   Ein Programm dazu hat, wie der österreichische EU-Regionalkommissar am Donnerstag mitteilte, auch die EU-Kommission aufgelegt: Kleine und mittlere griechische Unternehmen sollen von November an mit Fördergeldern von insgesamt etwa 500 Millionen Euro unterstützt werden, etwa in Form von Garantien für Kredite. Die derzeitige Lage Griechenlands mache "eine besondere Art des Eingreifens" nötig, erläuterte der EU-Arbeitskommissar Andor.

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