Intervista con Stephen Jen, manager di Hedge-Fonds Questa crisi non è una “storia di hedge fond”

Faz      100520
Intervista con Stephen Jen, manager di Hedge-Fonds
Questa crisi non è una “storia di hedge fond”

●    Stephen Jen, Manager di Hedge-Fonds Blue Gold Capital Management, Londra: Gli hedge fund avrebbero speculato fortemente contro le obbligazioni europee portando ad una crisi;

o   i maggiori venditori sono però stati i grandi investitori europei;

o   per l’Europa sarebbe meglio ristrutturare il debito in Grecia e Portogallo, ma in modo controllato; la ristrutturazione del debito è inevitabile, ma non sappiamo come verranno ripartiti i costi.

o   I pacchetti di salvataggio servono solo a prendere tempo.

●    Gli hedge fund amministrano complessivamente a livello internazionale $3 MD, contro i $56 MD delle istituzioni finanziarie;

– Ma gli hedge fund agiscono più in fretta e spesso di altri … e attirano l’attenzione dei media …

– I nostri hedge fund non hanno venduto titoli di stato europei in questa crisi, se li tengono.

– Siamo stati gli unici acquistare titoli di stato europei; i maggiori venditori sono stati grandi investitori europei come fondi pensione e banche.

– I mercati hanno reagito in modo sproporzionato alle nuove regole tedesche sul divieto di vendite di titoli allo scoperto, le regole non hanno una portata ampia e di conseguenza non cambiano molto. La reazione dei mercati è dovuta alla sfiducia che si è instaurata, con timori di fattori negativi tenuti nascosti dal governo tedesco (su banche tedesche, su previste ristrutturazioni del debito in Grecia o Portogallo …)

– La stragrande maggioranza del commercio di CDS avviene negli USA.

– Con questa decisione (di divieto sulle vendite allo scoperto) il governo tedesco ha forse voluto dimostrare di poter agire in modo indipendente dalla Francia e al contempo rivendicare la guida dell’Europa.

– Più che gli ondeggiamenti dell’euro, normali dati i problemi dell’area dell’euro, è determinante per l’Europa la fiducia degli europei nell’impegno alla stabilità della BCE.

– In questa fase l’Europa ha bisogno di una valuta debole che le offre una compensazione per le conseguenze negative dei programmi di risparmio dei vari governi. (prevede che l’euro giunga a 1,10$, o poco meno; 1,20 sarebbe il valore giusto dal punto di vista economico).

– In Asia c’è una ripresa, a forma di V; è da vedere se può trainare quella mondiale; i mercati asiatici però sono molto instabili; stamattina è stato registrato il maggior panico dalla fine della crisi degli anni 1990.

Negli Usa la ripresa è a forma di U.

Faz      100520

Im Gespräch: Hedge-Fondsmanager Stephen Jen

"Diese Krise ist keine Hedge-Fonds-Story"

Hedge-Fonds hätten intensiv gegen europäische Anleihen und den Euro spekuliert und so zu einer Krise geführt. Die wichtigsten Verkäufer waren jedoch europäische Großanleger, erklärt Stephen Jen von Blue Gold Capital Management.

20. Mai 2010

Hedge-Fonds seien Schuld an der europäischen Krise, heißt es gerne. Sie hätten intensiv gegen europäische Anleihen und den Euro spekuliert.

–   Die wichtigsten Verkäufer europäischer Staatsanleihen waren europäische Großanleger, erklärt dagegen Stephen Jen, Manager des Hedge-Fonds Blue Gold Capital Management in London. Europa brauche zudem Umschuldungen in Griechenland und Portugal, denkt er.

Herr Jen, sind Sie ein Barbar?

Nein. Warum?

Na, immerhin sind Sie ein Hedge-Fonds-Manager! Unsere Politiker behaupten, dass dies ganz böse Menschen seien.

Tut mir leid. Ich schlage meine Kinder nicht, und ich fahre auch nicht zu schnell Auto. Aber im Ernst: Die Politik will uns treffen, obwohl wir nur die Boten schlechter Nachrichten sind. Finanzmärkte signalisieren durch ihre Preise den Politikern, wie wir die wirtschaftliche Lage einschätzen. Im Falle Griechenlands haben die Märkte auf ein real existierendes Problem hingewiesen.

Politiker und Marktteilnehmer scheinen sich nicht gut zu verstehen?

Es gibt eine fundamentale Meinungsverschiedenheit. Die europäischen Politiker glauben, die Anleihen der PIIGS-Staaten wären als Folge von Spekulationen schwach. Der Markt ist der Ansicht, dass PIIGS-Anleihen wegen der hohen Verschuldung dieser Länder gefährlich sind. Das ist der Hauptgrund, warum das neueste Rettungspaket der Staaten die Märkte nur sechs Stunden beeindruckte.

Ganz harmlos sind Hedge-Fonds aber auch nicht, oder?

–   Schauen Sie sich die Zahlen an. Hedge-Fonds verwalten in der Welt 3 Billionen Dollar.

–   Alle Finanzinstitutionen verwalten zusammen 56 Billionen Dollar. Hedge-Fonds sind im Vergleich nicht sehr bedeutend. Aber weil wir schneller und häufiger handeln als andere, richtet sich die Aufmerksamkeit der Medien auf uns. Nebenbei: Unser Fonds hat in der aktuellen Krise keine europäischen Staatsanleihen verkauft. Wir halten weiter solche Anleihen. Ich kenne viele Hedge-Fonds, die sogar europäische Staatsanleihen gekauft haben. Wir waren fast die einzigen Käufer. Die großen Verkäufer waren andere.

Wer hat verkauft?

–   Diejenigen, die besonders bedeutende Bestände an europäischen Staatsanleihen halten: kontinentaleuropäische Großanleger wie Pensionsfonds und Banken. Diese Krise ist keine Hedge-Fonds-Story.

Glauben Sie, dass die beabsichtigte Regulierung von Hedge-Fonds Ihre Branche in Europa und speziell in London schwächen wird?

–   Ich denke schon, dass die neuen Regeln einen Einfluss haben werden. Es hängt auch davon ab, wo die Kunden eines in London ansässigen Hedge-Fonds sind. Es gibt hier Fonds, deren Kunden sich überwiegend nicht in Großbritannien oder in Kontinentaleuropa befinden. Diese Fonds müssen nicht in London sitzen.

Was halten Sie von der deutschen Entscheidung, ungedeckte Leerverkäufe zu erschweren?

–   Meines Erachtens haben die Märkte am Mittwoch überreagiert, da die neuen Regeln nicht sehr weit reichen und daher auch nicht viel verändern. Der weitaus größte Teil des Handels mit Kreditausfallderivaten (CDS) findet sowieso in den Vereinigten Staaten statt. Wir fragen uns eher, was die Bundesregierung zu dieser Entscheidung bewogen hat. Wollte sie zeigen, dass sie unabhängig von Frankreich handeln und damit gleichzeitig die Führung in Europa beanspruchen kann? Das lässt sich schwer einschätzen.

Warum haben die Märkte so stark reagiert, wenn die Regeln wenig bewirken?

–   Zum einen hat sicherlich Überraschung eine Rolle gespielt. Zum anderen ist an den Märkten Misstrauen entstanden: Weiß die Bundesregierung etwas Nachteiliges über den Zustand der deutschen Banken, was wir nicht wissen? Will sie deshalb vorab ungedeckte Leerverkäufe auf deutsche Bankaktien verhindern? Oder weiß die Bundesregierung etwas über bevorstehende Umschuldungen in Griechenland oder Portugal, von dem wir nichts wissen? Das sind Fragen, die man sich hier stellt.

Sie erwarten eine weitere Abwertung des Euro an den Devisenmärkten?

–   Ja, aber wäre ich ein Europäer, würde ich mir über den Wechselkurs keine Gedanken machen. Währungen werten mal ab, mal werten sie auf. In der gegenwärtigen Lage ist eine Abwertung des Euro angesichts der Probleme des Euro-Raums doch nur logisch und nützlich. Entscheidend für Europa ist eher die Frage, ob seine Bewohner noch genügend Vertrauen in das Stabilitätsversprechen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben.

Wie sieht man die EZB heute am Finanzplatz London?

–   Ihre Reputation hat zuletzt gelitten, aber sie ist immer noch sehr, sehr gut. Die EZB hat in den ersten Jahren der Finanzkrise einen sehr guten Ruf gewonnen, weil sie damals souveräner wirkte als die Fed. Die jüngste Entscheidung, Staatsanleihen anzukaufen, ist allerdings ein Rückschlag, weil sich die Märkte die Frage stellen, wie unabhängig die EZB ist.

Wie weit wird der Euro noch abwerten?

–   Unter der Annahme, dass es keine Interventionen der Zentralbanken gibt, kann der Kurs bis auf 1,10 Dollar fallen, vielleicht sogar noch etwas niedriger. Ein solcher Kurs würde keine Inflation verursachen, aber er würde es der europäischen Wirtschaft erleichtern, sich zu erholen. Europa benötigt in seiner gegenwärtigen Lage eine schwache Währung, weil sie einen gewissen Ausgleich bietet für die nachteiligen Folgen öffentlicher Sparprogramme für die Konjunktur. Sehr viel tiefer als 1,10 Dollar wird der Euro aber nicht fallen, weil dies den Vereinigten Staaten nicht gefallen würde. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre der Euro bei rund 1,20 Dollar angemessen bewertet.

Sie vertreten die Ansicht, dass eine Umschuldung in Griechenland und Portugal der beste Weg für Europa ist, aus seiner Krise zu gelangen. Davon wollen unsere Regierungen aber nichts wissen.

–   Dennoch werden diese Umschuldungen kommen, weil sie unumgänglich sind. Entscheidend ist, dass eine Umschuldung ordnungsgemäß durchgeführt wird. Aber das ist machbar. Stattdessen versuchen die Politiker, mit Rettungspaketen Zeit zu gewinnen. Aber die Veränderungen in Griechenland werden viele Jahre beanspruchen. Das Problem der Finanzmärkte besteht darin, dass wir diese Umschuldungen für unausweichlich halten, aber nicht wissen, wie die Kosten dann verteilt werden. Das sorgt für Unsicherheit. Auch aus dieser Sicht wäre es für die Politiker wichtig, das Problem anzugehen.

Außerhalb Europas scheint die Welt schöner auszusehen.

–   O ja! In Asien haben wir eine Konjunkturerholung in der Form eines „V“ gesehen. Dort stellt sich allerdings jetzt die Frage, ob Asien sein hohes Wachstumstempo beibehalten und damit die Weltkonjunktur ein Stück ziehen kann. Im Augenblick sind die asiatischen Märkte aber sehr unruhig. Heute Morgen war dort sogar von der größten Panik seit der Krise Ende der neunziger Jahre die Rede.

Und wie ist die Lage in Amerika?

–   In den Vereinigten Staaten befinden wir uns in einer kraftvollen Konjunkturerholung in Form eines „U“. Wir werden in den kommenden Monaten mehrheitlich gute Wirtschaftsdaten sehen. Wenn es Amerika und Asien durch gute Daten gelingt, die Schwäche Europas mindestens zu kompensieren, dürfte dies die Risikobereitschaft der Kapitalanleger stärken.

Das Gespräch führte Gerald Braunberger.

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