Modalità dialogo Viaggio in Cina della Merkel

Germania, Cina
Gfp     120204
Modalità dialogo

Obiettivi del viaggio della cancelliera Merkel in Cina:

– A. Convincere Pechino ad aiutare a salvare l’euro;

o   la Cina ha interesse ad evitare il collasso dell’Europa, suo importante mercato di esportazione, e problemi economici nella UE potrebbero causare difficoltà ai gruppi cinesi.

o   1. un’importante quota delle riserve monetarie di Pechino è in euro;

o   2. Pechino ha un interesse di principio all’esistenza di una moneta alternativa, accanto al $.

– B. Se (nonostante il redente patto fiscale dei 17 paesi dell’euro) Pechino non volesse acquistare titoli di Stato a rischio, convincere la Cina ad aumentare la sua quota di capitali nell’FMI; si da per certo che la Cina succederà alla francese Lagarde alla direzione dell’FMI, e in questo caso le si richiederà l’aumento dei suo contributo finanziario.

– C. La Merkel cercherà di ottenere nuovi investimenti cinesi in Germania: dove sono già presenti 800 imprese cinesi, che rafforzano le relazioni economiche tra i due paesi.

o   Nel 2011 l’interscambio commerciale sino-tedesco ha raggiunto circa i €145 MD;

o   Se continuerà a crescere la Cina, che già partecipa alla fiera di Hannover di quest’anno, sarà il maggior partner commerciale della Germania; lo è già per l’import.

o   Da un sondaggio della Camera Industria e Commercio tedesca, nel 2011 è già stata il primo paese destinatario degli Investimenti Esteri tedeschi.

– Motivo della cooperazione economica non è più solo il ruolo della Cina come importante mercato e sito di produzione a basso costo, ma anche il suo forte sviluppo nell’alta tecnologia, come dimostra il settore aerospaziale.

o   La Germania non può da sola e neppure solo con l’aiuto dell’Agenzia aerospaziale Europea ESA stare al passo con la competizione internazionale, deve cercare sinergie nella ricerca, e la Cina in questo settore è molto forte. (dichiarazioni del direttore di DLR, il centro tedesco per l’aerospaziale).

– I precedenti tentativi DLR di cooperazione Germania-Cina nel settore sono falliti a causa del veto USA. Il DLR ha iniziato perciò a rafforzare la cooperazione nazionale con il CMSEO (China Manned Space Engineering Office); il 16 dic. 2008 è stato siglato un accordo quadro che nell’autunno 2011 ha dato i primi risultati concreti:

o   Il DLR ha partecipato con un proprio apparato di ricerca alla spedizione della navetta spaziale cinese Shenzhou-8.

– Per facilitare la cooperazione sino-tedesca (da quella economica, al salvataggio dell’euro alla ricerca nell’alta tecnologia) le tre più influenti think tank tedesche (Bertelsmann-, Körber- e Robert Bosch-Stiftung) hanno avviato questa settimana una serie di dialoghi annuali, aperte dall’ex cancelliere Schmidt, che è uno dei maggiori fautori della cooperazione con la Cina.

o   Schmidt ha respinto due tesi usate da chi chiede una linea dura verso la Cina, democratizzazione della Cina e distoglierla da tentativi di colonizzazione in Africa: la Germania non è nella condizione di dare lezioni di democrazia; la storia cinese non dà alcuna prova che, diversamente dai paesi europei o dagli Usa, i cinesi abbiamo mai tentato una colonizzazione in altre aeree del mondo

– Queste iniziative si aggiungono ad altre che invece dovrebbero mettere sotto pressione la Cina, come principale rivale del futuro, e che fanno prevedere anche la possibilità di un confronto militare.

– Riguardano soprattutto l’influenza tedesca in diversi paesi vicini alla Cina, soprattutto in S-E Asia, ad es. Myanmar, ma anche in Mongolia.

La cooperazione con questi paesi ha anche una componente militare, armamenti compresi. Esperti militari tedeschi hanno parlato di un ampio anello di fuoco attorno alla Cina, creato con l’aiuto occidentale, Germania compresa.

Gfp      120204
Im Dialogmodus
03.02.2012
BERLIN/BEIJING

–   (Eigener Bericht) – Am heutigen Freitag setzt die deutsche Kanzlerin auf ihrer China-Reise ihre Bemühungen um chinesische Unterstützung bei der Rettung des Euro fort. Die Volksrepublik müsse ein Interesse daran haben, ihren Exportmarkt Europa vor dem ökonomischen Kollaps zu bewahren, heißt es in Berlin. Zumindest müsse man Beijing, das Interesse am Amt des IWF-Direktors erkennen lasse, zur Aufstockung seiner Ressourcen beim IWF veranlassen können, die sich dann wiederum zugunsten des Euro einsetzen ließen.

–   Die Erkenntnis, zur Bewahrung der eigenen Währung auf China angewiesen zu sein, lässt gegenwärtig die üblichen Invektiven gegen die Volksrepublik leicht in den Hintergrund treten.

–   Drei der einflussreichsten deutschen Stiftungen haben diese Woche eine einjährige "Dialogreihe" gestartet, die einem kooperativeren Umgang mit China dienen soll. Solche Schritte, die besonders auch auf gute Zusammenarbeit in Wirtschaft und Hochtechnologie zielen, ergänzen andere Maßnahmen, die die Volksrepublik als den zentralen Rivalen der Zukunft unter Druck setzen sollen und selbst eine militärische Konfrontation möglich erscheinen lassen. Sie werden weiterhin praktiziert.

Beitrag zur Euro-Rettung

–   Im Zentrum der aktuellen China-Reise der deutschen Kanzlerin steht das Bemühen, Beijing für Maßnahmen zur Rettung des Euro zu gewinnen. Berlin rechnet sich Chancen aus, weil die Volksrepublik bei einem Zusammenbruch der Eurozone Schaden nehmen könnte: Zum einen hält sie einen erheblichen Teil ihrer Währungsreserven in Euro, zum anderen hat sie ein prinzipielles Interesse daran, dass neben dem US-Dollar eine Alternativwährung existiert.

–   Außerdem wirkt es sich aus, dass Europa für China ein bedeutender Exportmarkt ist und wirtschaftliche Probleme in der EU deshalb chinesische Unternehmen in ernste Schwierigkeiten stürzen können.

–   Selbst wenn Beijing auch nach der soeben erfolgten Einigung auf den europäischen Fiskalpakt keine maroden Staatsanleihen kaufen wolle, könne man es möglicherweise motivieren, an einer Aufstockung der Ressourcen des Internationalen Währungsfonds (IWF) teilzunehmen, heißt es in Berlin; damit sei ebenfalls die Stützung des Euro zu leisten. Beobachter halten es ohnehin für ausgemacht, dass die Volksrepublik den Nachfolger von IWF-Chefin Christine Lagarde stellen will. Eine Aufstockung der IWF-Ressourcen dürfe man dafür, so ist zu hören, von China durchaus verlangen.

Wirtschaftspartner

–   Ergänzend werde Angela Merkel in China, hieß es vor ihrer Abreise in Regierungskreisen, um neue chinesische Investitionen in Deutschland werben. Bereits jetzt sind rund 800 Unternehmen aus der Volksrepublik in der Bundesrepublik präsent und stärken damit die Wirtschaftsbeziehungen, die vor allem beim bilateralen Handel ungebrochen boomen.

–   2011 stieg der Wert des deutsch-chinesischen Handels erneut stark an und erreichte rund 145 Milliarden Euro. Wächst der Austausch weiter, wird China, das Partnerland der diesjährigen Hannover Messe, bald zum bedeutendsten Handelspartner der Bundesrepublik überhaupt; bei den Einfuhren ist dies mittlerweile der Fall.

–   Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) war es außerdem letztes Jahr weiterhin Zielland Nummer eins bei geplanten Auslandsinvestitionen deutscher Firmen. Weil die Geschäfte deutscher Konzerne in der Volksrepublik immer noch gewaltig boomen, hat zum Beispiel die Bayer AG inzwischen begonnen, zwei ihrer Hauptverwaltungen aus Leverkusen nach China zu verlegen.[1] Firmenvertreter legen deshalb großen Wert auf eine Pflege der bilateralen Beziehungen.

Chinas Hochtechnologie

–   Ursache für die ökonomische Kooperation ist längst nicht mehr nur die Rolle der Volksrepublik als Exportmarkt und als billiger Produktionsstandort, sondern auch der rasante Fortschritt der dortigen Hochtechnologie. Dies zeigt sich etwa in der Raumfahrt. Deutschland könne auf diesem Feld nicht aus eigener Kraft und auch nicht mehr allein mit Hilfe der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in der globalen Konkurrenz mithalten, sondern müsse sich stärker "um Synergien in der Forschung" bemühen, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner.[2] Vor allem China sei dort "sehr stark". Wörner setzt sich bereits seit längerem dafür ein, die Volksrepublik in die Arbeit der Internationalen Raumfahrtstation (ISS) einzubeziehen, scheiterte damit aber bisher am Veto der USA.

–   Das DLR hat deshalb begonnen, die nationale Kooperation mit dem "China Manned Space Engineering Office" (CMSEO) auszubauen, und zu diesem Zweck am 16. Dezember 2008 einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der im letzten Herbst zum ersten konkreten Ergebnis führte: Die deutsche Institution nahm an der Expedition des chinesischen Raumschiffs Shenzhou-8 mit einer eigenen Forschungsapparatur teil. Ohne China, ist im DLR zu hören, sei es für Deutschland kaum noch möglich, eine starke Stellung in der globalen Weltraumforschung zu bewahren.

Perspektiven

–   Um die deutsch-chinesische Zusammenarbeit abzufedern, die sich von der Wirtschaftskooperation über die Euro-Rettung bis hin zur Hochtechnologie-Forschung erstreckt, haben zu Wochenbeginn drei äußerst einflussreiche deutsche Organisationen – die Bertelsmann-, die Körber- und die Robert Bosch-Stiftung – eine PR-trächtige "Dialogreihe" gestartet.

–   Zahlreiche Veranstaltungen sollen bis zum Jahresende das Verhältnis zwischen Deutschland und China ausloten und "Perspektiven" für gemeinsame Aktivitäten durchleuchten.

–   Den Grundton der Reihe schlug bei der Eröffnung am Dienstag der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt an, der als einer der führenden deutschen Befürworter einer engeren Kooperation mit der Volksrepublik gilt. Schmidt wies entschieden zwei Behauptungen zurück, die von Verfechtern eines harten Konfrontationskurses gegenüber Beijing gewöhnlich genutzt werden, um öffentlich Stimmung zu schüren: die Rede davon, Berlin müsse China "demokratisieren" und von "kolonialistischen" Bestrebungen in Afrika abhalten. Schmidt wies darauf hin, dass gerade "die Deutschen (…) keine große Tradition in Sachen parlamentarische Demokratie" besitzen: "Wieso sollte also ausgerechnet Deutschland den Chinesen beibringen, wie man Demokratie macht?"[3] Darüber hinaus lasse die gesamte "bisherige chinesische Geschichte (…) nirgends erkennen, dass (…) die Chinesen den Versuch gemacht haben, in anderen Erdteilen Kolonien zu erobern" – "ganz anders als die europäischen Staaten, ganz anders als die USA".[4] Schmidt urteilt, der Westen schließe mit seinen "Kolonialismus"-Vorwürfen gegen China "in Wirklichkeit von sich auf andere".

Wie im Kalten Krieg

–   Während die genannten Stiftungen weiterhin für Kooperation mit China eintreten und die deutsche Kanzlerin in der Volksrepublik ebenfalls um Zusammenarbeit wirbt, setzt Berlin die konfrontativen Maßnahmen, die es gegen Beijing in die Wege geleitet hat, fort. Dies betrifft vor allem die deutsche Einflussarbeit in zahlreichen Ländern im unmittelbaren Umfeld Chinas, vor allem in Südostasien – zuletzt beispielsweise in Myanmar [5] -, aber auch in der Mongolei [6].

–   Die Zusammenarbeit mit nicht wenigen dieser Länder enthält auch eine militärpolitische Komponente inklusive umfassender Aufrüstung (german-foreign-policy.com berichtete [7]). Auf Tagungen militärpolitischer Fachleute in Berlin war bereits von einem entstehenden "Feuerring um China" die Rede, der inzwischen unter tatkräftiger Beteiligung des Westens – auch Deutschlands – entstehe.[8] Ähnlich wie im "Kalten Krieg" gegen die realsozialistischen Staaten Osteuropas nimmt Berlin trotz allen Ausbaus der Kooperation die konfrontativen Elemente nicht zurück, um den Druck auf Beijing nicht zu schwächen. Das Ziel einer solchen Politik ist aus dem Rückblick auf die klassische Systemkonfrontation von 1945 bis 1990 bekannt.

[1] s. dazu Chinas Boom und die deutschen Reaktionen

[2] DLR fordert zur Nutzung von Synergien in der Forschung auf; weser-ems.business-on.de 26.01.2012

[3] Altbundeskanzler Helmut Schmidt: „Der Westen muss lernen, das heutige China zu verstehen“; www.magnet-china.de

[4] Debatten über das Reich der Mitte; www.dradio.de 31.01.2012. S. auch Europas Abstieg (III) und Gestalten statt verhindern

[5] s. dazu Das pazifische Jahrhundert (II)

[6] s. dazu Verbündete gegen Beijing (II)

[7] s. dazu Offensiven gegen China (III), Verbündete gegen Beijing (I) und Verbündete gegen Beijing (II)

[8] s. dazu Ein Feuerring um China

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