Petrolio e gas- L’America sulla via dell’indipendenza energetica

Usa, energia, competizione int.le

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Petrolio e gas- L’America sulla via dell’indipendenza energetica

Klaus-Dieter Frankenberger

–        È in corso una rivoluzione energetica, la cui importanza per l’economia mondiale e per quella degli Usa non può essere sottovalutata. 

–        Gli Usa stanno per superare la Russia come maggior produttore mondiale di petrolio e gas, o l’hanno già fatto la scorsa estate.

Negli ultimi 5 anni l’estrazione di petrolio è aumentata del 50%, quella di gas del 30%.

–        Il volume complessivo di gas e petrolio prodotto è stato di 22 milioni di barili/giorno.

–        Nel solo 2013 gli Usa risparmieranno circa $85MD.

–        In una generazione gli Usa produrranno circa tutto il loro fabbisogno energetico, mentre nel 2005 la quota di import era ancora il 30% del loro fabbisogno.

–        Questo porterà all’indipendenza energetica degli Usa, e consentirà loro di ritornare un’area di produzione industriale molto attraente e competitiva, mentre le altre potenze devono ancora preoccuparsi della sicurezza del rifornimento energetico.

–        Il nuovo boom di gas e petrolio ha già prodotto una forte ondata di investimenti, si parla di centinaia di migliaia di $ (autorevole economista Dan Yergin);

–        investimenti che vanno nel settore energetico e in settori in cui hanno molta importanza i bassi costi energetici, quello chimico in particolare.

–        Enorme la potenzialità di concorrenza: i costi energetici negli Usa sono inferiori di circa 2/3 fino a ¾ di quelli in Europa.

–        I gruppi europei stanno già reagendo delocalizzando i propri siti produttivi in America, in particolare nel S-O.

–        L’aumento della produzione energetica è dovuta alla nuova tecnica di trivellazione orizzontale, che rende possibile sfruttare nuovi giacimenti e riaprirne di vecchi. Un altro motivo è lo sfruttamento del gas e petrolio da scisti, a costi relativamente bassi, con il metodo del “Fracking”, definito la maggiore innovazione del XXI sec.

–        Dalla Pennsylvania alla California ci sono numerosi giacimenti di gas da scisti sfruttabili per decenni.

–        Le contestazioni di tipo ecologico contro il fracking, vengono respinte sia da Democratici che Rep. per i suoi grossi vantaggi economici, e geo-politici: la diminuita dipendenza degli Usa da Opec e Russia; minor impegno militare richiesto in MO, la possibilità di rafforzare l’alleanza transatlantica con l’export di energia in Europa, dove

–        il fracking è fortemente contestato e l’energia è più costosa; in particolare in Germania l’energia sta divenendo sempre più costosa sia per l’industria che per le famiglie.

–        Il centro della rivoluzione energetica è Houston, Texas, dove è in corso un forte sviluppo:

–        nel settore energia lavorano 500 000 persone, il reddito medio è attorno ai $100mila/anno;

–        Vi si insediano nuove imprese attratte dal basso costo dell’energia;

–        oggi in Texas vengono estratti 1,8 mn. di b/g, che nel 2020 si prevede giungeranno a 3 mn. b/g.

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Öl und Gas Amerika auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit

20.10.2013 · Die Vereinigten Staaten fördern immer mehr Öl und Gas und überholen dabei sogar Russland. Auch immer mehr europäische Unternehmen verlagern ihre Produktion nach Amerika.

Von Klaus-Dieter Frankenberger, Washington/Houston

–   Neulich machte diese Nachricht Schlagzeilen: Die Vereinigten Staaten seien dabei, Russland als der Welt größter Produzent von Öl und Erdgas zu überholen – oder hätten es in diesem Sommer bereits getan.

–   Nach offiziellen Angaben lag im Juli das kombinierte Produktionsvolumen von Öl und Gas in Amerika bei umgerechnet rund 22 Millionen Barrel am Tag, das russische lag leicht darunter. Dieses Überholmanöver ist ein weiterer Beleg für eine Entwicklung, die nichts weniger ist als eine „Energierevolution“ – eine Revolution, deren Bedeutung für die Weltwirtschaft und den Wirtschaftsstandort Vereinigte Staaten gar nicht überschätzt werden kann. Fachleute in Washington sind sich einig, dass die globale Energiewirtschaft in eine neue Phase eingetreten ist.

–   Aus dem Blickwinkel der Vereinigten Staaten lässt diese Phase sich so beschreiben: In den vergangenen fünf Jahren ist die heimische Ölförderung um 50 Prozent gestiegen, die Förderung von Erdgas um 30 Prozent. Die Vereinigten Staaten importieren heute viel weniger Öl und Gas als noch vor ein paar Jahren. Sie werden dadurch allein in diesem Jahr rund 85 Milliarden Dollar sparen, was sich natürlich günstig auf ihre Zahlungsbilanz auswirken wird. Und während sie sich im vergangenen Jahrzehnt noch auf den Import von Flüssiggas vorbereitet hatten, bauen sie gegenwärtig Terminals für dessen Export.

–   Wären diese Anlagen schon heute in Betrieb, wären die Vereinigten Staaten der größte Flüssiggasexporteur der Welt. In etwa einer Generation wird nahezu die gesamte Energie, welche Amerika dann verbrauchen wird, auch in Amerika produziert werden – im Jahr 2005 lag die Importquote noch bei 30 Prozent.

–   Während andere Staaten sich künftig weitaus mehr Gedanken um ihre zuverlässige Energieversorgung machen müssen, sind die Vereinigten Staaten schnurstracks auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit. Und sie sind ebenfalls auf dem Weg, wieder ein hochattraktiver, wettbewerbsfähiger Industriestandort zu werden.

Europäische Unternehmen verlagern ihre Produktion nach Amerika

–   Der neue Öl- und Gasboom hat schon eine riesige Investitionswelle in Gang gesetzt. Der renommierte Energiefachmann Dan Yergin spricht von Hunderten Milliarden Dollar. Die Investitionen werden in der Energiewirtschaft getätigt und in Branchen, in denen die geringere Energiekosten eine erhebliche Rolle spielen, insbesondere also in der chemischen Industrie.

–   In den Vereinigen Staaten liegen die Energiekosten um zwei Drittel bis drei Viertel unter denen in Europa. Mit anderen Worten: Der potentielle Konkurrenzvorteil ist immens.

–   Europäische Unternehmen reagieren darauf bereits mit der Verlagerung ihrer Produktionsstandorte – nach Amerika, vor allem in den Südwesten des Landes.

–   Es gibt mehrere Gründe für die Energierevolution eines Landes, das vor ein paar Jahren wegen seines hohen Energieverbrauchs und seiner ebenso hohen Treibhausgasemissionen noch am Pranger stand. Das ist einmal die Möglichkeit, dank neuer Technik horizontale Bohrungen anbringen zu können. Das erlaubt die Erschließung neuer Lagerstätten und die Wiederöffnung früherer Ort. Der andere, damit verbundene Grund ist das hydraulische Aufbrechen von geologischen Formationen, in denen Schiefergas lagert, das sogenannte „Fracking“. Die Möglichkeit, Schiefergas und „nichtkonventionelles Öl“, zum Beispiel Ölsände in Kanada, zu vergleichsweise geringen Kosten fördern zu können, sei die größte Innovation des 21. Jahrhunderts, sagt Yergin. In den Vereinigten Staaten gibt es von Pennsylvania im Osten bis Kalifornien im Westen viele Schiefergaslagerstätten, die Jahrzehnte ausgebeutet werden können.

–   Beim Thema Fracking spielen Parteigrenzen keine große Rolle. Hier sehen Republikaner wie Demokraten vor allem die immensen wirtschaftlichen Vorteile. „Meine Wähler haben ungeheure Vorteile davon“, sagt der Republikaner Tim Murphy, in dessen Wahlkreis in Pennsylvania im Marcellus-Feld Schiefergas gefördert wird. Umweltschutzbedenken akzeptiert er, aber nur, um sie sogleich zu dementieren: „Das Grundwasser wird nicht kontaminiert, Fracking ist sicher.“ Tatsächlich hat die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA jetzt festgestellt, dass Fracking nicht „inhärent“ das Wasser verschmutze. Und dann führt Murphy noch den geopolitischen Nutzen an: Der Westen verringere so seine Abhängigkeit von der Opec und Russland, „und wir“, also die Vereinigten Staaten, „müssen uns weniger als bisher im Mittleren Osten militärisch engagieren, weil wir energieunabhängig werden“.

Das Zentrum der Energierevolution liegt im texanischen Houston

–   Murphys demokratischer „Kollege“ Jim Costa sieht für seinen Heimatstaat schon ein weiteres goldenes Zeitalter anbrechen, denn auch dort gibt es große Vorkommen, die nun, wenn die Behörden mitspielen, ausgebeutet werden können. Und die dann exportiert werden könnten, zum Beispiel nach Europa. „Das wird die europäischen Energiekosten verringern“, sagt Costa, der natürlich weiß, dass Fracking in Europa ein heißes Eisen ist. Aber er weiß eben auch, dass in Europa und insbesondere in Deutschland für industrielle Verbraucher wie für Privathaushalte Energie immer teurer wird. „Die rasch wachsende Gasförderung in den Vereinigten Staaten erhöht die Energiesicherheit für Amerika und für Europa. Die transatlantische Partnerschaft wird dadurch gestärkt.“

Die Erregung der Politiker in Washington wird im Epizentrum der Energierevolution, in Houston im Bundesstaat Texas, geteilt, wenn nicht übertroffen. In Texas, so will es die Folklore, ist vieles größer als anderswo im Lande, zum Beispiel das Selbstbewusstsein: Dank technischer Innovationen, welche die Förderung von „unkonventionellem“ Öl und Gas möglich machen, sieht man sich am Beginn einer neuen Gründerzeit.

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Barry Smitherman ist Vorsitzender der für die Energiewirtschaft zuständigen texanischen Regulierungsbehörde, aber vor allem ist er ein Herold des Gas- und Ölwunders. „Wir haben für ein, zwei Jahrhunderte Gas, vielleicht sind die Vorkommen auch unendlich, sagt er mit der grinsenden Großspurigkeit, für die Texas bekannt ist. Aber das ändert nichts daran, dass der Bundesstaat einen Aufschwung erlebt, von dem andere nur träumen können: In der texanischen Energiewirtschaft arbeiten 500.000 Menschen, das Durchschnittsgehalt liegt bei weit über 100.000 Dollar im Jahr. Es wird gebaut, was das Zeug hält. Neue Unternehmen, die von billiger Energie angelockt werden, siedeln sich an; immer mehr Arbeitsplätze entstehen. Und immer mehr Öl wird gefördert. Gegenwärtig 1,8 Millionen Barrel am Tag; bald werden es mehr als 2Millionen sein. „Und 2020 werden wir mehr als 3 Millionen Barrel am Tag fördern“, sagt Smitherman.

Irgendwie glaubt man ihm. Und irgendwie meint man auch die Begeisterung der Leute zu spüren und den Boom zu sehen: Houston war die Region in den Vereinigten Staaten, die als letzte in die Rezession glitt und als erste wieder aus ihr herausfand. Die Fachleute der Energiewirtschaft berichten übrigens auch, dass in den Vereinigten Staaten die Energieeffizienz rasch zunehme und der Ausstoß von Treibhausgasen abnehme. Für die kommenden Jahre erwartet man ein Wirtschaftswachstum bei stagnierendem Energieverbrauch. In Amerika findet gerade das statt, was man auf neudeutsch einen „game changer“ der Weltwirtschaft nennt.

Quelle: F.A.Z.

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