Cina e Russia conducono per la prima volta esercitazioni militari congiunte

Cina, Russia, armamenti  Die Welt              05-08-19

Jens Hartmann

Per dare la giusta dimensione alle capacità di dispiegamento militare russo: le decine di migliaia di ufficiali stanno ancora attendendo un’abitazione; anche per la riparazione di un mini-sommergibile “Priz” è occorso l’aiuto dei britannici.

Cina: per la prima volta nella sua storia conduce con l’ex nemico esercitazioni congiunte, che richiamano gli scenari di un attacco a Taiwan.
Il messaggio delle esercitazioni: in caso di un attacco cinese a Taiwan la Russia, al minimo, non lo condannerà, questo il commento del giornale russo Kommersant.

I costi delle operazioni sono pagati dalla Cina: 10 000 soldati e 140 navi da guerra, sommergibili, carri armati e bombardieri a lungo raggio. Centro delle operazioni è la penisola dello Shandong.

Gli Usa: hanno inviato nella regione delle esercitazioni sommergibili strategici. Il generale americano di brigata carter Ham: «Non dico che le manovre siano fonte di preoccupazione. In ogni caso possono avere un’influenza sulla stabilità della regione, e ciò ovviamente ci riguarda».

Negli anni recenti Russia e Cina si sono riavvicinate, hanno composto le questioni territoriali; recentemente hanno emesso una dichiarazione congiunta di condanna all’armamento spaziale statunitense. Nella cosiddetta Organizzazione di Shaghai per la Cooperazione, di cui fanno parte, oltre a Russia e Cina, anche Stati del Centro Asia, predomina l’idea che gli americani devono abbandonare le loro basi nel Centro Asia.

Cina e Russia appoggiano con riserva la posizione. Se ne comprende le ragioni quando si pensa che la Russia limita i rifornimenti energetici, per paura che il suo vicino Cina si rafforzi eccessivamente.Die Welt 05-08-19
China und Rußland üben erstmals gemeinsam Krieg
Die "Friedensmission 2005" erinnert im Szenario an eine Eroberung Taiwans – USA verfolgen Militärmanöver von U-Booten aus
von Jens Hartmann
Moskau – "Eine Rakete schoß übers Ziel hinaus, die anderen trafen aber genau." Igor Schpektor, Bürgermeister der nordrussischen Stadt Workuta, durfte als Augenzeuge beiwohnen, als Cruise-Missiles, abgefeuert von einer TU-160-Bomberstaffel, in einem Kulturhaus einer verlassenen Bergarbeitersiedlung einschlugen. 20 Minuten vor dem Einschlag habe man Handys und Radios ausgeschaltet, um nicht die Waffen auf sich zu lenken, erzählte Schpektor. Am Steuerknüppel eines der Bomber saß Präsident Wladimir Putin. Wenige Stunden später konnten Rußlands Fernsehzuschauer Putin in neuer Verkleidung bewundern. Putin stand, unter der schweren Jacke des Offiziers lugte das weiß-blaugestreifte Matrosenhemd hervor, auf der Kommandobrücke von Rußlands größtem Schlachtschiff "Peter der Große" in der Barentssee. Von dort aus beobachtete er den Start einer neuen Interkontinentalrakete vom U-Boot "Jekaterinburg". 28 Minuten später detonierte das Übungsgeschoß 8000 Kilometer weiter östlich auf einem Truppenübungsplatz in Kamtschatka. Putin sendet dieser Tage eine Botschaft aus: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft ist mit den russischen Streitkräften wieder zu rechnen. Die Militärausgaben wachsen seit Jahren im zweistelligen Bereich. Für 2006 sind dem offiziellen Haushalt zufolge 668 Milliarden Rubel (19 Milliarden Euro) für die Landesverteidigung vorgesehen, ein Plus von 22 Prozent. Das entspricht rund 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Addiert man noch andere Haushaltstitel aus dem Bereich Nationale Sicherheit, erhält man einen Anteil von fünf Prozent am BIP oder 35 Milliarden Euro. "Ich kann mich noch gut an die neunziger Jahre erinnern, als Schiffe nicht ausliefen, Flugzeuge nicht flogen und man im Bus einem Offizier die Mütze vom Kopf schlug", erinnerte sich Putin an Bord des Schlachtschiffs. "Seither hat sich viel geändert." Tatsächlich rüstet Rußland auf, stellt neue Atom-U-Boote und strategische Atomraketen vom Typ Topol-M in Dienst. Dennoch warten unter den 960 000 Armeeangehörigen Zehntausende Offiziere noch immer auf eine eigene Wohnung. Auch die Havarie des Mini-U-Boots "Priz", das nur mit britischer Hilfe gerettet werden konnte, zeigt, daß die Streitkräfte nur bedingt einsatzfähig sind.
Stärke demonstriert auch China. Erstmals in ihrer Geschichte halten die Chinesen mit den ehemals verfeindeten Russen ein gemeinsames Manöver ab. Bis zum 25. August ziehen beide Staaten 10 000 Soldaten und 140 Kriegsschiffe, U-Boote, Panzer und Langstreckenbomber zusammen. Die Kosten trägt China. Zentrum der Übung ist die chinesische Halbinsel Shandong. Sie soll ein von 100 000 "Terroristen" besetztes Feindesland darstellen, das es zu erobern gilt.
Das Manöver heißt "Friedensmission 2005", erinnert jedoch an einen Aufmarschplan für eine Eroberung Taiwans. "Jedenfalls versteht Taiwan die "Friedensmission" so. Sie enthält die Botschaft, daß Rußland im Falle eines chinesischen Einmarschs diesen zumindest nicht verurteilen wird", kommentierte die Zeitung "Kommersant". Die USA schickten strategische U-Boote ihrer Pazifikflotte in die Übungsregion. "Ich will nicht sagen, daß das Manöver Anlaß zur Besorgnis gibt. Da es aber potentiell einen Einfluß auf die Stabilität in der Region hat, ist es für uns natürlich interessant", sagte US-Brigadegeneral Carter Ham.
China und Rußland sind in den vergangenen Jahren näher aneinandergerückt. Sie haben ihre Grenzstreitigkeiten gelöst. Kürzlich verurteilten sie in einer gemeinsamen Erklärung das Weltraumrüsten der USA. In der sogenannten Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit, zu der neben Rußland und China noch zentralasiatische Staaten gehören, herrscht die Meinung vor, daß die Amerikaner ihre Militärbasen aus Zentralasien abziehen sollen. Trotzdem trauen sich China und Rußland nur bedingt über den Weg. Das wird besonders deutlich, wenn Rußland sich bei der Lieferung von Energieträgern zurückhält – aus Angst, der Nachbar könnte übermächtig werden.
Artikel erschienen am Fr, 19. August 2005 © WELT.de 1995 – 2005 

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