Dibattito sull’integrazione – Le pericolose menzogne della Germania sull’immigrazione

Die Welt        101016

Dibattito sull’integrazione –  Le pericolose menzogne della Germania sull’immigrazione

●    Germania, immigrazione:

●    15 anni fa’ ancora oltre 1 milione; 10 anni fa’ erano 800mila; negli ultimi due anni sono stati di più quelli che sono emigrati dalla Germania di quelli che immigrati in Germania (734mila/721mila).

●    Scontro all’interno del partito di maggioranza al governo, l’Union CDU/CSU, sulla questione integrazione immigrati:

●    da una parte il governo cerca di sfruttare il più possibile il potenziale degli immigrati, in risposta alle associazioni imprenditoriali,

o   Il presidente Confindustria tedesca, Dieter Hundt: l’economia tedesca ha bisogno di nuova forza lavoro immigrata specializzata; limitare l’immigrazione nel sistema sociale; facilitare l’immigrazione controllata di forza lavoro qualificata, la cui carenza rappresenterà il maggior freno alla crescita;

o   il presidente della Camera tedesca Industria e Commercio: a causa della mancanza di circa 400mila ingegneri, mastri e specializzati la Germania rinuncia annualmente ad un valore aggiunto di circa €25MD, perdendo circa l’1% di crescita.

o   Da qui la proposta di legge della ministra Educazione, Schavan, appoggiata da quella del Lavoro, entrambe (CDU), che consente a tutti gli immigrati di chiedere il riconoscimento del diploma di istruzione da essi raggiunto all’estero, e per la prima volta possibilità di controbilanciare con l’esperienza professionale la mancanza di documentazioni sul livello di istruzione raggiunto.

o   Il governo calcola che sono 300 000 gli immigrati interessati;

o   condizione centrale per il riconoscimento una sufficiente conoscenza del tedesco.

o   Il parametro di valutazione è la qualità della formazione professionale tedesca; la legge dovrebbe essere approvata a dicembre ed entrare in vigore nel 2011.

o   Dall’altra la Cancelliera Merkel (CDU) e il capo CSU, Seehofer danno voce al diffuso sentimento anti-immigrazione: la Germania non è un paese di immigrazione, la mancanza di forza lavoro qualificata non deve essere la carta bianca per un’immigrazione incontrollata; obbligo per tutti gli immigrati di conoscere il tedesco, di studiarlo a scuola;

o   contro l’obbligo di studio a scuola del tedesco si erano già espressi le associazioni immigrati e dalla Conferenza dei ministri Cultura ed Educazione dei vari Land.

o   No all’allentamento delle regole vigenti sull’immigrazione, No all’immigrazione per contingenti o sistema di punti.

§ prima fare tutto il possibile per qualificare i tedeschi e offrire loro ogni opportunità possibile,

§ solo dopo facilitare l’aumento degli immigrati qualificati

Nel 1962, quando la Germania era ancora un paese di immigrazione, arrivarono i primi lavoratori immigrati italiani; in questa foto immigrati italiani assunti presso Volkswagen, a Wolfsburg.

Die Welt          101016
16.10.10|

Integrationsdebatte – Deutschlands gefährliche Zuwanderungslüge

Merkel und Seehofer legen in der Integrationsdebatte nach. Doch: Es kommen viel zu wenige Zuwanderer, wie Bildungsministerin Schavan sagt.

Von Stefan von Borstel und Thomas Vitzthum

–   "Nicht Einwanderung muss uns aufregen, sondern Auswanderung aus Deutschland.“ Mit diesen Worten setzt Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) einen Kontrapunkt in der Zuwanderungsdebatte.

–   Vor fünfzehn Jahren lag die Zahl der Zugewanderten noch deutlich über einer Million, vor zehn Jahren waren es noch 800.000. Seit zwei Jahren ziehen mehr Menschen fort, als einwandern. Im vergangenen Jahr kamen 721.000 Menschen nach Deutschland, 734.000 gingen.

–   Debatten wie die aktuelle, so klagen Experten, trügen dazu bei, dass Deutschland gerade für Qualifizierte nicht zu einem attraktiven Ziel werde. „Wenn wir dagegen nichts tun, wird sich der Fachkräftemangel zur größten Wachstumsbremse entwickeln“, sagte Schavan der "Welt am Sonntag“.

–   Die Ministerin ließ am Freitag den betroffenen Ministerien ein Gesetz zuleiten, das allen Ausländern in Deutschland ein Verfahren zur Anerkennung ihres ausländischen Bildungsabschlusses garantiert. Der Entwurf für das „Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen“ liegt der "Welt am Sonntag“ vor. Ziel ist eine Vereinheitlichung der Kriterien, um unabhängig von der Staatsangehörigkeit einen Anspruch auf Bewertung beruflicher Qualifikationen zu schaffen. Maßstab soll die Qualität der deutschen Berufsausbildung sein. Anders als bisher wird Berufserfahrung ausdrücklich als Möglichkeit genannt, fehlende Ausbildungsnachweise aufzuwiegen. Einen allgemeinen Anspruch auf Nachqualifizierung sieht das Gesetz nicht vor.

Perspektiven der Politikwissenschaft

–   Die Behörden stehen dabei vor großen Herausforderungen, denn in Zukunft soll ein ausländisches Berufszeugnis innerhalb von drei Monaten bewertet werden. Im Moment dauern die Verfahren nicht selten Jahre. Es wird die Einrichtung einer Erstanlaufstelle in jeder Kommune erwogen. Die Bundesregierung geht von 300.000 Betroffenen aus. „Integration heißt, die Qualifikation von Zuwanderern wertzuschätzen“, sagte Schavan. Im Dezember soll das Gesetz im Kabinett verabschiedet werden und 2011 in Kraft treten.

–   Zentrale Voraussetzung für die Anerkennung sind ausreichende Sprachkenntnisse. Bundeskanzlerin Angela Merkel verlangte beim Deutschlandtag der Jungen Union[e] in Potsdam, dass alle Zuwanderer die deutsche Sprache beherrschen müssten. Migrantenverbände und die Kultusministerkonferenz hatten sich gegen eine Deutschpflicht in Schulen, auch auf dem Pausenhof ausgesprochen. Maria Böhmer (CDU), Integrationsbeauftragte der Regierung, findet das unverständlich: „An Schulen, wo Kinder aus verschiedensten Herkunftsländern zusammenkommen, sollte man sich auf eine Sprache einigen. Dies kann in unserem Land nur Deutsch sein“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Es gehe aber nicht um ein Gesetz, sondern um eine freiwillige Verständigung der Schulgemeinschaft.

Merkel hält Multikulti für "absolut gescheitert"

–   Während die Bundesregierung also zum einen versucht, das Potenzial der hier lebenden Migranten besser zu nutzen, liefern die Kanzlerin und CSU-Chef Horst Seehofer gleichzeitig einer diffusen Stimmung gegen Zuwanderung die Schlagworte. Merkel erklärte vor der Jungen Union, die Multikulti-Gesellschaft sei tot, ohne zu skizzieren, was mit dem Begriff gemeint ist: „Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert.“ Dem Ruf, jetzt müsse „ganz viel Zuwanderung kommen“, dürfe nicht nachgegeben werden, „bevor wir nicht alles daran gesetzt haben, unsere eigenen Menschen zu qualifizieren und ihnen eine Chance zu geben“. Horst Seehofer sagte, die Union[e] trete für die deutsche Leitkultur ein. „Wir dürfen nicht zum Sozialamt für die ganze Welt werden.“ In einem Sieben-Punkte-Plan stellt er fest, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei und Fachkräftemangel „kein Freibrief für ungesteuerte Zuwanderung sein“ dürfe. Es sollte keine Aufweichung der restriktiven Regeln des geltenden Zuwanderungsgesetzes, keine Zuwanderung nach Kontingenten oder Punktesysteme geben.

"Die deutsche Wirtschaft braucht die Zuwanderung"

–   Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft sehen solche Äußerungen mit Sorge. „Die deutsche Wirtschaft braucht die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften“, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt der „Welt am Sonntag“. Ziel einer klugen Migrationspolitik müsse es sein, Zuwanderung in die Sozialsysteme zu begrenzen, aber gesteuerte Zuwanderung von ausgebildeten Arbeitskräften zu erleichtern.

–   Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Hans Heinrich Driftmann, warnte, inzwischen fehlten der Wirtschaft rund 400.000 Ingenieure, Meister und Fachkräfte.

–   Deutschland verzichte dadurch jährlich auf rund 25 Milliarden Euro Wertschöpfung. „So geht uns rund ein Prozent Wirtschaftswachstum verloren.“

Bei Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) stoßen die Argumente auf Verständnis. Sie teilt die Position Schavans und spricht sich dafür aus, die Hürden für den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte zu senken. „Die aktuelle Debatte ist leider viel zu sehr geprägt von den Bildern verfehlter Integrationspolitik vergangener Jahrzehnte“, bedauerte sie in der „FAS“. Eine Anspielung auf Seehofer? Der Union[e] stehen harte Auseinandersetzungen bevor.

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