Editoriale – La svolta a sinistra del Sud America

Energia, USA, America Latina Faz        06-05-14

Editoriale – La svolta a sinistra del Sud America

Tesi FAZ:

         
Nelle relazioni con l’America Latina, la UE non può far
altro che imitare l’esempio USA del “divide et impera”, dato che invece
dell’unificazione dell’area è molto più probabile che si sgretolino le attuali
alleanze e si giunga a divergenze tra i singoli paesi.

         
Nonostante i giuramenti di unità e solidarietà tra i
paesi Latino Americani, i loro interessi 
sono molto divergenti e forti i loro egoismi.

 

         
La necessità potrebbe spingere i paesi del Sud America
ad una più stretta cooperazione, soprattutto per quanto riguarda il rifornimento
energetico. L’esempio della Bolivia però dimostra come tale processo sarà
faticoso. Scarse le possibilità di realizzazione dell’ambizioso progetto
di  Chavez di un gasdotto
Venezuela-Argentina.

         
I nuovi
governi attualmente al potere in Am-Lat
., che si definiscono
“socialisti” o si pongono come obiettivo la soluzione di conflitti sociali
finora ignorati, stanno
seguendo una linea di politica economica strettamente ortodossa
,
riconoscendo che lo sviluppo
economico e la stabilità sono i presupposti
per il finanziamento di un
programma sociale durevole.

         
Chavèz pensa di utilizzare la forza finanziaria delle
entrate petrolifere per comperare “letteralmente” una riunificazione forzata
dei paesi latino-americani.

Benché la dozzina di
paesi del Sud America condividono la stessa ideologia che si rifà al
rivoluzionario Simon Bolivar, e Che Guevara e al vivente Hugo Chavéz, dal vertice di Vienna è emerso un
panorama sudamericano molto frammentato e incerto
: i paesi sudamericani
non sono in grado di trovare regole del gioco condivise a cui attenersi.

         
Il presidente
boliviano Morales ha emesso un decreto su un impianto di trasporto della
brasiliana Petrobras, maggior investitore e cliente della Bolivia e ha fatto
presidiare dai militari l’impianto, e questo nonostante il presidente brasiliano,
Lula, sia uno dei sostenitori di Morales.

         
I metodi
utilizzati nel decreto di statalizzazione assomigliano più a pratiche
capitalistiche che a un’iniziativa di solidarietà socialista; camuffate da “socialismo” le misure
di nazionalizzazione del governo boliviano servono in realtà a strappare prezzi
più alti per il gas ai paesi vicini
, a cui finora “per solidarietà”
venivano richieste tariffe minori.

         
Argentina e
Uruguay si stanno scontrando sulla costruzione di due cartiere, e sono ricorsi
al tribunale internazionale;

         
Perù e Cile
sono in lite sulla linea di confine nel Pacifico;

         
La Bolivia
cerca di internazionalizzare il conflitto sull’accesso al mare con perso a
favore del Cile.

         
Un numero
crescente di paesi L-A sceglie iniziative individuali per ottenere condizioni
più  favorevoli da altri paesi, in
particolare dagli USA, anche se ciò è vietato in base agli accordi regionali,
come il Mercosur e la Comunità andina.

         
Il Cile ha
dichiarato che non intende allinearsi con nessun asse;

         
il Brasile,
che cerca di assumere la guida di un eventuale processo di unificazione, si
pone criticamente di fronte alle manovre di Chavez.

         
L’atteggiamento
dell’Argentina con il presidente Kirchner non è prevedibile.

         
Washington, che non è riuscita ad ottenere un’area di libero
scambio panamericana, con la
sua tattica del “divide et impera” è però riuscita a smascherare
l’antiamericanismo del nuovo “liberatore” del Sudamerica, Hugo Chavez, come
falsa e contraddittoria
:

o       
da una
parte  Chavez condanna i presidenti di
Perù o Colombia perché concludono trattati commerciali con il Nord America;

o       
dall’altra fa
i migliori affari con gli USA con il suo petrolio e altre merci.

più impreca contro l’“impero” più risulta evidente che le sue concezioni
di un Sudamerica unito hanno caratteristiche imperialistiche.

Faz         06-05-14

Leitartikel
– Südamerikanischer Linksschwenk

Von Josef Oehrlein

14. Mai 2006

    Ein
halber Kontinent mit einem Dutzend Ländern mit einheitlicher Währung und mit
Amtsstuben, in denen die Porträts des Befreiers Simon Bolivar, des
Revolutionshelden Che Guevara und des auf Lebenszeit gewählten Präsidenten der
Ländergemeinschaft, Hugo Chavez Frias, hängen
.

So mag die
Vision des vorerst nur in Venezuela Herrschenden von einem geeinten,
integrierten Südamerika aussehen.

    Chavez
unternimmt alles in seiner Macht Stehende, um die Vision Wirklichkeit werden zu
lassen
. Er zerstört
bestehende Zusammenschlüsse, er mischt sich in die inneren Angelegenheiten
einzelner Staaten ein, um Wahlen und andere Entscheidungen in seinem Sinne und
mit den ihm genehmen Personen zu beeinflussen.

    Chavez’
Lockmittel ist mächtiger als jedes Argument: Das Erdölgeschäft schwemmt ihm so
viel Geld in die Staatskasse, daß er glaubt, sich die Zwangsvereinigung der
Länder buchstäblich kaufen zu können
.

    Die
Wahlen der vergangenen Monate und Jahre haben Südamerika verändert.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind
jetzt Regierungen im Amt, die sich in irgendeiner Form "sozialistisch"
nennen oder zumindest die Lösung der bislang ignorierten sozialen Konflikte
öffentlich zum Ziel gesetzt haben
.

    Die Abkehr vom "Neoliberalismus"
ist Bestandteil des Glaubensbekenntnisses. Allem Augenschein nach geht wieder
einmal eine Welle revolutionärer Erweckung über den Subkontinent hinweg. Fast alle neuen, vorgeblich "linken"
Regierungen, deren Mitglieder früher durch das Skandieren radikaler Parolen
aufgefallen waren, pflegen jedoch einen überraschend konservativen,
bisweilen streng orthodoxen wirtschaftspolitischen Kurs in der Erkenntnis
,
daß
wirtschaftliche
Blüte und Stabilität erst die Voraussetzungen für die Finanzierung nachhaltiger
Sozialprogramme schaffen
.

Beim Wiener
Treffen der Regierenden der lateinamerikanischen Staaten und des Karibikraums
mit denen der EU-Länder wurde indes offenkundig,

    wie
zerstritten und verunsichert die südamerikanische Ländergemeinschaft ist.

    Sie zeigt sich nicht einmal in der Lage, einheitliche Spielregeln zu
finden
und einzuhalten.

    Die beste Anschauung dazu lieferte der
bolivianische Präsident Evo Morales
. Er verlas, was eine Provokation sein sollte, sein Dekret auf einer Förderanlage der brasilianischen
Firma Petrobras
, des größten Kunden und Investors in Bolivien, und ließ
die Anlagen von Militär besetzen, obwohl Präsident Lula da Silva zu den
Förderern von Morales zählt.

    Die bei
dem Verstaatlichungshandstreich angewandte Methode glich eher kapitalistischen
Praktiken, als daß sie etwas mit sozialistischem Solidaritätsbewußtsein zu tun
hatte
.

    Letztlich
ging es bei der Nationalisierungskampagne darum, wesentlich höhere Preise für
den Rohstoff Erdgas bei den Nachbarn zu erzielen
, die
bislang "solidarisch" niedrige Tarife bezahlt hatten.

    Daß sich Bolivien mit seinen Nachbarn anlegt,
ist kein Einzelfall, allenthalben
in der Region herrschen Zwietracht und Mißgunst
.

    Argentinien streitet mit Uruguay derart erbittert über den Bau von zwei Papierfabriken, daß es
sogar den Internationalen Gerichtshof anruft;

    Peru und Chile zanken sich um den Grenzverlauf im Pazifik,

    Bolivien versucht den Konflikt um seinen an Chile
verlorenen Meereszugang
zu internationalisieren.

    Immer
mehr Staaten unternehmen Alleingänge, um günstige Handelsbedingungen mit
anderen Ländern, vor allem den Vereinigten Staaten, herauszuholen
, obwohl ihnen dies durch die
Mitgliedschaft in regionalen Bündnissen wie Mercosur oder Andengemeinschaft
weitgehend verwehrt ist.

    Washington,
das in Südamerika viele nachhaltige Fehler begangen hat und dessen Plan einer
gesamtamerikanischen Freihandelszone als gescheitert gelten kann
, ist es mit seiner Taktik des "Teile
und herrsche" erstaunlicherweise gelungen, den lärmenden Antiamerikanismus des sich als neuen Befreier
Südamerikas aufspielenden Chavez als zwiespältiges (contraddittoria e falsa)),
heuchlerisches Manöver zu entlarven
.

    Denn
einerseits maßregelt Chavez die Präsidenten in Peru oder Kolumbien
, weil sie mit Nordamerika Handelsverträge schließen,

    andererseits macht er mit seinem Erdöl und mit anderen Gütern in den
Vereinigten Staaten beste Geschäfte
. Je mehr er auf das
"Imperium" schimpft, um so deutlicher wird, daß seine Vorstellungen
von einem geeinten Südamerika ihrerseits imperialistische Züge tragen.

   
Auf vielen Sektoren wäre für die Länder der Region
eine tiefere Integration von Nutzen.
"Vereinigte Staaten von Südamerika" wird es auf absehbare
Zeit jedoch nicht geben, unter der Führung von Chavez schon gar nicht
. Dazu
sind die Interessen der einzelnen Länder viel zu unterschiedlich und die
Egoismen zu mächtig.

   
Chile etwa hat schon angedeutet, daß es sich keiner wie immer gearteten "Achse" anschließen werde.

    Brasilien,
das selbst die Führung in einem möglichen Einigungsprozeß
anstrebt, übt immer offener Kritik an den Manövern von Chavez.

    Argentiniens Verhalten ist unter dem
launenhaften Präsidenten Kirchner unberechenbar.

   
Die Not könnte die Staaten
Südamerikas zu stärkerer Zusammenarbeit zwingen, am ehesten auf dem Gebiet der
Energieversorgung. Doch zeigt das Beispiel Bolivien, daß dies ein äußerst mühsamer Prozeß
sein wird
. Das großspurige
Chavez-Projekt einer Gasleitung von Venezuela bis Argentinien hat so nur
geringe Chancen
auf volle Verwirklichung.

    Da in
Südamerika trotz aller Beschwörungen von Einheit und Solidarität eher mit einem
weiteren Zerfall bestehender Bündnisse und einem Auseinanderdriften der
einzelnen Länder zu rechnen ist
, kann die EU es einstweilen nur den Vereinigten Staaten gleichtun:
teilen und herrschen
.

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