Libera stampa

Germania, Usa, MO, Irak, mass media German Foreign Policy 05-12-02

Libera stampa
Analogamente a quanto rivelato ieri dal NYT sulle manipolazioni dell’informazione sui giornali iracheni dirette dal Pentagono,

  • l’organizzazione
    tedesca “indipendente” e “non-governativa” Media in Cooperation (MIC),
    pagata tramite il ministero degli Esteri e la Friedrich-Ebert-Stiftung,
    produce programmi radio e internet per l’Irak, e opera per la
    formazione di giornalisti professionisti in Irak e MO.
  • MIC ha presentato come “grande vittoria” la Costituzione irachena.
  • Qantara.de, una pubblicazione internet in varie lingue, diretta al mondo islamico;
  • il ministero tedesco degli Esteri finanzia: ifa, Istituto per le relazioni estere;
  • DW, l’emittente radio statale, inizierà a trasmettere in Kuwait nel gennaio 2006,
  • sotto
    la direzione personale del ministro per l’Informazione del paese (nel
    suo C.d.A. sono rappresentati governo, Bundestag e Bundesrat);
  • Finanziata dal governo tedesco anche la conferenza per i
    “rappresentanti dei media arabi” tenuta nel retroterra dei territori in
    guerra.
  • L’ufficio regionale di Amman della fondazione
    Konrad-Adenauer (KAS), vicina alla CDU, ha tenuto una conferenza per i
    media rivolta alle donne arabe
  • In Egitto KAS ha tenuto un “Laboratorio per giornalisti”.
  • La filiale di Beirut della fondazione Heinrich-Böll (vicina a Bündnis
    90/Die Grünen) raccoglie regolarmente arabi interessati a operare in MO
    per la “libertà di stampa e la qualificazione di organizzazioni della
    società civile”.

Anche per la guerra contro il Vietnam, le
rivelazioni sulle manipolazioni dei media internazionali vennero alla
luce solo in seguito alle difficoltà e al calo di consenso
dell’Amministrazione USA nel 1967, tra i giornali che ne parlarono ci
fu anche allora il NYT.

German Foreign Policy 05-12-02

Freie Presse

BERLIN/WASHINGTON/BAGDAD(Eigener Bericht) – Im
Auftrag des Pentagon, des US-Außenministeriums sowie deutscher Behörden
arbeiten Auftragsfirmen an der gezielten Einflussnahme auf die
arabischen Medien und bezahlen Millionensummen für die Plazierung
westlicher Propaganda.
Die Medienmanipulation der USA wird mit
verdeckten Mitteln betrieben und richtet sich insbesondere gegen die
freie Berichterstattung im Irak. Dies enthüllt die New York Times in
ihrer gestrigen Ausgabe und nennt die Namen der Fälscher.
german-foreign-policy.com veröffentlicht eine Zusammenstellung der
deutschen Einflussagenturen, die im Auftrag des Auswärtigen Amtes auf
dem arabischsprachigen Mediensektor tätig sind.
Pentagon und
Auswärtiges Amt betreiben die staatliche Ausrichtung des arabischen
Pressewesens nach organisatorischen Mustern, die aus der Zeit des
Systemkampfes stammen. Damals wie heute bleiben die Urheber möglichst
im Verborgenen.
Um als Auftraggeber der
Medienmanipulationen nicht erkennbar zu sein, beschäftigt das Pentagon
die Firma "Lincoln Group" in Washington. Dies berichtet die New York
Times.
[1] Die Agentur hat den Auftrag, Meldungen, Berichte und Aufsätze aus militärischer US-Fabrikation ins Arabische zu übersetzen,
an Mittler im Irak durchzustellen und gegen Bezahlung irakischen
Zeitungen anzudienen. Voraussetzung ist, dass die Herkunft der Artikel
im Dunkeln bleibt und der freien Autorenschaft arabischer Journalisten
zugeschrieben werden kann. Die Fälschungen verbreiten "good-news-stories" aus sämtlichen Gesellschaftsbereichen
und führen die Öffentlichkeit über den tatsächlichen Zustand im
Kriegsgebiet vorsätzlich in die Irre. Weitere Aktivitäten der "Lincoln
Group" (und mehrerer anderer Auftragsfirmen) ordnet das US-Verteidigungsministerium "psychologischen Operationen" zu. Dabei geht es um die Herstellung kurzer Radio- und TV-Programme, die arabischsprachigen Journalismus-"Stipendiaten" anvertraut werden.
Honni soit…
Offenkundig
verwandte Aktivitäten steuert die deutsche Regierung und gibt dafür
ebenfalls Millionenbeträge aus. So arbeitet in Berlin eine Organisation
namens "Media in Cooperation" (MIC), die sich als "unabhängig" und
regierungsfern ("non-governmental") bezeichnet
.[2] Der Stab
besteht aus deutsch- und arabischsprachigen Personen, die an der
"Entwicklung journalistischer Professionalisierung im Irak und im
Mittleren Osten"
außerordentlich interessiert sind. Die garantierte Unabhängigkeit und Regierungsferne läßt
sich MIC von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland bezahlen, die
ihre Gelder über das Auswärtige Amt und die Friedrich-Ebert-Stiftung
transferiert.
[3] Die für den Irak bestimmten Radio- und
Internet-Programme ("niqash") werden in Berlin produziert und sind auf
"good-news" spezialisiert – ähnlich wie bei der "Lincoln Group". Die
deutsche Agentur für professionellen Journalismus sieht im Irak "die
Zivilgesellschaft auf dem Vormarsch" und verkauft die kürzlich
verabschiedete Okkupationsverfassung als "großen Sieg".
[4] Zu den Berliner Medien-Organisatoren gehört eine Psychologin [5] – honni soit qui mal y pense.
Totalitär
Der
Entwicklung arabischer "Zivilgesellschaften" zugetan ist auch
"Qantara.de", eine mehrsprachige Internetpublikation mit besonderer
Vorliebe für Staatsferne und Pressefreiheit – in der islamischen Welt.
[6]
Zu Hause, nämlich in Bonn, speist sich die Freiheitsliebe aus
Zuwendungen des deutschen Außenministeriums und spricht bekannten
Organisationen der weltweiten Berliner Einflussarbeit zu, so dem
Institut für Auslandsbeziehungen (ifa).[7] Beteiligt ist auch die
Deutsche Welle (DW), der Berliner Staatsrundfunk, in dessen
Verwaltungsrat nicht nur die Bundesregierung, sondern auch der
Bundestag und der Bundesrat vertreten sind. Über Satellit verbreitet
die DW ein arabischsprachiges TV-Programm
, dessen journalistische Standards den Anforderungen altbekannter Demokratien entsprechen – wie sie etwa in Kuwait praktiziert werden. In
dem totalitären Feudalreich und unter persönlicher Anleitung des
dortigen "Informationsministers" wurde das deutsche TV-Programm bei
Jahresbeginn freigeschaltet.

Geld
Dürfen
derlei PR-Projekte wenigstens in Anspruch nehmen, dass ihre staatlichen
Finanziers die behauptete Unabhängigkeit öffentlich ad absurdum führen
und identifizierbar sind, geht es bei anderen deutschen
Medien-Unternehmungen um die Verwischung der staatlichen Spuren. Die
Unerkennbarkeit von Pressemanipulationen ist am besten gewährleistet,
wenn es gelingt, Journalisten einzuspannen, die als perspektivische
Meinungsträger arbeiten – gegen direkte und indirekte Vorteilnahme.
Über diese Methode berichtet die New York Times, dass Washington irakische "Stipendiaten" ausbildet,
von denen sie die Übernahme der Pressefabrikationen erwartet; andere
Journalisten erhalten in Bagdad monatliche Gratifikationen, über die
ihre Redaktionen so wenig wissen wie ihre Leser oder Hörer – Geld aus
den USA.[8] Aus der Bundesrepublik kommt das Geld für sogenannte
Fachkonferenzen mit "arabischen Medienvertretern", die im Hinterland
des Kriegsgebiets abgehalten werden. Das Regionalbüro Amman der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) lud zuletzt im September zu einer "Medien-Konferenz", die sich speziell an arabische Frauen richtete.[9]
In Ägypten veranstaltete
die aus deutschen Staatsgeldern finanzierte Stiftung im Oktober einen
"Workshop für Journalisten" und verteilte Vorgaben für die ägyptischen
Parlamentsmeldungen
("möglichst neutrale Berichterstattung"). Die Beiruter Niederlassung der Heinrich-Böll-Stiftung (Bündnis 90/Die Grünen) sammelt regelmäßig arabische Interessenten, die das deutsche Journalismusgebot ("Meinungsfreiheit und Qualifizierung zivilgesellschaftlicher Organisationen") in den Mittleren Osten tragen sollen.[10]
Staatspropaganda
Die zur Anwendung kommenden Methoden politischer Einflussnahme und Manipulation ähneln den Praktiken aus der Zeit des Systemkampfes. Bereits
in den 1950er Jahren kooperierten amerikanische und deutsche
Regierungsstellen bei der subversiven Infiltration europäischer und
arabischer Medien.
Für die Bezahlung entsprechender Organisationen und der ihnen angeschlossenen Journalisten aus
der Bundesrepublik flossen hohe Millionenbeträge aus
Geheimdienstquellen.[11] Die Steuerung der internationalen Medien kam
erst ans Licht, als die Niederlage im damaligen Vietnam-Krieg
offenkundig und das Misstrauen in die amerikanischen
Regierungspraktiken allgemein wurde.
Zu den ersten
Presseorganen, die über die versteckte Staatsproganda berichteten,
gehörte 1967 die New York Times – dasselbe Blatt,
das auch jetzt enthüllt, was die deutsche Presse nicht sagen will.

[1] U.S. Is Said to Pay to Plant Articles in Iraq Papers; The New York Times 01.12.2005

[2] about niqash; www.niqash.org
[3] s. dazu Hegemoniekonflikt und Vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie Infiltration

[4] niqash: the place to debate iraq; www.niqash.org

[5] Good morning Bagdad; Süddeutsche Zeitung 22.06.2005
[6] Qantara.de. Dialogue with the islamic world. S. dazu Kolonialamt und Druck ausüben

[7] s. dazu Modernes Deutschlandbild

[8] U.S. Is Said to Pay to Plant Articles in Iraq Papers; The New York Times 01.12.2005

[9] Arabische Medienvertreter und politische Veränderungen. 4. Medien-Konferenz arabischer Frauen; www.kas.de
[10] Naher und Mittlerer Osten: Medien; www.boell.de
[11] Frances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt, Berlin 2000 (Who paid the Piper, London 1999)

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