L’Occidente potrebbe riconquistare la Russia al suo schieramento

Russia, Iran, Irak,
rel. int.li    Die Welt             06-03-21

L’Occidente potrebbe riconquistare la Russia al suo
schieramento

Alexander Rahr

Tesi Alexander Rahr, esperto per la Russia della think
tank  DGAP, Deutsche Gesellschaft für
Auswärtige Politik e.V. (Società tedesca per la politica estera)
[1]

Il conflitto 
sull’Iran apre alla UE possibilità di conquistarsi l’alleanza della
Russia offrendole, in cambio del suo appoggio, di ampliare l’alleanza
energetica per petrolio e gas anche alla fornitura di elettricità.

La Russia ha interrotto la coalizione con USA e UE in atto
per Afghanistan, con guerra irachena a causa dell’errore USA di escluderla
preventivamente dal settore petrolio e gas dell’Iran post-Saddam.

–         
La Russia cerca di conquistarsi un ruolo politico
internazionale tramite la soluzione della contesa iraniana.

Scetticismo dei paesi occidentali su possibilità di appoggio
russo perché:

–         
per Russia il mercato iraniano è importante per i suoi
prodotti industriali;

–         
Mosca ha bisogno di Teheran per la creazione di una
nuova Opec del gas in Eurasia;

–         
i due paesi posseggono assieme oltre la metà delle
riserve mondiali di gas; hanno finora impedito che l’Occidente costruisse
oleodotti ei gasdotti alternativi nella regione del Caspio;

–         
la Russia apprezza la neutralità iraniana su Cecenia,
dove avrebbe potuto appoggiare gli islamici.

–         
l’invito ad Hamas dimostra il tentativo russo di un
ruolo autonomo verso i paesi arabi.

–         
La diplomazia russa sta aumentando le pressioni su
paesi ex URSS, in particolare Georgia ed Ucraina, che si candidano per la NATO.

–         
Bielorussia legata ad alleanza di difesa con Russia; il
Cremino ha dichiarato che nello spazio post-sovietico non intende accettare altre
“rivoluzioni”, come desidererebbe l’Occidente.

–         
con prossime elezioni parlamentari in Ucraina rischio
di ritorno al potere del partito filo-russo, che ha i maggiori consensi nei
sondaggi; è invece spaccato il campo dei riformisti Viktor Jushtshenko e Julia
Tymoshenko.

–         
Secondo uno studio della Banca Mondiale è accresciuta
la dipendenza dalla Russia dei paesi ex Urss;

–         
la BM prevede la costituzione sul continente europeo di
un’Europa UE e di un’Europa dell’Est filo-russa.

–         
Illusorio l’ingresso di Georgia ed Ucraina nella NATO.

Putin si sta destreggiando tra la posizione dei riformatori,
filo-occidentali (come il primo vice-premier Dmitri Medvedev, e quella dei
servizi attorno al capo di Rosneft, Igor Setchin, favorevoli ad autonoma
assertività russa sulla scena internazionale, possibile grazie a
autosufficienza economica del paese.


[1] Tra i suoi membri più
autorevoli: Hans-Dietrich Genscher, Volker Rühe, Hans-Peter Schwarz, Ludger
Volmer, Wer-ner Weidenfeld, Otto Wolff von Amerongen, Eberhard Diepgen, Klaus
von Dohna-nyi, Michael Glos, Werner Hoyer, Christine Lieberknecht, Friedbert
Pflüger, Michael Rogowski, Rudolf Scharping, Dieter Schulte, Friede Springer,
Manfred Stolpe, Rita Süssmuth, Günter Verheugen, Antje Vollmer, Theodor Waigel,
Richard von Weiz-säcker, Monika Wulf-Mathies, Christian Tomuschat

Die Welt 06-0321

Der Westen könnte
Rußland wieder auf seine Seite ziehen

Plädoyer für
eine Iran-Politik

von Alexander Rahr

Trotz aller
Streitigkeiten, die es heute zwischen Rußland und dem Westen aufgrund
autoritärer Entwicklungen in Rußland gibt, bietet der Iran-Konflikt die Chance einer Reintegration
Rußlands in eine gemeinsame Koalition.

Putins
Berater, Wiktor Iwanow, unterstrich jedenfalls vor kurzem in Berlin, daß auch
Rußland eine iranische Atombombe nicht akzeptieren könne
. Diese Koalition hatte nach dem 11.
September 2001 im Afghanistan-Krieg funktioniert und zerfiel 2003 im
Irak-Konflikt.

– Im
Irak-Konflikt begingen die USA den Fehler, Rußland von vornherein aus den
Ölgeschäften des Post-Saddam-Irak auszuschließen.

– Für
seine konstruktive Haltung im Iran-Konflikt könnte die EU Rußland den Ausbau
der Energiepartnerschaft nicht nur bei Öl und Gas, sondern auch bei der Elektrizitätsversorgung
anbieten.

Der Westen
bleibt aber skeptisch angesichts der Partnerschaft Rußlands mit dem Iran.


Der iranische Markt ist einer der wichtigsten für
russische Industrieprodukte.


Moskau braucht Teherans
Unterstützung beim Aufbau einer neuen Gas-Opec in Eurasien.


Beide Länder verfügen über mehr als
die Hälfte der weltweiten Gasreserven. Moskau und Teheran
verhindern bisher, daß der Westen alternative Öl- und Gaspipelines in der
Region des Kaspischen Meers baut.


Schließlich
schätzt Rußland die neutrale Position des Iran im Tschetschenien-Konflikt.
Teheran hätte tschetschenische Islamisten unterstützen können
.

Über die
Lösung des Atomstreits mit dem Iran drängt Rußland auf die weltpolitische
Bühne.
Es begnügt sich
nicht mehr mit der Juniorrolle im "Quartett" USA-EU-Uno-Rußland im
Nahost-Konflikt.


Die Einladung an die Führer der
Hamas deutet darauf hin, daß Moskau nach einer eigenständigen Rolle in der
arabischen Welt sucht. Die
Lieferungen von Raketenabwehrsystemen an Syrien und den Iran unterstreichen
dies ebenfalls.


Skepsis
in bezug auf Rußlands Rückkehr
in eine westliche Koalition erweckt bei den USA die russische Diplomatie im
postsowjetischen Raum. Der Druck Rußlands auf Georgien und die
Ukraine – diejenigen Staaten, die in die Nato drängen – wächst
.


Weißrußland
hat gewählt, die Ukraine wählt am kommenden Sonntag. Der Westen könnte gewillt sein,
einen Wahlsieg des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko nicht
anzuerkennen. Weißrußland ist aber im Verteidigungsbündnis mit Moskau, und der
Kreml hat erklärt, daß er keine "Revolutionen" im postsowjetischen
Raum hinnehmen werde.


Bei
den Parlamentswahlen in der Ukraine könnte der Gegner der Orange Revolution,
Viktor Janukowytsch, ein Comeback feiern
. Seine Partei führt in allen
Umfragen, während das Lager der Reformer um Viktor Juschtschenko und Julia
Tymoschenko gespalten ist.


Wird
die Ukraine als Folge des Wahlergebnisses wieder in den "gemeinsamen
Wirtschaftsraum" mit Rußland zurückkehren?


Eine Studie der Weltbank sieht die postsowjetischen
Länder weiter in Abhängigkeit von Rußland und prognostiziert die Entwicklung
des Kontinents zu einem EU-Europa auf der einen und einem Rußland-orientierten
Osteuropa auf der anderen Seite.

– Eine
Aufnahme der Ukraine und Georgiens in die Nato – wie von US-Strategen gefordert
– ist noch illusorisch.

Der russische Außenminister
Sergej Lawrow spricht von einer neuen Außenpolitik, die wieder stärker
russische nationale Interessen verteidigt, ohne aber mit dem Westen zu
kollidieren.


Die
russische Außenpolitik muß aus den innenpolitischen Entwicklungen gesehen
werden
. Auch Rußland
rüstet sich für den Präsidentschaftswahlkampf 2007/2008.


Putin
will die Kontinuität seiner Politik sicherstellen
. Die künftigen Beziehungen zum Westen werden
dabei eine wesentliche Rolle spielen.


In der russischen Führung sind zwei Tendenzen
erkennbar
: Die "Reformer" um
den Ersten Vizepremier Dmitri Medwedew werden den Westen für die weitere
Modernisierung des Landes brauchen.


Dagegen stehen die Geheimdienste um den Rosneft-Chef
Igor Setschin auf dem
Standpunkt, daß Rußland autark genug ist, ein eigenes Machtmonopol in der
Weltpolitik zu bilden
. Noch
laviert Putin zwischen beiden Gruppen.

Der Autor ist
Rußlandexperte der DGAP

Artikel
erschienen am Di, 21. März 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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