“L’Uragano Hugo” sfida Bush

<105045903"> Am. Latina – Venezuela – Usa – Energia Die Welt 05-05-22

<105045904"> “L’Uragano Hugo” sfida Bush

<105045905"> Il presidente venezuelano Hugo Chávez utilizza il petrolio come arma politica contro gli Usa . Washington si innervosisce.

Sandra Weiß a Montevideo

Il Venezuela è il 5° maggior esportatore di petrolio del mondo, ne produce 3,1mn. b/g, e il 4° maggior fornitore degli U sa (1,5mn. b/g).

Un momento critico per la contesa tra il presidente venezuelano Chávez e Washington può essere rappresentato dal convegno dell’Organizzazione degli Stati americani – Osa , del 5-7 giugno prossimi per la prima volta negli Stati Uniti a Fort Lauderdale.

In discussione anche la Carta per la democrazia degli Osa , che gli Usa hanno cercato di modificare per poter fare pressione sul Venezuela per il mancato rispetto del principio dello stato di diritto e della libertà di stampa.

Ai primi di maggio è stato eletto a segretario generale Osa il candidato preferito dal Sudamerica e da Chávez, contro quello preferito dagli Usa , Luis Ernesto Dérbez.

La principale materia di conflitto con gli Stati Uniti – più che il suo populismo, o le riforme agrarie o il suo autoritarismo – è l’uso politico che Chávez vuole fare delle riserve petrolifere del paese, la “petro-diplomazia” contro gli interessi Usa .

Dalla sua entrata in carica sei anni fa’ Chávez ha forgiato varie alleanze con la carta petrolifera. Ha sottoscritto contratti di fornitura a prezzi di favore con gli Stati del Centro America e dei Caraibi: Costa Rica, El Salvador, Cuba, Guatemala, Haiti, Honduras, Giamaica, Nicaragua, Panama, Belize e Repubblica Dominicana ricevono circa 100mila b/g sotto il prezzo di mercato.

Questi paesi possono pagare i propri debiti in natura o con interessi del 2% in 15 anni, così che Chávez è divenuto per essi un importante alleato.

Chávez ha allargato la sua petro-diplomazia: in stretti rapporti di amicizia con il capo di Stato brasiliano Lula da Silva, ha posato al prima pietra per la creazione di un gruppo petrolifero latino-americano “Petroamérica”, con la cooperazione tra il brasiliano Petorbras e il venezuelano Pdvsa.

Chávez ha fatto accordi con Argentina, Paraguay e Uruguay: petrolio contro carne, bovini e prodotti caseari.

Di recente Pdvsa ha stretto accordi di cooperazione nel settore petrolifero con società indiane, russe e cinesi oltre che con la spagnola Repsol.

Con un chiaro obiettivo: realizzare un’integrazione politica ed economica dell’America Latina contro gli Usa .

Altro motivo di irritazione per gli Usa è il ritorno del Venezuela nell’ Opec , dove cerca di condurre una politica di limitazione delle quote per mantenere stabile il prezzo .

Chávez ha speso oltre $2md. in programmi sociali populistici; ha poi finanziato una campagna del Pr, comitati di solidarietà in tutto il mondo, e organizzazioni a lui vicine come il movimento boliviano per il socialismo del produttore di cocaina Evo Morales, che vorrebbe nazionalizzare i giacimenti di gas boliviani, e che ha di recente chiamato a una sollevazione popolare contro un gasdotto per trasportare il gas negli Usa.

Chávez è al massimo del suo potere, ha oggi l’appoggio del 70% della popolazione. Bush non è riuscito ad avere dalla sua il presidente brasiliano Lula, che difende il diritto di autodecisione del Venezuela, e neppure del capo di Stato argentino Kirchner. Senza l’appoggio di Messico, Argentina e Brasile, gli Usa non possono fare altro che inasprire i toni. Die Welt 05-05-22

“Hurricane Hugo” fordert Bush heraus

Venezuelas Präsident Hugo Chávez will Südamerikas Öl als politische Waffe gegen die USA einsetzen. Washington ist nervös

von Sandra Weiß in Montevideo

Seine Spitznamen sprechen eine eindeutige Sprache. Man nennt ihn El Comandante, Hurricane Hugo und Rambo: Hugo Chávez, Staatspräsident von Venezuela. Diplomatische Floskeln gehören nicht zu seinem bevorzugten Repertoire, erst recht nicht, wenn es um seinen liebsten Feind geht, um George W. Bush. Die USA seien eine imperialistische Macht, die keinerlei Grenzen kenne, Länder erobere, Menschen ermorde und Präsidenten entführe, erklärte Chávez vor einiger Zeit. Chávez’ Regierung habe autoritäre Züge, verletze die Menschenrechte und destabilisiere die Region, konterte US-Staatssekretär Roger Noriega. Und Bush griff persönlich zum Telefon, um seine Amtskollegen in Brasilien und Argentinien um Unterstützung im “Problemfall Venezuela” zu bitten.

Der Clinch zwischen dem lateinamerikanischen Tropencaudillo und der Regierung in Washington könnte vom 5. bis zum 7. Juni einen Höhepunkt erreichen. Denn dann tagt die “Organisation Amerikanischer Staaten” (OAS) in Fort Lauderdale und damit zum ersten Mal seit 1974 in den USA.

Auf der Agenda steht auch eine Diskussion über die Demokratie-Charta der OAS. Erst kürzlich hatten die USA versucht, diese so zu verändern, daß Venezuela wegen Verletzung des Rechtsstaatsprinzips und der Pressefreiheit unter Druck gesetzt werden könnte. Die OAS steht für die USA noch für eine weitere Niederlage in der Auseinandersetzung mit Venezuela: Anfang Mai war der von Südamerika und Chávez bevorzugte chilenische Ex-Innenminister José Miguel Insulza zum neuen Generalsekretär gewählt worden. Die USA mußten ihren Wunschkandidaten Luis Ernesto Dérbez mangels Erfolgschancen kurz vor der Wahl aus dem Rennen ziehen.

Seit Jahresbeginn eskaliert der Konflikt mit Chávez, der versucht, sich mit seiner antiamerikanischen Polemik als würdiger Nachfolger seines Busenfreunds Fidel Castro zu etablieren. Konfliktstoff bieten weniger Chávez’ Linkspopulismus, seine Agrarreform oder sein autoritärer Regierungsstil als vielmehr die Tatsache, daß er die Erdölreserven des Landes für eine Petrodiplomatie nützt, die den Interessen Washingtons zuwiderläuft.

Venezuela ist der fünftgrößte Ölexporteur der Erde und der viertwichtigste Lieferant der USA (1,5 Millionen Faß täglich). Seit Amtsantritt vor sechs Jahren hat Chávez mit dem Erdöltrumpf in der Hand Allianzen geschmiedet.

Zunächst schloß er mit den mittelamerikanischen und karibischen Ländern Lieferverträge zu Vorzugspreisen. Seither erhalten Costa Rica, El Salvador, Kuba, Guatemala, Haiti, Honduras, Jamaika, Nicaragua, Panama, Belize und die Dominikanische Republik täglich rund 100 000 Barrel aus Venezuela unter dem Marktpreis.

Ihre Schulden können sie in Naturalien begleichen oder zu zwei Prozent Zins in 15 Jahren abstottern. Das ist zwar kein Geschäft für Caracas, bei einem Faßpreis von derzeit 53 Dollar und einer Förderung von täglich rund 3,1 Millionen Barrel aber zu verschmerzen. Schließlich bekommt Chávez, dessen Politik auf dem Kontinent umstritten ist, dadurch wichtige Alliierte.

Chávez hat seine Erdöldiplomatie ausgeweitet. Mit dem brasilianischen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet, hat er den Grundstein gelegt für die Schaffung eines lateinamerikanischen Ölkonzerns “Petroamérica” : durch eine Kooperation zwischen der brasilianischen Petrobras und de
r venezolanischen PDVSA. Beides sind Staatskonzerne.

Mit den von einer Energiekrise geschüttelten Staaten Argentinien, Paraguay und Uruguay hat Chávez Tauschverträge abgeschlossen – Rindfleisch, Kühe und Käse gegen Erdöl. Und jüngst vereinbarte PDVSA mit indischen, russischen und chinesischen Firmen sowie der spanischen Repsol ein Kooperationsabkommen im Erdölsektor. Währenddessen geraten US-Konzerne in Venezuela ins Hintertreffen. Chávez’ Ziel ist klar: Er will eine politische und wirtschaftliche Integration des Subkontinents als Gegenpol zu den USA. Petroamérica wäre mit 8,5 Millionen Barrel pro Tag ein Global Player im Energiebusiness. Wenig erfreulich für die USA ist auch die Rückkehr des Karibikstaates in die Opec, in der Chávez eine Politik der Quotenbegrenzung betreibt, um den Preis stabil zu halten.

Der aktuelle Höhenflug der Erdölpreise hat zwar kaum damit zu tun, Chávez profitiert aber kräftig vom Klingeln in der Staatskasse. Wofür er das Geld ausgibt, stößt wiederum auf Vorbehalte in Washington. Mehr als zwei Milliarden Dollar hat er in populistisch gefärbte Sozialprogramme gesteckt. Mit einem weiteren Teil der Einkünfte finanziert er eine PR-Kampagne und Solidaritätskomitees auf der ganzen Welt sowie ihm nahestehende Organisationen wie etwa die bolivianische Bewegung zum Sozialismus des Kokabauern Evo Morales. Der würde die Gasvorkommen in Bolivien am liebsten verstaatlichen, hat neulich erfolgreich zum Volksaufstand gegen eine Pipeline zum Gastransport in die USA aufgerufen und ist selbstredend ein Erzfeind der USA.

Chávez ist derzeit auf dem Höhepunkt seiner Macht. 70 Prozent der Bevölkerung unterstützen ihn. Zusammen mit Fidel Castro und Lula da Silva zählt er laut einer Umfrage des Latinobarómetro zu den wichtigsten Staatschefs Lateinamerikas . Und die US-Regierung steckt in einem Dilemma: Die Sorge über Chávez’ Kapriolen und der Bedarf an venezolanischen Erdöl seien kaum unter einen Hut zu bringen, meint der Analyst Michael Shifter. Dazu ist der außenpolitische Spielraum gering.

Bei Lula holte sich Bush eine Abfuhr. Venezuela habe das Recht, eigene, souveräne Entscheidungen zu treffen, erklärte der Brasilianer. “Wir werden nicht zulassen, daß unser Freund Hugo diffamiert wird.” Und Argentiniens Staatschef Néstor Kirchner versprach zweideutig: “Wir werden mit der demokratischen Regierung Venezuelas im Gespräch bleiben.” Shifter wundert sich nicht über die kühlen Reaktionen. Washington seien die Verbündeten in der Region abhanden gekommen. In vielen Ländern seien linke Regierungen an der Macht, und die USA hätten den Subkontinent vernachlässigt.

“Ohne die Unterstützung von Mexiko, Brasilien und Argentinien bleibt den USA aber nicht viel mehr, als den Ton zu verschärfen”, sagt Shif ter. Und auf einen Riesenfehler von Chávez zu hoffen, der es ihnen ermöglicht, härtere Geschütze aufzufahren.

Artikel erschienen am 22. Mai 2005 © WAMS.de 1995 – 2005

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