Materie prime – Tutto per la grandezza della madrepatria cinese

<109808110">Cina, Pol estera, energia    Faz         05-07-15

<109808111">Materie prime – Tutto per la grandezza della madrepatria cinese

Petra Kolonko, Peking

<109808112">La politica estera della Cina, per decenni segnata da riservatezza e passività, mostra una sorprendente attività e flessibilità, spiegabile solo con la necessità di assicurarsi il rifornimento di materie prime in tutto il mondo per garantire i ritmi di crescita del capitalismo cinese.

La Cina è presente com’importante e fattore attivo in diverse organizzazioni internazionali, dalla collaborazione al Gruppo del Mekong, alla partecipazione del presidente Hu Jintao al G-8 in Scozia.

La svolta ha avuto inizio con il rimodellamento dell’ordine mondiale dopo l’11 settembre. Le recenti febbrili attività si spiegano, secondo la diplomazia occidentale e gli osservatori cinesi solo con il fatto che la dirigenza del partito ha compreso che, per la sua veloce crescita economica, la Cina sarà a lungo termine dipendente dal rifornimento di materie prime. Essa cerca di assicurarsele in tutto il mondo, dal petrolio del Sudan al rame del Cile e al ferro dell’Australia.

La Cina corteggia l’America Latina, un tempo esclusa dal suo panorama internazionale; promette maggiori aiuti e cooperazione ai paesi africani; vengono generosamente risolti conflitti sui confini con India e Russia, per farsi amici i due grandi paesi vicini; accantona le rivalità nel Sud-est Asia preparare future comuni prospettive, fa investimenti e invia beni di consumo in Asia Centrale e Mongolia, si accattiva l’Australia con un Trattato di libero scambio.

L’Asia Centrale è importante per il petrolio e il gas; la vicina Russia è un’importante fornitrice di energia, tanto importante che il governo cinese intende accettare il rinvio del promesso oleodotto sperando di poter realizzare in futuro una più ampia cooperazione. La Cina cura maggiormente le tradizionali buone relazioni con i paesi arabi, per potersi assicurare il mercato delle materie prime.

La nuova politica estera cinese dimostra una forza che non ha paura di mortificare i suoi migliori amici, quando richiesto dai propri interessi, come nel rifiuto opposto alla proposta dei G-4 per al riforma Onu. Un affronto al governo tedesco, a cui da tempo Pechino ha assicurato la propria  simpatia per lo “importante ruolo svolto dalla Germania nell’Onu”. È stato un affronto anche per India e Brasile, i nuovi amici della Cina.

Dietro la motivazione ufficiale di non consentire l’accesso del Giappone  al C.d.S.[motivazioni storiche…], sta in realtà la preoccupazione per la forte dipendenza del Giappone dagli Usa. In una dichiarazione congiunta sulla politica di sicurezza, Giappone e Usa hanno per la prima volta parlato in modo esplicito di Taiwan. La Cina vede qui messi a rischio, nei suoi interessi originali, non solo la sicurezza della sua costa orientale, ma anche la questione della “riunificazione”.

La diplomazia cinese ha un nuovo eroe: festeggia oggi Zheng He, l’ammiraglio imperiale della dinastia Ming e circumnavigatore di mari, a 600 anni dai suoi viaggi di scoperta.

Come un tempo la flotta di Zheng He, oggi i rappresentanti della Cina sciamano in regioni sempre più lontane, per conquistarsi amici e alleati.

La storia, come detta la buona tradizione cinese, viene utilizzata per la politica quotidiana. L’ammiraglio della dinastia Ming, presentato come messaggero di pace, serve anche agli aspetti un po’ meno pacifici della nuova politica estera cinese. Il vice-primo ministro Huang Ju, in un discorso per i festeggiamenti dell’ammiraglio, ha ricordato che la Cina è una potenza continentale, ma anche marittima.

Il rafforzamento della Cina come potenza marittima serve alla sicurezza, alla difesa delle risorse e alla protezione del territorio cinese.Faz          05-07-15
Rohstoffe – Alles für die Größe des chinesischen Vaterlandes
Von Petra Kolonko, Peking
15. Juli 2005 – Chinas Diplomatie hat einen neuen Helden. Zheng He, kaiserlicher Admiral aus der Ming-Dynastie und Umsegler der Meere, wird 600 Jahre nach seinen großen Entdeckungsreisen in diesen Tagen gefeiert wie noch nie. Dem Austausch zwischen den Völkern habe er gedient, sei ein Botschafter des Friedens gewesen und habe die chinesische Kultur in der Welt verbreitet.
Der kaiserliche Admiral wird so zum Vorkämpfer von Chinas neuer Außenpolitik, deren Losung lautet: An Chinas Aufstieg können alle profitieren, und von der neuen Großmacht geht keine Bedrohung aus. Wie dereinst Zheng Hes Flotte so schwärmen heute Chinas Repräsentanten in immer entferntere Regionen aus, um Freunde und Verbündete zu werben.
Nicht mehr nur präsent
Lateinamerika wird hofiert, ein Kontinent, der bislang in der chinesischen Weltsicht kaum vorkam. Afrikanischen Staaten wird mehr Hilfe und Zusammenarbeit versprochen. Jahrzehntelange Grenzstreitigkeiten mit Indien und Rußland werden großzügig gelöst, um die beiden großen Nachbarn freundlich zu stimmen. In Südostasien werden Rivalitäten beiseite geschoben, um nach einer gemeinsamen Zukunft zu suchen. Zentralasien und die Mongolei werden mit chinesischen Investitionen und Konsumgütern beschickt, Australien mit einem Freihandelsabkommen umworben.
Die Außenpolitik der Volksrepublik China, die jahrzehntelang durch Zurückhaltung und Passivität geprägt war, zeigt eine erstaunliche Aktivität und Flexibilität. In vielen internationalen Organisationen ist China nicht mehr nur präsent, sondern ein wichtiger Faktor. Das reicht von einer Mitarbeit in der „Mekong-Gruppe” bis hin zur Teilnahme von Staats- und Parteichef Hu Jintao am Treffen der G8 in Schottland. Kaum ein größeres internationales Treffen, bei dem China nicht Verbundenheit mit der internationalen Gemeinschaft und guten Willen zur Zusammenarbeit bekundet.
Absicherung auf der ganzen Welt
Die Wende begann mit der Neustrukturierung der Weltordnung nach dem 11. September. Doch die jüngsten , im Vergleich zu früher fast als hektisch zu bezeichnenden Aktivitäten lassen sich nach Ansicht westlicher Diplomaten und chinesischer Beobachter in Peking nur mit einem Grund erklären: Die Parteiführung hat realisiert, daß China für sein schnelles Wirtschaftswachstum langfristig abhängig von Rohstofflieferungen sein wird, und versucht jetzt, diese auf der ganzen Welt abzusichern. Das reicht von Öl aus Sudan bis zu Kupfer aus Chile und Eisenerz aus Australien.
Zentralasien spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung mit Öl und Gas, und der Nachbar Rußland ist ein wichtiger Energielieferant. So wichtig, daß die chinesische Regierung willens ist
, den mehrmaligen Aufschub der zugesagten Öl-Pipeline hinzunehmen, in der Hoffnung, daß sich eine größere Kooperation eines Tages doch noch realisieren lassen wird. Chinas traditionell gute Beziehungen zu den arabischen Staaten werden weiter gepflegt, um auch hier Rohstoffmärkte zu sichern.
Affront gegen deutsche Regierung
Im Gefolge oder im Vortrupp der Diplomaten und Regierungsvertreter kommen die halbstaatlichen chinesischen Unternehmen und kaufen, was sich kaufen läßt, oft sogar zu überhöhten Preisen. „Der Reichtum und die Stärke unseres Vaterlandes wurzelt im Wald aller Völker der Welt”, hieß es in einem Kommentar der „Volkszeitung” zur Frage, was die Zheng-He-Expeditionen für die heutige Zeit bedeuten.
Während sich China auf der Suche nach neuen Freunden, die auch Rohstofflieferanten sein können, nach alter Tradition höflich und bescheiden zeigt, demonstriert die neue chinesische Außenpolitik an anderer Stelle eine Stärke, die nicht davor zurückschreckt, auch ihre besten Freunde vor den Kopf zu stoßen, (mortificare) wenn seine Interessen es erfordern. Chinas entschiedene Ablehnung des G-4-Vorschlages zur UN-Reform war ein Affront gegen die deutsche Regierung, der Peking lange Zeit größte Sympathie für eine „größere Rolle Deutschlands in den UN” versichert hatte. Es war aber auch ein Affront gegen Chinas neue Freunde Indien und Brasilien, die gerade zuvor noch von der chinesischen Diplomatie umworben worden waren.
Frage der „Wiedervereinigung” bedroht
Die offizielle Begründung für Chinas Ablehnung ist Japans Haltung zur Kriegsvergangenheit . Ein Land, das seine Kriegsverbrechen leugnet oder schönt, dürfe keinen Platz im UN-Sicherheitsrat haben. In langen Ausführungen beschreiben chinesische Diplomaten den von der Ablehnung des G-4-Vorschlags betroffenen Ländern Chinas Leiden unter der japanischen Aggression und die aus chinesischer Sicht mangelnde Entschuldigungsbereitschaft Japans.
Doch hinter der chinesischen Japan-Politik steht weit mehr als nur die Frage des Besuchs eines japanischen Ministerpräsidenten im Yasukuni-Schrein. China beobachtet mit großem Argwohn die größere Anlehnung Japans an die Supermacht Amerika. In einer gemeinsamen Erklärung zur Sicherheitspolitik zwischen Japan und den Vereinigten Staaten wurde erstmals ausdrücklich Taiwan erwähnt. Hier sieht sich China in seinen ureigenen Interessen nicht nur der Sicherheit an seiner Ostküste, sondern auch der Frage der „Wiedervereinigung” bedroht.
Ausbau von Chinas Seemacht
In guter alter chinesischer Tradition, die Geschichte für die Tagespolitik zu nutzen, wird der Admiral aus der Ming-Dynastie, der in vielen Reden dieser Tage als „Botschafter des Friedens” gefeiert wird, auch für diese weniger friedfertigen Aspekte der neuen Außenpolitik bemüht. China sei nicht nur eine Kontinentalmacht, sondern auch eine Seemacht, verkündete ganz unbescheiden der stellvertretende Ministerpräsident Huang Ju bei einer Gedenkfeier für den kaiserlichen Admiral.
Der Ausbau von Chinas Seemacht diene nicht nur der Sicherheit, dem Schutz der Ressourcen und der Bewahrung des chinesischen Territoriums. Und ein Kommentar der „Volkszeitung” ging noch weiter. Die chinesische Geschichte habe gezeigt, daß ein schwaches Land geschlagen werden könne. Wenn man keine starken Seestreitkräfte habe, sei es schwierig, die Sicherheit des Vaterlandes und die Unversehrtheit seines Territoriums zu garantieren.
Zheng He war ein Eunuch
So wird der kaiserliche Seefahrer Zheng He, der, was nicht besonders gern herausgestellt wird, ein Muslim war, nicht nur zum Botschafter des Friedens, des freundschaftlichen Austausches und des gemeinsamen Fortschrittes, sondern auch zum Begründer der chinesischen Seestreitmacht stilisiert.
Verschwiegen wird allerdings in den meisten Beiträgen, daß die großen See-Expeditionen Chinas nach Zheng He eingestellt wurden, daß in der chinesischen Geschichte eine Zeit der Abgeschlossenheit folgte und daß Zheng Hes erstaunliche Expeditionen bis nach Indien und Afrika in China fast völlig in Vergessenheit gerieten. Was auch nicht gern an die große Glocke gehängt wird: Zheng He war ein Eunuch.
Text: F.A.Z., 15.07.2005, Nr. 162 / Seite 3

Leave a Reply