Mosca si assicura le riserve di materie prime

Energia, Russia, protezionismo Die Welt 06-06-07

Mosca si assicura le riserve di materie prime

Jens Hartmann

In discussione in Russia una legge sulle ricchezze del
sottosuolo che rende più difficile agli investitori stranieri l’accesso alle
riserve di petrolio e gas (probabilmente sarà varata solo dopo il G-8 di San
Pietroburgo di metà luglio).

La legge definisce “riserve strategiche” dozzine di luoghi
di estrazione, il cui sfruttamento è riservato ai gruppi russi, quelli esteri
possono essere solo soci di minoranza; finora erano solo 3-4 giacimenti.

Ne sono avvantaggiati i grandi gruppi russi a controllo
statale, come Gazprom e Rosneft, che non devono più competere con gruppi esteri
per le licenze.

  • Saranno
    definiti di “importanza strategica” i giacimenti di gas con riserve di 75MD di m3, contro i 1000 MD di cui si
    parlava in precedenza; Gazprom propone che lo Stato controlli i giacimenti di
    gas con oltre 300MD di m3. Di
    fatto già oggi le società estere non possono estrarre gas senza Gazprom.

  • per
    i giacimenti petroliferi
    la dimensione è di 50 mn. di
    tonnellate, contro i 150 mn. originalmente previsti.

  • Tra
    le materie prime strategiche: petrolio, gas, rame, oro, nikel, i metalli del
    gruppo del platino e bimetalli.

Si pone però il problema se la Russia avrà la capacità di fare
gli investimenti necessari, se i gruppi esteri potranno essere solo soci di
minoranza nelle nuove estrazioni.

Secondo un’analisi di E.on Ruhrgas, nei prossimi 25 anni
occorreranno investimenti per il settore energetico di €330MD.

Problemi si prospettano per ExxonMobile e Shell: Mosca
intende cancellare gli accordi degli anni ’90 per lo sfruttamento dei giacimenti
di petrolio e gas Sachalin-1 e Sachalin-2; i due progetti prevedono
investimenti complessivi per $32 MD.

Die Welt 06-06-07

Moskau sichert sich Rohstoffreserven

Rußland will
ausländischen Firmen Zugang zu Öl- und Gasfeldern erschweren

von Jens Hartmann

Moskau –


Der Kreml will mit einem neuen Gesetz über die
Nutzung von Bodenschätzen Auslandsinvestoren den Zugang zu russischen Öl- und
Gasreserven erschweren. Demnach sollen Dutzende von
Förderstätten als "strategische Reserven" deklariert werden, bei deren Ausbeutung russische
Konzerne die Federführung haben und Auslandsinvestoren bestenfalls als
Minderheitsaktionäre beteiligt werden können. Bislang war lediglich von drei bis vier Förderstätten
die Rede.

Beobachter
rechnen damit, daß die Staatsduma
das Gesetz noch bis zum G8-Gipfel Mitte Juli in St. Petersburg verabschieden
wird. Wie aus dem Ministerium für Naturressourcen zu hören ist, stehen damit auch die
Eigentumsrechte an Milliardenprojekten, an denen westliche Ölmultis wie Shell
und ExxonMobil beteiligt sind, zur Debatte.

Nach
Informationen der Moskauer
Wirtschaftszeitung "Vedomosti" sollen dem neuen Gesetz nach
Erdgasfelder mit Reserven von 75 Mrd. Kubikmetern bereits den Stempel
"strategisch wichtig" tragen. Bislang kursierte im Ministerium für Naturressourcen
die Richtgröße von einer
Billion Kubikmeter. Bei
Erdölfeldern soll diese Einordnung bereits ab einer Menge von rund 50 Mio. Tonnen und nicht, wie
ursprünglich geplant, ab 150 Mio. Tonnen gelten.

"Die
Förderung von Öl und Gas ist fortan eine Angelegenheit russischer Unternehmen",
kommentierte "Vedomosti" die neue Kremldoktrin. Auf die Liste der strategisch
wertvollen Rohstoffe sollen neben Öl und Gas noch Kupfer, Gold, Nickel und
Metalle der Platin-Gruppe sowie Bimetalle kommen.


Die großen Gewinner sind die staatlich
kontrollierten Konzerne Gazprom und Rosneft, die sich bei der Versteigerung von Lizenzen nun
nicht mehr ausländischen Konkurrenten stellen müssen.

"Unser
Vorschlag bestand darin, daß der Staat Erdgasfelder mit mehr als 300 Mrd. Kubikmeter kontrolliert",
zeigte sich Gazprom-Sprecher Sergej Kuprianow positiv von der
Gesetzesinitiative überrascht. Die Rechte ausländischer Unternehmen würden
dadurch nicht beschnitten, sie müßten lediglich die Zusammenarbeit suchen. Tatsächlich findet schon heute in
Rußland keine Erdgasförderung von ausländischen Unternehmen ohne Gazprom statt.


Die
große Frage bleibt, ob es
Rußland gelingt, die nötigen Investitionen anzuziehen, wenn Ausländer selbst
bei neuen Förderstätten nur als Juniorpartner aktiv sein dürfen.


So benötigt Rußland einer Analyse von E.on Ruhrgas
zufolge für die kommenden 25 Jahre Investitionen in den Energiesektor von 330
Mrd. Euro.

Ungemütlich werden könnte es für die Ölmultis ExxonMobil
und Shell, die vor der Pazifikinsel Sachalin Öl und Gas fördern. Das
Ministerium für Naturressourcen erwägt, die in den neunziger Jahren getroffenen
Vereinbarungen zur Erschließung der Öl- und Gasfelder Sachalin-1 und Sachalin-2
zu kassieren. Beide Projekte zusammen haben ein Investitionsvolumen von 32 Mrd.
Dollar.

Artikel
erschienen am Mi, 7. Juni 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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