Vertice UE-Cina – Costruite un polo!

Cina, Ue
Faz      120920
Vertice UE-Cina – Costruite un polo!

Nikolas Busse, Brüssel

– Buone le relazioni UE-Cina, non antagoniste come quelle della Cina con gli Usa.

o   La UE è la maggiore economia del mondo, la Cina la terza;

o   il loro interscambio commerciale nel periodo 1978-2011 è passato da €4 a €428MD.

o   la Cina è il secondo partner commerciale dei paesi UE, dopo l’America.

o   La UE da 8 anni è il maggior partner commerciale della Cina.

o   È in atto una cooperazione anche nella sicurezza, nella lotta anti-pirati nel Corno d’Africa.

o   Van Rumpuy: dallo scoppio della crisi finanziaria UE e Cina sono più consapevoli della reciproca dipendenza.

o   Barroso: le relazioni UE-Cina sono un buon modello per il mondo multipolare.

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– Secondo vertice UE-Cina in un anno; il primo ministro cinese uscente Wen Jiabao: la Cina compra altri titoli di Stato dell’area euro (non si sa quali e quanti); intende cooperare attivamente al futuro fondo salvastati ESM; lodati gli sforzi per il superamento della crisi dell’euro.

– La Cina appoggia “decisamente” l’approfondimento dell’integrazione europea; è per “un ruolo indipendente” della UE nella politica internazionale;

o   la UE è considerata da Wen un contrappeso potenziale agli USA; “la Cina rifiuta il G””, (il duopolio Cina-Usa);

o   si augura che i paesi UE partecipino attivamente alle relazioni UE-Cina.

o   esprime malcontento per non essere riuscito in dieci anni a far togliere l’embargo UE sulle armi contro la Cina, e che non le sia riconosciuto il pieno status di economia di mercato, cosa che facilita alla UE le restrizioni commerciali.

o   altro argomento di contesa il procedimento anti-dumping della UE contro i produttori di pannelli solari, che riguarderebbe però una piccola quota del commercio.

Tra gli accordi siglati, aiuti dalla UE per la creazione di un sistema contro le emissioni di CO2.

Faz      120920

EU-China-Gipfel Bitte bilden Sie einen Pol!

20.09.2012 · Wen Jiabao wirbt in Brüssel für eine starke EU. Chinas scheidender Ministerpräsident hat eine gute Botschaft mitgebracht: Peking kauft weiter Staatsanleihen aus dem Euroraum.

Von Nikolas Busse, Brüssel

–   Als Angela Merkel vor drei Wochen mit ganz großem Bahnhof in Peking empfangen wurde, da las das mancher auch als Urteil der chinesischen Führung über die EU. Die wahre Chefin Europas sei für die Chinesen inzwischen die deutsche Kanzlerin und nicht etwa einer der diversen Präsidenten der Brüsseler Institutionen. Ganz abgeschrieben hat man die EU in Peking aber offenbar noch nicht. Ministerpräsident Wen Jiabao kam jedenfalls am Donnerstag zu seinem letzten EU-China-Gipfel nach Brüssel. Die dortigen Diplomaten bemerkten mit Befriedigung, dass Wen vor seinem Abtritt noch einmal persönlich in die EU-Hauptstadt kommen wollte. Es war immerhin der zweite Gipfel in diesem Jahr.

In Brüssel absolvierte er das übliche Programm: ein Treffen mit Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der Außenbeauftragten Ashton. Immerhin musste Wen nicht die eher sachlichen Tagungsräume im Europaviertel aufsuchen, wie die meisten Besucher der EU. Er wurde im stilvollen Egmont-Palast empfangen, einem klassizistischen Prachtbau in der Innenstadt.

–   Zu den Abkommen, die bei solchen Anlässen unterzeichnet werden, gehörte diesmal eines, in dem China trotz seiner Skepsis gegenüber dem globalen Klimaschutz von der EU Hilfe beim Aufbau seines Emissionshandelsystems annimmt.

–   Die europäisch-chinesischen Beziehungen gelten als gut, die aufstrebende asiatische Großmacht hat mit der EU kein unausgesprochenes Rivalitätsverhältnis wie zu den Vereinigten Staaten.

–   Die EU ist die größte Volkswirtschaft der Welt, China die drittgrößte, der gemeinsame Handel ist von vier Milliarden Euro im Jahr 1978 auf 428 Milliarden Euro im Jahr 2011 gewachsen.

–   China ist der zweitgrößte Handelspartner der EU-Staaten (nach Amerika), für China ist die EU sogar seit acht Jahren der größte Partner.

–   Selbst auf dem heiklen Feld der Sicherheit gibt es inzwischen eine Kooperation, und zwar bei der Piratenbekämpfung am Horn von Afrika.

–   Auf europäischer Seite wurde deshalb am Donnerstag hervorgehoben, dass man aufeinander angewiesen sei.

–   Seit Ausbruch der Finanzkrise seien sich die EU und China ihrer wechselseitigen Abhängigkeit stärker bewusst denn je, sagte Van Rompuy.

–   Und Barroso bezeichnete die beidseitigen Beziehungen gar als leuchtendes Vorbild für den Umgang in einer multipolaren Welt.

Potentielles Gegengewicht zu Amerika

–   Was Wen darüber denkt, bekam die Öffentlichkeit genauer mit, als sich das die chinesische Seite vielleicht gedacht hatte, weil das EU-Fernsehen große Teile seiner Eröffnungsrede übertrug, bis die Pekinger Delegation nach zehn Minuten einschritt. Der Ministerpräsident legte also dar, dass China die weitere Vertiefung der europäischen Integration „entschieden“ unterstütze und eine „unabhängige Rolle“ der EU in der Weltpolitik befürworte.

–   Denn er sieht Europa offenbar als potentielles Gegengewicht zu den Vereinigten Staaten. „China lehnt die G2 ab“, sagte Wen, womit er eine von China und Amerika dominierte Welt meinte. Offenbar kennt er die innereuropäischen Eifersüchteleien inzwischen gut, denn er äußerte den Wunsch, dass die Mitgliedstaaten sich aktiver an den Beziehungen zwischen der EU und seinem Land beteiligen sollten.

–   Als Vertreter eines inzwischen reichen Landes hatte Wen ein wichtiges Versprechen für den Schuldenkontinent im Gepäck. Auf einem separaten Wirtschaftsgipfel lobte er die Bemühungen zur Überwindung der Eurokrise. Und er kündigte an, dass China „als zuverlässiger Freund“ weiter eine Rolle spielen, sprich: Staatsanleihen aus dem Euroraum kaufen werde; auch mit dem künftigen Rettungsfonds ESM wolle man „aktiv“ zusammenarbeiten. Wessen Anleihen gekauft werden und wie viele, wusste hinterher keiner zu sagen, aber die EU-Diplomaten wirkten zufrieden.

–   Dass trotzdem Meinungsunterschiede und Probleme bestehen, gaben beide Seiten freimütig zu. Kurz bevor zu Sitzungsbeginn der Ton abgestellt wurde, bekundete Wen „offen“ seinen Unmut darüber, dass es in den zehn Jahren, die er nun Gipfel mit der EU abzuhalten hatte, nicht gelungen sei, das europäische Waffenembargo gegen sein Land aufzuheben, und dass China weiterhin der Status einer vollwertigen Marktwirtschaft vorenthalten werde, was der EU Handelsrestriktionen erleichtert. „Ich bedauere das zutiefst“, sagte er. Über beides wurde dem Vernehmen nach nicht weiter geredet. In der Schlusserklärung fand sich zumindest das Bekenntnis, dass am Marktwirtschaftsstatus zu arbeiten sei.

–   Zu den schlagzeilenträchtigen Streitthemen gehört auch das Antidumpingverfahren der EU gegen chinesische Solarzellenhersteller, das nach Ansicht von europäischen Diplomaten aber letztlich einen zu kleinen Teil des Handels betrifft, als dass es wirklich ins Gewicht fallen würde.

–   Als wirklicher Stolperstein erwies sich für die um Harmonie bemühte Gipfelregie wieder einmal das schwierige Verhältnis des kommunistischen Chinas zur freien Presse. Bei früheren Gelegenheiten hatte Wen in Brüssel Pressekonferenzen abgehalten, die auch als Kaiseraudienz in der verbotenen Stadt durchgegangen wären. Schon beim letzten Brüsseler EU-China-Gipfel wurde die Pressebegegnung aber abgesagt, weil die Pekinger Führung offenbar Fragen von regimekritischen chinesischen Journalisten fürchtet, die bei der EU akkreditiert sind. Diesmal sollten nur ausgewählte Journalisten zur Pressekonferenz zugelassen werden, angeblich, weil im Egmont-Palast nicht genug Platz war. Der Brüsseler Verein der Auslandspresse, dem die meisten EU-Korrespondenten angehören, stimmte dem aber nicht zu, so dass Wen seine letzte Reise nach Brüssel ohne großen Auftritt vor den Kameras beenden musste.

Quelle: F.A.Z.
 

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