25 milioni di uomini costretti a fuggire nel proprio paese

Diritti umani, profughi             Die
Welt             06-04-27

25 milioni di uomini costretti a fuggire nel proprio
paese

Stefanie Bolzen

Terres des Hommes per la prima volta presenta uno studio sui
profughi all’interno del proprio paese:

   25
mn., in almeno 40 paesi, il 70-80% è costituito da donne e bambini;

   nella
sola Africa sarebbero 13,2mn., di cui 5,3mn. in Sudan e 1,6mn. nella Repubblica
Democratica del Congo.
–    3,6mn. in Colombia

   Motivi
della fuga: guerre civili, conflitti etnici, conseguenze di guerra, di operazioni
anti-terroristiche seguite all’11 settembre, espropri di territori ricchi di risorse
o gruppi malvisti dallo stato, progetti infrastrutturali come dighe o aeroporti,
coltivazione di droga, catastrofi naturali.

     9,2mn. i
profughi da un paese all’altro a livello mondiale, secondo il commissariato ONU
per i rifugiati UNHCR.

Non esiste la definizione accettata internazionalmente di “profughi interni”,
e non esiste per questo tipo di profughi un quadro normativo di assistenza, ad esempio
in una convenzione ONU, perché eventuali sanzioni toccherebbero i diritti sovrani
degli Stati.

Die Welt               06-04-27

25 Millionen
Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht

Terre des
Hommes stellt erste Studie zu "intern Vertriebenen" vor – Größte Zahl
an Binnenflüchtlingen in Afrika

von Stefanie Bolzen

Berlin – Die
Gründe, warum Andrés vor sechs Jahren mit der gesamten Familie binnen Stunden
ihre kleine Kaffeeplantage im Südwesten Kolumbiens verlassen mußte, kennt der
Zwölfjährige nicht. Heute lebt der Junge mit seinen Eltern in einem
Elendsviertel der Hauptstadt Bogotá, ein Vertriebener im eigenen Land, heimat-
und besitzlos. Ihr Stück Land und seine Menschen waren offenbar zwischen die
Fronten geraten zwischen Paramilitärs und Guerillatruppen, vielleicht lag es
auch im Interessenbereich der Drogenkartelle. Andrés’ Schwester sollte von den
Paramilitärs "rekrutiert" werden, erzählt der Junge und daß heute auf
ihrem ehemaligen Land Koka, Mohn und Marihuana angebaut werden.

   
Bis zu 3,6 Millionen Menschen in Kolumbien teilen Andrés’ Schicksal, weltweit sind es rund 25 Millionen
Menschen, die innerhalb ihres eigenen Staates vertrieben werden. Mindestens 40
Länder sind betroffen, der Anteil der Frauen und Kinder unter den Vertriebenen
liegt bei schätzungsweise 70 bis 80 Prozent
. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die das
Kinderhilfswerk Terre des Hommes gestern in Berlin vorstellte
, die erstmals explizit das Thema der
"internen Vertreibung" fokussiert.

   
Damit
übersteigt die Zahl der
"intern Vertriebenen" die der weltweiten Flüchtlinge fast um das
Dreifache
: 9,2
Millionen Flüchtlinge
zählt das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR derzeit
weltweit.

   
Allein in Afrika sind es nach Angaben des norwegischen Internal
Displacement Monitoring Centre 13,2
Millionen Menschen, die im eigenen Land auf der Flucht sind.
Am schwersten betroffen sind der Sudan
mit 5,3 Millionen
Flüchtlingen und die Republik Kongo mit 1,6 Millionen.

Die Gründe für die Binnenvertreibung sind vielfältig: Bürgerkriege, Enteignungen ressourcenreicher Gebiete oder
dem Staat mißliebiger Gruppen, Infrastrukturprojekte wie Staudämme oder
Flughäfen, Drogenanbau, Kriegsfolgen, ethnische Konflikte, aber auch
Naturkatastrophen und die Folgen von Anti-Terror-Operationen nach dem 11. September
2001 nennt Terre des Hommes
.

   
Rechtsschutz für die Opfer, etwa durch eine UN-Konvention, existiert nicht, weil Sanktionen in
das sensible Souveränitätsprinzip der Staaten eingriffen
. Bisher, so
Terre des Hommes, gibt es
nicht einmal eine international akzeptierte Definition des Begriffs
"intern Vertriebene
", was eine Ahndung dieser Verbrechen
unmöglich mache.

Artikel
erschienen am Do, 27. April 2006 © WELT.de 1995 – 2006           

 

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