Caos in Congo

ONU, UE, Germania, pol. estera, Africa, Congo Die Welt 06-01-30
Thomas Knemeyer

Le prime elezioni parlamentari democratiche in Congo (29
aprile- 2 giugno), non più che sul miglioramento delle condizioni di vita dei
55- 75 mn. congolesi (anche un loro censimento risulta difficile), decideranno quale
signore della guerra democraticamente legittimato potrà attingere alle ricchezze naturali del paese.

Il contingente ONU in
Congo (Monuc, 17 000 elmetti blu) è il maggiore delle missioni ONU nel mondo
.
La guerra civile in Congo ha già causato 3 milioni di vittime.

ONU, UE, E Germania,
non sembrano per ora intenzionati a impegnare nuove forze per le elezioni
. I
gruppi di combattimento [UE??] dell’ONU sono costituiti per la maggior
parte di tedeschi. La UE non ha ancora deciso se invierà un suo gruppo da combattimento.
Il ministro tedesco
della Difesa
, Jung: non è in programma l’invio di un maggior contingente tedesco
in Congo.

Nel N-E, continuano gli scontri con i ribelli ugandesi del
LRA; la scorsa settimana 8 vittime tra i
soldati ONU del Guatemala.

Sia il governo
congolese che l’ONU hanno respinto l’offerta del presidente ugandese Museveni di
intervenire
, in ricordo dei saccheggi delle ricchezze dell’Est Congo perpetrati
nel 1998-2003 da Uganda e Ruanda (coltan, diamanti, oro, rame, cobalto, ma
anche legname, avorio, bestiame, tabacco, olio di palma, caffè, te, accaparrati
da commercianti svizzeri, americani, sudafricani, libanesi, belgi, con 100 000
dollari erano della partita)

Negli ultimi giorni 80 000
profughi della provincia NE del Kiwu
dai villaggi conquistati da un generale
che ha disertato due anni fa’, e dalle sue milizie. I soldati del FARDC (l’esercito
regolare congolese) sono fuggiti senza opporre resistenza.

Nella provincia del
Katanga nei due scorsi mesi oltre 100 000 profughi
, sfuggiti alle milizie Mayi-Mayi, da anni responsabili
di cruenti massacri, violenze e perfino di cannibalismo; le milizie sarebbero rifornite di armi da un fiduciario del presidente
congolese Kabila
.

Le truppe
ONU non sono presenti in Katanga.

Die Welt 06-01-30

Chaos im Kongo

Jung lehnt
Großeinsatz der Bundeswehr ab – 80 000 Menschen auf der Flucht

von Thomas Knemeyer

Kapstadt/Berlin
Verteidigungsminister Franz Josef Jung lehnt ein größeres Engagement der
Bundeswehr zur Unterstützung der UN-Truppen im Kongo ab.
"Wir können
nicht überall auf der Welt unsere Soldaten hinschicken", erklärte er in
einem Interview am Wochenende. Schon jetzt stehe fest, daß die weitgehend
aus deutschen Soldaten bestehende Kampfgruppe der EU in dem afrikanischen Land
nicht zum Einsatz komme
. Sollte sich nach einer Erkundung der EU vor Ort in
wenigen Tagen herausstellen, daß eine zusätzliche militärische Absicherung der
für April angesetzten Wahlen im Kongo nötig sei, werde die Bundesrepublik im
Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung übernehmen, sagte Jung. Er stellte
damit klar, daß er nicht an die Entsendung eines größeren Kontingents denkt.

In 100
Tagen sollen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) die ersten freien
Wahlen seit 1965 stattfinden.
Trotz der Präsenz der größten
UN-Friedensmission der Welt (Monuc – 17 000 Blauhelme), die den instabilen
Friedenprozeß seit dem Ende des Bürgerkriegs, der drei Millionen Todesopfer
forderte, überwacht, herrscht im Osten des früheren Zaire weiterhin Chaos. Ob
die EU am Ende doch noch eine Kampfgruppe entsendet, ist noch offen.

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Nachdem vor sechs Wochen 84 Prozent der Wähler die
Verabschiedung einer neuen Verfassung gebilligt hatten
, ist es in diesem
Monat erneut zu schweren Zwischenfällen in dem drittgrößten Staat Afrikas
gekommen. Am vergangenen Montag kamen
bei einem vierstündigen Feuergefecht acht UN-Soldaten aus Guatemala im
Nordosten des Kongo ums Leben. Bei den Tätern handelte es sich um ugandische
LRA-Rebellen
. Daraufhin bot der Präsident
Ugandas, Yoweri Museveni, großzügig an, erneut im Kongo einzumarschieren
,
um mit den Rebellen "endlich fertig zu werden".

Sowohl die Regierung in Kinshasa als auch die Uno
in New York lehnten
dankend
ab: In allzu frischer Erinnerung ist,
wie sich Uganda und Ruanda von 1998 bis 2003 in dem reichen Ostkongo wie in
einem gigantischen Selbstbedienungsladen aufgeführt hatten
. Nicht nur das strategisch wertvolle Mineral
Coltan sowie Diamanten, Gold, Kupfer und Kobalt wurden gestohlen, sondern auch
gleich Holz, Elfenbein, Vieh, Tabak, Palmenöl, Kaffe und Tee, wie ein
UN-Bericht im April 2001 aufdeckte. Die Aufkäufer kamen aus der Schweiz, den
USA, Südafrika, dem Libanon und Belgien, mit 100 000 Dollar war man im Geschäft
.

Keineswegs nur
Zyniker konstatieren, daß es bei den geplanten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
am 29. April und 2. Juni weniger um eine bessere Zukunft der 55 Millionen bis
75 Millionen Kongolesen
– genaue Bevölkerungszahlen sind in dem riesigen,
oft undurchdringlichen Territorium unbekannt – geht, sondern darum, welcher der dann demokratisch legitimierten
Kriegsfürsten sich nach dem Urnengang an den Bodenschätzen des Landes bedienen
könnte.

Die
Sicherheitslage in weiten Teilen des Kongo bleibt prekär. Nach Angaben von UN-Hilfswerken flohen in den vergangenen Tagen etwa 80
000 Menschen in der Ostprovinz Kiwu, nachdem ein seit zwei Jahren abtrünniger
General mit seinen Milizen die Kontrolle über ihre Dörfer übernommen hatte.

Die dort stationierten Soldaten der
FARDC (Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo) ergriffen widerstandslos
die Flucht
.

In der
Provinz Katanga
sind seit zwei Monaten
über 100 000 Menschen auf der Flucht vor den
Mayi-Mayi-Milizen, die seit Jahren für grausame Massaker,
Vergewaltigungen und sogar Kannibalismus verantwortlich gemacht werden
. Die
UN-Friedenstruppe ist in Katanga nicht vertreten. Eine kongolesische Zeitung
beschrieb die Vertreibungen als "die schrecklichsten, die der Kongo je
gesehen hat
". Während die
Regierungsarmee offiziell die Milizen jagt, soll ein Vertrauter Präsident
Kabilas sie mit Waffen versorgt haben
. Die Mayi-Mayi verweigern sich bis
heute dem Friedensprozeß. Artikel erschienen am Mo, 30. Januar 2006 © WELT.de
1995 – 2006

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