Nell’Oceano Indiano

India, Cina, Germania
Gfp     100823

Nell’Oceano Indiano

●    La Nato e alcuni dei suoi paesi membri stanno portando avanti l’apertura militare del Sud Asia; la Germania è della partita. 

– Per il settembre 2011 (il 60° dell’avvio delle relazioni diplomatiche tra i due paesi) la Germania ha preannunciato una campagna ideologica in India (nelle sette maggiori metropoli: New Delhi, Mumbai, Kolkata, Bangalore, Chennai, Pune, Hyderabad, ed altre città) per migliorare la propria immagine e la visibilità della cooperazione tedesco-indiana dal titolo “Germania e India – infinite possibilità”,

o   obiettivo migliorare la posizione della Germania

o   nell’India in ascesa – 2008, volume interscambio a €13,4 MD, contro i €5MD del 2003 –

o   Grazie alla sua potenza economica in forte crescita, l’India può rafforzarsi anche militarmente: nel 2009 la spesa militare è aumentata di 1/3 a $30MD.

o   Questo la rende per l’Occidente una desiderabile alleata strategica per contenere la Cina; che l’India sarebbe dalla parte dell’Occidente non è ancora certo.

o   Importante a questo fine che l’India controlli l’Oceano Indiano, dove la Cina sta creando, e appoggia la costruzione di una serie di porti di alto mare, che servono anche da basi commerciali, per difendere le proprie navi in rotta verso Europa e Africa, la cosiddetta “strategia della collana di perle”; sono noti i progetti della Cina di porti a Gwadar (Pakistan), Hambantota (Sri Lanka) e Chittagong (Bangladesh)

o   Secondo osservatori giapponesi la Cina cerca di ottenere anche diritti di utilizzo per propria la marina dei porti dei paesi vicini, proprio come fecero gli Usa negli anni 1990 nel S-E Asia.

o   La presenza militare della Germania nell’Oceano indiano, da poco è importante per assicurarsi l’alleanza indiana.

o   La UE ha ora allargato fino all’Oceano Indiano il territorio operativo delle navi militari europee per la lotta alla pirateria; nel 2009 l’aeronautica tedesca ha comunicato di aver per la prima volta autonomamente trasferito Eurofighter per 8200 km, verso l’India, verso l’esposizione aeronautica e spaziale Aero India. Finora il trasferimento dipendeva dall’appoggio degli alleati Nato [per i rifornimenti, n.d.T.], ora l’aeronautica tedesca potrebbe da sola e in modo autonomo raggiungere le sue zone di missione più lontane.  

– Secondo Wieck, ex presidente dei servizi tedeschi (BND), direttore del gruppo di pianificazione del ministero Difesa e ambasciatore in India, l’India sarebbe «già disposta e interessata ad assumersi un ruolo internazionale per il controllo del traffico marittimo nell’Oceano Indiano e nelle rotte confinanti (Golfo di Aden, stretto di Malacca)».

o   Secondo osservatori la marina indiana è già predominante nella regione, e sta rafforzandosi; anche l’aeronautica indiana le consente una proiezione militare molto oltre i propri confini. Inoltre New Delhi intende concedere agli Usa il diritto di stanza nei suoi porti, il trattato è pronto per la sigla da due anni; l’india sarebbe d’accordo a siglare accordi a riguardo anche con altri paesi sull’Oceano Indiano, dove è presente la marina cinese.

Le iniziative tedesche verso l’India contro la Cina sono integrate anche dalla stretta cooperazione della Nato con il Pakistan, come la realizzazione di un ponte aereo Nato nel paese – giustificata con aiuti, reali o presunti, ma in prospettiva anti-cinese.

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Newsletter vom 23.08.2010 –

Am Indischen Ozean

NEW DELHI/BERLIN (Eigener Bericht) –

–   Das Auswärtige Amt kündigt eine breit angelegte PR-Kampagne für Deutschland in Indien an. Im kommenden Jahr werde unter dem Titel "Deutschland und Indien – unendliche Möglichkeiten" in zahlreichen indischen Städten eine Veranstaltungsreihe starten, die dort "das positive Bild von Deutschland" stärken solle, teilt das Außenministerium mit.

–   Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu intensivieren, um die Position der Bundesrepublik im aufstrebenden Indien zu verbessern. Indien gilt als ein strategischer Partner des Westens bei künftigen Auseinandersetzungen mit der Volksrepublik China.

–   Eine besondere Rolle kommt in den westlichen Plänen dabei der Kontrolle New Delhis über den Indischen Ozean zu. Dort bemüht sich China derzeit um den Aufbau einer Reihe von Handelsstützpunkten, um seine Schiffe auf dem Weg nach Europa und Afrika zu schützen. Die Berliner Indien-Aktivitäten haben ebenso mit der Rivalität gegenüber China zu tun wie die aktuellen NATO-Bemühungen um eine enge Kooperation mit Pakistan, die am Wochenende in den Start einer NATO-Luftbrücke in das Land mündeten.

Positives Deutschlandbild

–   Das Auswärtige Amt kündigt für September 2011 den Start einer einjährigen PR-Kampagne in Indien an. Offizieller Anlass ist der 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und New Delhi. Mit einer Veranstaltungsreihe werde sich Deutschland "als innovativer, kreativer Partner Indiens für die Lösung von Zukunftsfragen präsentieren", teilt das Ministerium mit.[1] Damit solle nicht nur "die Sichtbarkeit bestehender deutsch-indischer Kooperationen erhöht", sondern auch "das positive Bild von Deutschland in Indien (…) erweitert" werden. Zudem wolle man neue Felder der Zusammenarbeit öffnen. Die deutsche PR-Kampagne wird in den sieben größten indischen Metropolen (New Delhi, Mumbai, Kolkata, Bangalore, Chennai, Pune, Hyderabad) und in ausgewählten weiteren Städten durchgeführt.

Militärische Dimensionen

–   Indien rückt seit geraumer Zeit immer stärker in den Blick der Berliner Außenpolitik. Ursache sind keineswegs nur wirtschaftliche Interessen – Indien gilt mit seinen hohen Wachstumsraten als Zukunftsmarkt, es ist deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren gelungen, das Volumen des deutschen Außenhandels mit dem Land von rund fünf Milliarden Euro im Jahr 2003 auf 13,4 Milliarden Euro 2008 zu steigern.

–   Die boomende Wirtschaft eröffnet New Delhi vor allem auch neue machtpolitische Möglichkeiten. "Dank seiner wachsenden Wirtschaftsmacht hätte Indien jetzt die Möglichkeit, auch in militärischen Dimensionen von Macht zu denken", heißt es in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Internationale Politik, die Indien zum Schwerpunkt hat; "tatsächlich stiegen die Militärausgaben im vergangenen Jahr um über ein Drittel auf 30 Milliarden Dollar."[2] In der Tat spielen machtpolitische Erwägungen eine erhebliche Rolle für die deutschen Pläne, eine engere Zusammenarbeit mit Indien zu erreichen.

Strategie der Perlenkette

–   Diesbezügliche Überlegungen, die über die einfache Erwägung hinausgehen, Indien als asiatischen Gegenspieler Chinas zwecks dessen Eindämmung aufzubauen, hat letztes Jahr Hans-Georg Wieck geschildert.

–   Wieck, ein ehemaliger Präsident der deutschen Auslandsspionage (BND), der auch als Leiter des Planungsstabes im Bundesverteidigungsministerium und als Botschafter Deutschlands in New Delhi tätig war, konkretisiert die Rolle, die der Westen Indien zugedacht hat, am Beispiel des Indischen Ozeans.

–   Hintergrund ist, dass China seinen um hohe Raten wachsenden Seehandel durch den Indischen Ozean abzusichern trachtet, indem es in mehreren Anrainerstaaten den Ausbau von Tiefseehäfen unterstützt – gleichsam als Handelsstützpunkte ("Strategie der Perlenkette"). Bekannt sind Hafenprojekte Chinas in Gwadar (Pakistan), Hambantota (Sri Lanka) und Chittagong (Bangladesch).

–   Japanische Beobachter wollen "Hinweise" erkannt haben, dass die Volksrepublik rings um den Ozean auch Möglichkeiten suche, in Anrainerhäfen Benutzungsrechte für die chinesische Marine zu erhalten – genau das also, "was das US-Militär seit den 1990er Jahren in Südostasien tut".[3]

Seeraumüberwachung

–   Wie Wieck, derzeit Vorsitzender des Gesprächskreises Nachrichtendienste in Deutschland, erklärt, sei Indien "bereit und interessiert", eine "internationale Funktion bei der Sicherung des Seeverkehrs im Indischen Ozean und den angrenzenden Seewegen (Golf von Aden; Straße von Malakka) zu übernehmen".[4]

–   Die indische Marine ist laut Beobachtern schon heute "regional gesehen dominant und baut gerade ihre Vormachtstellung aus". Auch die hochgerüstete indische Luftwaffe ermöglicht demnach "eine Projektion der militärischen Macht bis weit über die Grenzen" des Landes hinaus.[5] Hinzu kommt, dass New Delhi Washington wohl "gewisse Stationierungsrecht in indischen Häfen" einräume: "Der Vertrag liegt bereits seit zwei Jahren unterschriftsreif vor", berichtet Wieck. Wie er urteilt, wird die Seeraumüberwachung "eine gemeinsame Aufgabe werden". Eine ursächliche Rolle habe "nicht zuletzt" die "aufkommende(…) chinesische(…) Marinepräsenz im Indischen Ozean". New Delhi sei dabei gewillt, in diesem Zusammenhang auch Vereinbarungen mit anderen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans zu treffen.[6]

Weit entfernte Einsatzgebiete

–   Beobachter wie Wieck halten es allerdings für nicht völlig gewiss, dass Indien sich in künftigen Spannungen zuverlässig auf die Seite des Westens schlagen werde. Die Berliner Bemühungen um eine engere Kooperation mit New Delhi haben auch hier eine Ursache. In diesem Zusammenhang gewinnt nicht zuletzt die beginnende militärische Präsenz der Bundesrepublik im Indischen Ozean Bedeutung.

–   Die EU hat das Operationsgebiet europäischer Marineschiffe zur Piratenbekämpfung mittlerweile deutlich in den Indischen Ozean hinein ausgedehnt. Letztes Jahr meldete die deutsche Luftwaffe, sie habe erstmals Eurofighter eigenständig über eine Strecke von rund 8.200 Kilometer verlegt – nach Indien, zur dortigen Luft- und Raumfahrtausstellung Aero India. Sei man bisher bei der Verlegung auf die NATO-Partner angewiesen gewesen, könne die Luftwaffe nun "aus eigener Kraft ihre weiter entfernten Einsatzgebiete unabhängig und eigenständig erreichen".[7]

Luftbrücke

–   Berlins Aktivitäten in Indien werden unter anderem ergänzt durch die engere Kooperation der NATO mit Pakistan, die gegenwärtig im Rahmen tatsächlicher oder angeblicher Hilfsleistungen eingeleitet wird und sich perspektivisch ebenfalls gegen China richtet (german-foreign-policy.com berichtete [8]). Das westliche Kriegsbündnis hat vergangenes Wochenende seine Luftbrücke nach Pakistan in Betrieb genommen: Eine erste Frachtmaschine startete am Wochenende vom deutschen AWACS-Stützpunkt in Geilenkirchen bei Aachen.[9]

–   Die militärische Erschließung Südasiens durch die NATO und einzelne NATO-Staaten schreitet voran – mit Beteiligung Deutschlands.

[1] "Unendliche Möglichkeiten" in der deutsch-indischen Zusammenarbeit; www.auswaertiges-amt.de

[2] Sunil Khilnani: Die sanfte Brückenmacht; Internationale Politik 7/8/2010

[3] Another "pearl’ in Beijing’s string of ports; The Japan Times Online 19.08.2010

[4] Hans-Georg Wieck: Indien – Perspektiven und Risiken seiner Stabilität und Sicherheit, Berlin, Juni 2009

[5] Bonn International Center for Conversion: Länderportrait Indien, Oktober 2009

[6] Hans-Georg Wieck: Indien – Perspektiven und Risiken seiner Stabilität und Sicherheit, Berlin, Juni 2009

[7] Doppelte Premiere für die deutsche Luftwaffe; www.geschichte.luftwaffe.de 04.03.2009

[8] s. dazu Im Schatten der Katastrophe (IV)

[9] NATO richtet Versorgungs-Luftbrücke für Pakistan ein; www.dw-world.de 22.08.2010

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