Profitti in regioni povere

Pvs, Germania, investimenti
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Profitti in regioni povere

– Il nuovo piano del Ministro per la Cooperazione Economica (BMZ) della Germania (Dirk Niebel, FDP)

o   presentato pubblicamente ad inizio agosto 2011 per coinvolgere maggiormente nel dibattito la società civile integrando le posizioni politiche alternative sulla questione,

– prevede un più stretto coordinamento con i gruppi privati delle decisioni sugli “aiuti allo sviluppo”; il nuovo progetto è presentato con una serie di parole d’ordine allettanti (ad es. Un nuovo mondo è possibile).

– La maggior parte dei giacimenti di materie prime si trova nei PVS.

– Secondo Niebel sono calcolabili con precisione in € i profitti delle imprese tedesche derivanti dagli “aiuti allo sviluppo”. Saranno investiti circa i 2/3 del bilancio di €6,2 MD del ministero per la Cooperazione economica.

o   [ad es. quasi la metà dei €24mn. per il rinnovamento dell’aeroporto di Tirana (Albania), sarebbero finiti in commesse per le imprese tedesche.]

o   BMZ: «Ogni € da noi investito nei paesi alleati, produce ritorni e profitti superiori per la Germania:

o   il calcolo dei “ritorni” varia, secondo Niebel è di €1,80/€1 speso per la cooperazione economica;

o   di certo la politica per lo sviluppo crea numerosi posti di lavoro in Germania, oltre che nell’economia, anche nelle organizzazioni di solidarietà e nelle NGO (240 000 posti di lavoro diretti o indiretti).

– Occorre creare un nuovo ufficio servizi per le imprese e inviare personale di collegamento per il mondo economico, intensificare la formazione di specialisti nei Pvs, che lavorino per le imprese tedesche.

– A fine luglio il ministero per lo Sviluppo ha intensificato la cooperazione con la associazione per la politica di sviluppo delle ONG tedesche (VENRO).

o   Tra gli obiettivi economici del ministero l’apertura di mercati poveri e l’accesso diretto alle materie prime, nei paesi africani innanzitutto.

o   Anche i 4 miliardi degli uomini più poveri del mondo hanno una capacità di acquisto aggregata di $5MD, un mercato finora poco sfruttato.

– Il ministero per la Cooperazione economica (BMZ) aveva cominciato già prima di Niebel a rafforzare la cooperazione con le imprese private: dipendenti di grandi gruppi lavorano in BMZ, ad es. nel 1998 un impiegato di Siemens vi ha lavorato per un anno, nel ’99 uno di ABB, seguiti da dipendenti di altri gruppi (Alstom, Berliner Wasserbetriebe);

o   dal 1997 BMZ ha uno scambio di personale con BDI (Confindustria), intensificata da Niebel – nell’estate 2010 un’“Alleanza tedesca per la salute”, per l’allestimento e la gestione di ospedali nei PVS, che apre il loro mercato della salute alle società tedesche.

o   Nel 1999 avviato una iniziativa PPP (Partnership Pubblico Privato).

– Per accrescere scambi commerciali, investimenti e relazioni economiche, BMZ si propone il miglioramento di infrastrutture e normative, con la costruzione di grosse arterie di comunicazioni in Africa e Asia, la semplificazione delle formalità di confine per le merci (non per i migranti).

– Ambiti concreti a cui dare la priorità per servire gli interessi delle imprese tedesche:

o   creazione di mercati per le energie rinnovabili nei paesi poveri, o mobilitazione delle offerte di tecnologia tedesca per una economia a basse emissioni nei paesi emergenti e Pvs.

Studi di fattibilità e programmi di collegamento per l’economia tedesca ed africana, centrale il settore delle materie prime in Africa.

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Profite in Armutsregionen

18.08.2011
BERLIN

–   (Eigener Bericht) – Mit einer breiten Debatte um sein neues "entwicklungspolitisches Konzept" intensiviert der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dirk Niebel (FDP), die Einbindung privater Unternehmen in die Netzwerke der sogenannten Entwicklungspolitik.

–   Das neue Konzept, das der Minister Anfang August der Öffentlichkeit vorgestellt hat, beinhaltet Niebels Forderung, die Entwicklungshilfe künftig erheblich enger mit der Wirtschaft zu koordinieren. Dazu hat Niebels Ministerium schon zuvor ein ausführliches "Eckpunkte-Papier" erstellt. Darin enthalten sind Vorgaben, wie die Berliner Entwicklungspolitik zukünftig zugunsten expandierender deutscher Firmen zu gestalten sei. Die aktuelle Debatte um das "entwicklungspolitische Konzept" soll Kreise, die nach wie vor unternehmenskritisch eingestellt sind, einbeziehen und damit Widerstände gegen Niebels Politik aushebeln. Zu den ökonomischen Zielen des Entwicklungsministeriums gehören die gewinnbringende Erschließung von Armutsmärkten sowie ein direkter Zugriff auf die Rohstoffe vor allem afrikanischer Länder.

–   Niebel zufolge lässt sich der Ertrag der sogenannten Entwicklungshilfe für deutsche Firmen präzise in Euro beziffern.

Eine breite Debatte

–   Anfang August hat der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dirk Niebel, sein neues entwicklungspolitisches Konzept der Öffentlichkeit präsentiert. Ihm zufolge enthält es die zentralen Leitlinien der Berliner Entwicklungspolitik für die nächsten Jahre. Jetzt beabsichtige er, sein Papier öffentlich "zur Diskussion" zu stellen und auch breitere Kreise der "Zivilgesellschaft" in die Debatte einzubeziehen, sagt Niebel. Die jeweiligen "Dialogformate" seien dabei gezielt "auf die einzelnen Adressatenkreise zugeschnitten".

–   Mit den sogenannten Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungspolitik wolle das Ministerium "Hintergrundgespräche" führen, für Wirtschaftsvertreter werde es "Gesprächskreise" geben, das interessierte Publikum solle über einen "öffentlichen Social Media-Dialog im Internet" beteiligt werden, kündigt der Minister an. Er wünsche sich "ein breites gesellschaftliches Engagement für Entwicklungszusammenarbeit".[1] Die aktuelle Debatte soll auch alternativ orientierte entwicklungspolitische Kreise integrieren, die der von Niebel forcierten engen Kooperation zwischen Entwicklungspolitik und Wirtschaft nach wie vor skeptisch gegenüberstehen. Zum selben Zweck hat das Entwicklungsministerium bereits Ende Juli seine Zusammenarbeit mit dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) intensiviert.[2] Das neue entwicklungspolitische Konzept ist entsprechend mit allerlei wohlklingenden Phrasen garniert – etwa: "Eine bessere Welt ist möglich".[3]

BMZ und BDI

–   Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat tatsächlich schon lange vor Niebels Amtszeit begonnen, seine Kooperation mit der Wirtschaft auszubauen. Das belegt nicht nur die Beschäftigung von Mitarbeitern großer Konzerne im BMZ. 1998 etwa war ein Angestellter der Siemens AG ein Jahr lang im Ministerium tätig, 1999 ein Angestellter der ABB AG, Mitarbeiter weiterer Konzerne (Alstom, Berliner Wasserbetriebe) folgten in späteren Jahren.

–   Bereits seit 1997 unterhält das BMZ außerdem einen regelmäßigen Personalaustausch mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), in dessen Rahmen BDI-Vertreter im BMZ, BMZ-Mitarbeiter hingegen im BDI eingesetzt werden.

–   Dies soll der Bundesregierung zufolge "Wirtschaftsvertreter für Entwicklungspolitik und BMZ-Mitarbeiter für Wirtschaftsthemen (…) sensibilisieren".[4] Bereits im Jahr 1999 wurde auch die "PPP-Initiative" gestartet, die im Rahmen von Public Private Partnerships (PPP) deutsche Privatunternehmen gewinnbringend an Entwicklungsprojekten beteiligt.[5] Minister Niebel hat die BDI-BMZ-Kooperation nun weiter vertieft. Unter anderem haben BDI und BMZ im Sommer 2010 eine "German Healthcare Partnership" geschlossen. Sie widmet sich der Planung, der Ausstattung und dem Betrieb von Krankenhäusern in Entwicklungsländern und öffnet Unternehmen aus der Bundesrepublik den Zugang zum dortigen Gesundheitsmarkt.

Servicestelle, Verbindungsreferenten

–   Wie die gesamte deutsche Entwicklungspolitik noch stärker in den Dienst deutscher Unternehmen gestellt werden soll, ist einem dieses Jahr publizierten Strategiepapier des BMZ zu entnehmen. So will das Ministerium die "internationale(n) Rahmenbedingungen für mehr Handel, Investitionen und intensivere Wirtschaftsbeziehungen verbessern"; dies könne beispielsweise durch den "Ausbau der großen Verkehrskorridore in Afrika und Asien" und die "Vereinfachung von Grenzformalitäten" – für Waren, nicht für Migranten – geschehen.[6]

–   Das "Geschäfts- und Investitionsklima" in den Entwicklungsländern müsse verbessert werden. Man werde deutsche Firmen bei der "Erschließung neuer Märkte" unterstützen. Dies gelte vor allem auch für Armutsregionen ("Märkte[…] am unteren Ende der Einkommenspyramide"). Selbst die vier Milliarden ärmsten Menschen der Welt verfügten immer noch über eine "aggregierte Kaufkraft" von fünf Billionen US-Dollar: "Dieser Markt ist bisher noch wenig erschlossen". Das BMZ werde, heißt es in dem Papier, eine neue "Servicestelle" für Unternehmen einrichten und "Verbindungsreferenten" in die Wirtschaft entsenden. Schließlich soll auch die Ausbildung von Fachkräften in Entwicklungsländern, die dort für deutsche Unternehmen tätig werden können, intensiviert werden.

Rückflüsse, Arbeitsplätze

–   Dem BMZ zufolge lässt sich der Ertrag erfolgreicher Entwicklungshilfe präzise beziffern. Wie das Ministerium mitteilt, werden rund zwei Drittel seines Haushalts von 6,2 Milliarden Euro "investiv eingesetzt".[7]

o    Für die Erneuerung des Flughafens in der albanischen Hauptstadt Tirana etwa stellte Berlin ein Darlehen von 24 Millionen Euro zur Verfügung.

o    Fast die Hälfte davon seien, heißt es, in Aufträge an deutsche Unternehmen geflossen. "Jeder Euro, den wir in die Wirtschaften unserer Partnerländer investieren", schreibt das BMZ, "bewirkt darüber hinausgehende Rückflüsse und Erträge in Deutschland." Die Zahlenangaben über die Summe der Rückflüsse schwanken; Minister Niebel behauptete kürzlich, "aus jedem Euro", der "für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben" werde, flössen "1,80 Euro in die deutsche Wirtschaft zurück".[8]

o    Sicher ist, dass die Entwicklungspolitik zahlreiche Arbeitsplätze in Deutschland schafft – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Hilfsorganisationen und NGOs. Das BMZ spricht von Forschungsergebnissen, die 240.000 deutsche Arbeitsplätze direkt oder indirekt der Entwicklungspolitik gutschreiben.[9]

Rohstoffe

–   Das neue "entwicklungspolitische Konzept" des BMZ nennt nun konkrete Felder, auf denen die Entwicklungspolitik die Interessen deutscher Unternehmen prioritär bedienen soll.

–   Dazu zählen etwa der "Aufbau von Märkten für erneuerbare Energien" in Armutsstaaten oder die "Mobilisierung deutscher Technologieangebote für eine kohlenstoffarme Wirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern".

–   Auch sollen "Machbarkeitsstudien und Vernetzungsprogramme für die deutsche und afrikanische Wirtschaft" angestoßen werden. Zu den Interessenschwerpunkten zählen insbesondere die Rohstoffbranchen afrikanischer Staaten.

–   "Die meisten Rohstoffvorkommen befinden sich in Entwicklungsländern", erklärt der Entwicklungsminister; das BMZ soll in Zukunft gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und dem Auswärtigen Amt "Rohstoffpartnerschaften" entwickeln, die den deutschen Zugriff auf von der Industrie benötigte Ressourcen sicherstellen.[10] Erste "Rohstoffpartnerschaften" sind mittlerweile in Arbeit; german-foreign-policy.com berichtet in der kommenden Woche.

[1] Dirk Niebel stellt entwicklungspolitische Konzeption des BMZ vor; www.bmz.de 03.08.2011

[2] BMZ und VENRO vereinbaren Dialog und Konsultation; www.bmz.de 26.07.2011

[3] Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Chancen schaffen – Zukunft entwickeln; www.bmz.de

[4] Deutscher Bundestag, Drucksache 17/6216, 10.06.2011

[5] s. dazu Armutsgeschäfte (I)

[6], [7] Märkte entwickeln, Wohlstand schaffen, Armut reduzieren, Verantwortung übernehmen – Die Wirtschaft als Partner der Entwicklungspolitik. Politisches Eckpunkte-Papier zur Kooperation mit der Wirtschaft. BMZ-Strategiepapier 3/2011

[8] "Korruption tötet"; www.zeit.de 22.07.2011

[9] Märkte entwickeln, Wohlstand schaffen, Armut reduzieren, Verantwortung übernehmen – Die Wirtschaft als Partner der Entwicklungspolitik. Politisches Eckpunkte-Papier zur Kooperation mit der Wirtschaft. BMZ-Strategiepapier 3/2011

[10] "Wir sind auf die Rohstoffe der Entwicklungsländer angewiesen"; www.zeit.de 22.02.2011

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