Ricostruire il Golfo

Germania, Irak, MO,
economia              German Foreign
Policy            06-05-09

Ricostruire
il Golfo

I paesi produttori sfruttano l’aumento dei prezzi
petroliferi per ristrutturare la propria economia, e per questo si
intensificano le relazioni economiche tra governo tedesco e altri paesi del
Golfo per accaparrarsi la maggior quota possibile degli affari in vista: si
parla di commesse per $600MD, la cui assegnazione contribuirà nei prossimi anni
a decidere chi avrà il predomino economico in MO.

   Gli sforzi tedeschi di migliorare la posizione nei
paesi del Golfo va di pari passo con l’inasprimento della posizione verso
l’Iran, e del tentativo di accrescere l’influenza in Irak.

   Berlino
si trova a competere con USA, ma anche con i paesi dell’Est Asia, interessati
alle risorse energetiche; la Germania spera venga concluso finalmente l’Accordo
di libero scambio tra UE e il Gulf
Cooperation Council (GCC), su cui si tratta dagli anni 1990.

Questo accordo
dovrebbe permettere di ampliare l’interscambio tra Germania e EAU, quasi raddoppiato nei 4
anni scorsi.

   Gli Emirati sono il maggior importatore nei paesi
arabi di merci tedesche, €4,8MD nel 2005, superando l’export tedesco in India.

   L’accordo dovrebbe avvantaggiare anche
l’interscambio con il Kuwait,
€1,2MD l’export tedesco, il 4° maggior mercato tedesco nel mondo arabo.

   In discussione la costruzione di un collegamento
ferroviario per le merci da Abu Dhabi all’Oceano indiano, che dovrebbe servire
a rendere indipendente il commercio degli EAU da un possibile blocco marittimo,
ma che potrebbe essere prolungato fino al Kuwait.

   : Gli Emirati diverranno «Un importantissimo centro
di movimento merci del MO», secondo Martin Bay, presidente dell’associazione economica
NuMOV e della società
DB ProjektBau GmbH che organizza i progetti infrastrutturali di
Deutsche Bahn. e che cerca di ottenere la costruzione di questa rete
ferroviaria nella penisola araba.

   Il capo delle ferrovie tedesche, Medorn, anch’egli
del C.d.A. di NuMOV, ha accompagnato il ministro tedesco dell’Economia Glos ad
Abu Dhabi e ha diretto i negoziati per ottenere la commessa.

   Sia Medorn che Bay stanno cercando di ampliare
l’attività del gruppo in Turchia, la cui rete ferroviaria sarà ampliata da
10mila a 13mila km. Il collegamento al Golfo Persico rappresenta un temporaneo
capolinea prima dell’espansione verso S-E.

Tra o fautori della fiera “Ricostruire l’Irak” di Amman, anche il
ministero tedesco dell’Economia; quest’anno vi partecipano 50 imprese tedesche,
che hanno incontrato 14 ministri iracheni dei settori a cui sono interessate.

German
Foreign Policy   06-05-09

Rebuild the Gulf

BAGDAD/ABU
DHABI/BERLIN

(Eigener
Bericht) – Ungeachtet der anhaltenden Entführungsgefahr unternimmt die Bundesregierung neue Anstrengungen
zur Förderung deutscher Unternehmensexpansion im irakischen Kriegsgebiet
.
Das Bundeswirtschaftsministerium gehört zu den Unterstützern der diesjährigen Messe "Rebuild
Iraq", die am gestrigen Montag in der jordanischen Hauptstadt Amman
eröffnet worden
ist; diplomatisches Personal trägt zum Begleitprogramm
für deutsche Firmen bei.

   
Auf einer früheren "Rebuild Iraq"-Messe
hatte die deutsche Firma Cryotec, zu deren Angestellten die beiden in der
vergangenen Woche freigekommenen Geiseln gehören, Kontakte in den Irak
geknüpft.
Die Zuarbeit der Bundesregierung
für die lebensgefährliche Geschäftstätigkeit steht im Kontext weiterer Maßnahmen, mit denen Berlin
die gesamte Ressourcenregion rund um den Persischen Golf an die EU und ihr deutsches Zentrum anzubinden sucht.

   
Dabei
stehen allein in den
arabischsprachigen Golfstaaten Aufträge im Umfang von rund 600 Milliarden
US-Dollar in Aussicht
. Ihre Vergabe wird für die kommenden Jahrzehnte
über die wirtschaftliche Vorherrschaft im Mittleren Osten mitentscheiden.

VIP-Lounge

An der Messe "Rebuild Iraq" nehmen in diesen
Tagen fast 50 deutsche Firmen teil
; sie bilden dort eines
der stärksten nationalen Kontingente
. Für den gestrigen Montag war im
Begleitprogramm ein Treffen
"in der deutschen VIP-Lounge" mit 14 irakischen Ministern sämtlicher Ressorts vorgesehen,
die für deutsche Unternehmen von Interesse sind
.

Am heutigen
Dienstag gibt es "Gelegenheit für die irakischen Besucher, sich vorzustellen
und ihren Bedarf an deutschen Produkten zu konkretisieren".[1] In die
Gestaltung des Begleitprogramms ist die deutsche Botschaft in Bagdad eingebunden,
die bereits Mitte April einen Botschaftsrat zu einem Vorbereitungsseminar für
interessierte Firmenvertreter nach Berlin entsandt hatte. Der Diplomat
informierte über die "aktuelle(…) Situation im Irak".[2]

Lösegeld-Fonds

   
Im Irak, einem traditionellen Schwerpunktland der deutschen Wirtschaftsexpansion
im Mittleren Osten, spitzt
sich der Krieg täglich weiter zu
. Allein am vergangenen Wochenende kamen dort rund 50
Menschen gewaltsam zu Tode
. Mit dem Abschuss eines britischen
Armeehubschraubers in Basra intensivieren
sich nun auch die Kampfhandlungen im Süden des Landes
, der bislang im
Vergleich zu Bagdad und dessen Umgebung als relativ sicher gegolten hatte. Die Eskalation führt zu einer
Offenlegung der deutschen Zuarbeit
für die westliche Kriegs- und Besatzungspolitik, die
auch Deutschland ins Visier aufständischer Kräfte rückt. So werden inzwischen
auch Deutsche entführt, um die Bundesregierung zur Einstellung ihrer
Irak-Aktivitäten zu zwingen.[3]

   
In
Berlin werden weitere Verschleppungen deutscher Firmenvertreter nicht
ausgeschlossen, ein
SPD-Bundestagsabgeordneter hat in der vergangenen Woche gefordert, deutsche
Unternehmen sollten einen "Lösegeld-Fonds" einrichten, um den
Freikauf von Geiseln zu erleichtern.
Zunehmende Angriffe gegen Deutsche beschränken sich
nicht auf den Irak, sondern betreffen
das gesamte Zielgebiet der westlichen Mittelost-Offensive, insbesondere Afghanistan
.[4]
Auch in Pakistan verbrannten
am vergangenen Samstag Demonstranten deutsche Fahnen
– eine Folge der
deutschen Parteinahme im Streit um anti-islamische Karikaturen.[5]

Neustrukturierung

   
Parallel
zu ihren Bemühungen, in
Abstimmung mit den Besatzungskräften die Position deutscher Unternehmen im Irak
zu stärken, intensiviert die Bundesregierung
den Wirtschaftsaustausch
mit weiteren Staaten rund um den Persischen Golf.

Am vergangenen
Wochenende hat Bundeswirtschaftsminister
Glos Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht
– mit dem
Ziel, die Wirtschaftsbeziehungen "in allen Bereichen" zu stärken.[6] Wie es in Industriekreisen heißt, nutzen die Golfstaaten derzeit den Anstieg
des Ölpreises, um "ihre Volkswirtschaften neu zu strukturieren

und auf die Zeit nach dem Ölboom vorzubereiten".[7]

In Berlin gilt
es als vorteilhaft, einen
möglichst großen deutschen Anteil an den bevorstehenden Milliardengeschäften
durchzusetzen, um eine strategische Position in den Ressourcengebieten rund um
den Persischen Golf zu erreichen
.

   
Dort konkurriert Berlin nicht nur mit den
Vereinigten Staaten
, deren Besatzungsherrschaft selbst in Washington
zunehmend als kaum haltbar eingeschätzt wird, sondern auch mit den Staaten Ostasiens, die einen bedeutenden
Teil ihrer Energieressourcen aus dem Gebiet beziehen
.

Rund um den
Golf

   
Neue Konkurrenzvorteile erhofft sich die Bundesregierung insbesondere von einem Freihandelsabkommen
zwischen der EU und dem Gulf Cooperation Council (GCC)
[8], über das seit
den 1990er Jahren verhandelt wird.

   
Wie
es in Abu Dhabi heißt, dürfte
das Abkommen den Handel zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen
Emiraten
, der sich in den vergangenen vier
Jahren fast verdoppelt hat
, deutlich ausweiten
.

   
Die Emirate sind inzwischen wichtigster Abnehmer
deutscher Ausfuhren unter den arabischsprachigen Ländern, die deutschen Exporte in den Golfstaat haben im vergangenen Jahr ein Volumen von 4,8
Milliarden Euro
erreicht und übertreffen damit die deutschen Exporte nach
Indien.
[9]

   
Von
einem Freihandelsabkommen würden auch die Wirtschaftsbeziehungen nach Kuwait profitieren, dem mit Ausfuhren im Wert von 1,2 Milliarden
Euro viertgrößten deutschen Exportmarkt in der arabischen Welt
. Dabei
beziehen die Berliner Planungen sämtliche Anrainerstaaten des Persischen Golfs
mit ein.

   
Die Bemühungen
um Positionsgewinne in den GCC-Staaten
gehen einher mit einer Stärkung der
deutschen Position im Iran
[10] sowie mit den jüngsten Versuchen
Berlins, den eigenen Einfluss
in der irakischen Kriegswirtschaft auszubauen
[11].

Endpunkt

In den
deutschen Gesamtplänen spielen
Infrastrukturvorhaben
eine
bedeutende Rolle
, die darauf hinauslaufen, für den Handel Alternativen zum
Schiffstransport durch die Straße von Hormuz zu schaffen.

   
Im Gespräch ist eine Güterbahnverbindung von Abu Dhabi zum Indischen Ozean, die zunächst den Handel der Vereinigten Arabischen Emirate von einer
möglichen Blockade der Meerenge unabhängig machen soll
, aber auch bis nach Kuwait verlängert
werden kann
.

   
Das Gebiet sei dabei, "der entscheidende
Warenumschlagplatz im Mittleren Osten zu werden
", erklärt Martin Bay, der Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes
Nah- und Mittelost-Verein (NuMOV).[12]

   
Bay ist
zugleich Vorsitzender der DB ProjektBau GmbH
, die die Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn
AG organisiert und sich um den
Bau des Transportnetzes auf der arabischen Halbinsel bewirbt.

   
Bays NuMOV-Vorstandskollege, Bahnchef Hartmut
Mehdorn, hat am Wochenende Bundeswirtschaftsminister Glos nach Abu Dhabi
begleitet
und dort
Verhandlungen über die Auftragsvergabe geführt.

   
Beide NuMOV-Vorstandsmitglieder sind seit geraumer
Zeit um eine Ausweitung der Konzerntätigkeit in der Türkei bemüht
, deren Eisenbahnnetz von 10.000 auf 13.000 Kilometer Länge erweitert
werden soll
.[13]

   
Die
Bahnverbindung am Persischen Golf gilt als vorläufiger geographischer Endpunkt
der Konzernexpansion in Richtung Südosten.

[1]
Bundesverband der Deutschen Industrie: Delegationsreise zur Messe "Rebuild
Iraq"

[2]
Bundesverband der Deutschen Industrie: Einladung zum Vorbereitungsseminar
"Rebuild Iraq" am 11. April 2006 von 12.00 bis 15.00 Uhr

[3] s. dazu
Kein Fall für Berlin, Rückzugsgebiet und Lügen

[4] s. dazu
Zahlreiche weitere Tote und Hundert Prozent

[5] s. auch
Auf den Trümmern des Krieges und Trotzdem

[6]
Bundeswirtschaftsminister Glos besucht Kuwait, Dubai und Abu Dhabi mit
Wirtschaftsdelegation; Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie 04.05.2006

[7]
Golfstaaten entwickeln sich zu Zukunftsmärkten für die deutsche Wirtschaft;
Pressemitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie 25.04.2006

[8]
Mitgliedsstaaten des GCC sind Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Oman und
die Vereinigten Arabischen Emirate.

[9] s. dazu
Positiver Weg, Großer Aufschwung und Deutsche Tradition

[10] s. dazu
Zwei Feuer, Eingliederung und Ähnlichkeiten

[11] s. dazu
Geschäfte in der Hölle, Erste Erfolge und Goldgrube

[12] Deutsche
Bahn bewirbt sich um Strecke am Golf; Frankfurter Allgemeine Zeitung 08.05.2006

[13] s. dazu
Die neue Bagdad-Bahn und Deutsche Industrienorm (DIN)

 

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