È un gioco combinato

Germania, ferrovie, scioperi, sindacato, privatizzazione

Die Welt               060930

È un gioco combinato

I sindacati delle ferrovie sono profondamente divisi sulla
questione dell’ingresso in Borsa e sulle garanzie occupazionali.

Un anno e mezzo fa i sindacati delle ferrovie tedesche DB e
Trasnet/GDBA hanno concluso un accordo che consente ai due sindacati di fare
pressione con lo sciopero prima di una decisione del Bundestag.

Nel 1993 il sindacato macchinisti Deutscher Lokführer (GdL),
20 000 iscritti ha votato contro la privatizzazione, mentre Transnet era
favorevole. Ora che la privatizzazione è ormai cosa fatta i macchinisti vogliono
che la rete rimanga statale: «I lavoratori delle ferrovie sono più protetti con
lo Stato che con un investitore privato, interessato alla maggior rendita
possibile».

Transnet e GDBA vogliono tenere assieme la rete per non mettere
a rischio il mercato del lavoro che raccoglie i posti di lavoro soppressi all’interno
delle ferrovie.

Schell, macchinista di Deutsche Bahn, capo di GdL: «Questo
sciopero non è legittimo, é un gioco combinato. Gli scioperi di preavviso attuali
vengono organizzati con il consenso delle ferrovie». I nostri non devono fare i
crumiri e farsi destinare a posti di lavoratori in sciopero. Ma noi non ci
stiamo a questo sciopero, non vogliamo fare alcuna pressione sul parlamento».

Per gli
iscritti a GdL, che hanno un contratto diverso dagli altri sindacati delle ferrovie
Transnet o GDBA, vale un altro diritto del lavoro, e possono scioperare solo a
decisione presa.

Die Welt               060930

"Hier
läuft ein abgekartetes Spiel"

Lokführer-Vereinigung kritisiert Arbeitskampf bei der
Bahn als unrechtmäßige Aktion
.

Berlin – Als Manfred
Schell am Freitag um 13.37 Uhr am Berliner Hauptbahnhof in den ICE Richtung
Frankfurt einsteigt, ist von den Auswirkungen des Arbeitskampfs bei der Bahn
nichts mehr zu spüren – und dennoch ist der 63-Jährige aufgebracht. "Dieser Streik ist nicht
rechtmäßig, das ist ein abgekartetes Spiel."

–   
Schell ist Chef der Gewerkschaft
Deutscher Lokführer (GdL)

aber den Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn lehnt er dennoch kategorisch ab. "Unsere
Leute sollen nicht als Streikbrecher auftreten und sich auf bestreikte Stellen
einteilen lassen. Aber wir machen bei diesem Arbeitskampf nicht mit, wir wollen
keinen Druck aufs Parlament ausüben", sagt Schell.

–   
Das dürften die Mitglieder der GdL
auch gar nicht. Weil sie einen anderen Tarifvertrag haben als Leute der
Bahn-Gewerkschaften Transnet oder GDBA gilt für sie weiter Friedenspflicht
. Doch GdL würde mit den Schwestergewerkschaften
auch ohne diese Hürde nicht an einem Strang ziehen.

–   
In Sachen Börsengang und
Beschäftigungsgarantie sind die Bahngewerkschaften tief gespalten
.

–   
Die GdL hatte im Jahr 1993 dagegen
votiert, die Bahn überhaupt zu privatisieren, Transnet war dafür
. Jetzt, wo der Börsengang der DB AG zumindest im Grundsatz
ausgemachte Sache ist, wollen die Lokführer, dass das Netz beim Bund bleibt
:
"Die Bahnmitarbeiter sind beim Bund
besser aufgehoben, als bei einem Investor, dessen Interessen auf die größtmögliche
Rendite zielen"
, so Schell.

–   
Transnet und GDBA dagegen wollen Bahnbetrieb und Netz zusammenhalten, um den
konzernübergreifenden Arbeitsmarkt, der Mitarbeiter gestrichener Stellen
innerhalb der Bahn auffängt, nicht zu gefährden.

–   
Um
in der Frage Netzabtrennung früh eingreifen zu können, hatten Bahn und
Transnet/GDBA vor eineinhalb Jahren einen Tarifvertrag abgeschlossen, der es
den beiden Gewerkschaften erlaubt, schon im Vorfeld einer Entscheidung des
Bundestags mittels Warnstreiks Druck zu machen.
"Dem Bahn-Vorstand hätte damals klar sein
müssen, dass es zu Streiks kommen wird. Die derzeitigen Warnstreiks laufen also
so mit Billigung der Bahn", sagt Schell. Die rund 20 000 GdL-Mitarbeiter dürfen laut ihrem
Tarifvertrag erst dann streiken, nachdem eine Entscheidung gefallen ist.

do Artikel
erschienen am 30.09.2006 WELT.de 1995 – 2006

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